Erst vor wenigen Tagen haben Thinner mit You Don’t Want Me ihr erstes Album seit sieben Jahren veröffentlicht. Wir nahmen den neuen Longplayer der HC-Punk-Combo aus der Hauptstadt, Sänger Adrian seine 10 Lieblingsplatten vorstellen zu lassen.
10FIDDLEHEAD – Between The Richness
Ich mag den gerade angesagten Melodic Hardcore, der sich irgendwo zwischen Post-HC und Emo bewegt. Gerade mal so viel Melodie, dass es nicht nervt und genug Energie und Power, dass es immer noch zündet wie eine Rakete. Das ganze Album strotzt vor Energie und Emotionen. Ich mochte Heave Heart, aber was Pat Flynn hier abfeiert ist einfach besser und „fresher“. Gute, zeitgemäße Texte. I like.
9DEAD KENNEDYS – Bedtime For Democracy
Für mich das absolut beste Dead Kennedys Album überhaupt. Nur kurze, schnelle Kracher. Und oben drauf diese Surf-Soli, die East Bay Ray reingedudelt hat. Mega! Gleich der Opener Take this job and shove it ballert, und dann Dear Abby – ach, das ganze Album is so gut. Man muss es einfach hören. Mega Artwork auch. Ein Klassiker.
8INTEGRITY – Humanity Is The Devil
Mann, die Platte hat mich damals hypnotisiert und tut es bis zum heutigen Tag noch. 7 Songs über die abgedrehten, apokalyptischen Visionen von Robert De Grimston. Das ist so krank wie es genial ist. Das Ding klingt einfach nur nach Weltuntergang und Vernichtung mit einer Prise Verzweiflung. Es ist ein Meisterwerk bis ins kleinste Detail. Hier stimmt einfach alles: Sound, Vocals, Lyrics und das Artwork von Pushead.
7TURNOVER – Peripheral Vision
Mein absolutes Lieblings-Emo-Album war immer Kill Holidays – Somewhere Between The Wrong Is Right. Das Ding packt Dich mit dem ersten Ton sofort an den Eiern, zieht Dich in seinen Bann und lässt Dich nie mehr los. „Unschlagbar“ dachte ich. Doch dann kam viele Jahre später Peripheral Vision – bäm! – das gleiche nur noch intensiver. Vielleicht bin ich nun als Vater von zwei Kindern sensibler und empfänglicher für seichte Töne und traurige Texte geworden als damals, das kann schon sein. Aber das ist mehr als Musik. Das sind echte Gefühle gepresst auf Vinyl. Das muss erstmal jemand nachmachen.
6BAD RELIGION – Suffer
Ich kann mich hier nur allen anderen anschließen, die Suffer auch in ihrer Top 10 Liste aufführen. Das Ding hat Geschichte geschrieben und die Welt verändert. Wer was anderes behauptet, hat keine Ahnung. Ich kenne auch niemanden, der diese Platte scheiße findet. Geht nämlich gar nicht. Nur Hits von Anfang bis Ende. Millionen mal gehört.
5THROWDOWN – You Don’t Have To Be Blood To Be Family
Für mich eine der besten SxE-Metalcore-Platten überhaupt. Damals noch mit Keith Barney an den Vocals, was der Band, meiner Meinung nach, wesentlich besser stand, als der Pantera-Powermetal-Sound, den sie später mit Dave Peters fabriziert haben. Hier ist auch einfach jedes Riff, der absolute Killer und jeder Breakdown der totale Abriss. Ich mag aber auch den Sound der Scheibe, weil es so schön schmutzig, warm und fett klingt. Kann ich gar nicht beschreiben…ach, einfach gut.
4THE HOPE CONSPIRACY – Death Knows Your Name
In den späten 2000er Jahren habe ich eigentlich alles, was auf „Deathwish“ rauskam, blind gekauft. Rise And Fall, Carpathian, Shipwreck AD, Backlisted usw. Alles hammer Scheiben. Aber Death Knows our Name schafft es immer wieder zurück auf meinen Plattenteller. Das Album ist einfach zeitlos gut, weil es diese typischen dreckigen Rock-Riffs mit erstklassigen Spannungsbögen verbindet und nicht nur auf das altbewährte Breakdown chugga chugga setzt. Mega Artwork von Aaron Horkey auch. Deswegen allein schon Pflichtkauf.
3GHOST – Prequelle
Für mich ist Ghost das Beste, was der Mainstream Metal zur Zeit hergibt. Ich mag einfach das ganze Konzept, die Ästhetik und den 80er Sound. Hier wird nicht auf harte Sau gemacht, sondern einfach nur eine mega Show abgerissen. Prequell ist für mich mit Abstand das beste Ghost Album. Da fühl ich mich erstklassig unterhalten, wie bei einem Hollywood Blockbuster.
2SEAWEED – Weak
Ich kann mich noch daran erinnern, dass ich die Anzeige zum Album damals in einer Ausgabe der Thrasher gesehen habe. Als dann ein Freund von mir die Platte zu Hause rumstehen hatte, musste ich sie mir unbedingt ausleihen. „Wenn die Band in der Thrasher zu sehen war, muss es gut sein“ – so dachte ich, und so war es auch. Die Platte besteht nur aus Hits irgendwo zwischen Punk, Grunge und Emo mit der unvergleichlichen Stimme von Sänger Aaron Stauffer. Eine Wohltat bei den fast identisch klingenden Epitaph und Fat Wreck Bands, die damals in den frühen 90ern wie Pilze aus dem Boden schießten.
1NOFX – Ribbed
Ich weiß noch, wie mir das Vorgängeralbum S&M Airlines den Soundtrack für einen ganzen Sommer geliefert hat. Als Ribbed rauskam, war ich gespannt, ob es genauso gut sein würde, aber es war viel besser. Die Songs waren diesmal kürzer und melodischer. Songs wie Showerdays, The Flu und Together On The Sand trafen genau mein Geschmack. Aber auch hier – jeder Song ein Hit. Millionen mal gehört und ich werde immer noch nicht müde, diese Platte zu hören. Und „zack“ schon hatte ich den nächsten Sommer Soundtrack für die nächsten 32 Jahre.
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