Hostile CVLT spielen zurzeit eine Handvoll ausgewählte Shows mit ihrer aktuellen EP Vicious Cycle. Grund genug Drummer Henrik nach seinen Lieblingsplatten zu fragen. Bevor er loslegt hat er noch ein paar Worte dazu:
„Meine Lieblingsalben auf 10 Stück zu limitieren ist schon eine wirklich gemeine Aufgabe! Da ich Musik aus verschiedensten Genres höre, kaufe und sammle, ist da über die Jahre hinweg so einiges zusammengekommen. Ich habe mich für Platten entschieden, die mich nachhaltig beeindruckt haben und die ich immer wieder aus dem Schrank hole, wenn ich keine Lust auf Experimente habe. 10 ehrliche Platten von denen ich weiß was ich bekomme.“
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1MELVINS – HOUDINI
Die Band rund um Buzz Osborne sind für mich absolute Legenden! Allein die Geschichte, das Kurt Cobain fast Mitglied der Band wurde, beim Vorspielen aber zu nervös war und alle Lieder vergaß, ist schon unschlagbar! Cobain war dann später aber als Co-Produzent tätig und arbeite mit an Houdini, dem Major-Debut der Band. Der darauf erschienene Song Honey Bucket ist einer meiner All-Time-Favorites und war zuletzt auch Stage-Intro bei HOSTILE CVLT-Shows. Die ebenfalls auf dem Album erschienene Coverversion des KISS-Songs Goin´Blind übertrifft meiner Meinung nach sogar das Original.
2POWER TRIP – NIGHTMARE LOGIC
Ich wünschte, ich würde die „Power Trips-Formel“ für diese kraftvollen Riffs kennen … Nichts auf der Welt schiebt mich mehr an als die ersten Zeilen von Executioner´s Tax: “Go on and look at you, today’s your lucky day – the executioner’s here and he’s ready to make you pay”. Ich habe Power Trip letztmalig einen Monat vor Riley ´s Tod live gesehen – Nightmare Logic bleibt also nicht nur das beste, sondern leider auch das letzte Power Trip-Album.
3METALLICA – RIDE THE LIGHTNING
Diesen Sommer haben wir als Band einen „Betriebsausflug“ zum Metallica Konzert nach Belgien gemacht und uns noch darüber gestritten, welches Metallic-Album denn nun das beste ist. Einigen konnten wir uns nicht, aber es sollte außer Frage stehen, dass man Ride The Lightning als Genreklassiker bezeichnen kann. Das darauf enthaltene Mega Brett Trapped Under Ice wurde an dem Abend übrigens auch gespielt.
4TRUCKFIGHTERS – GRAVITY X
Gravity X gehört für mich zu den stärksten Debut-Album die ich kenne. Die Platte ist bald 20 Jahre alt, aber immer noch ein richtiges Brett! Leider fehlt mir das Album als Vinyl in meiner Sammlung, aber ich werde die Platte jagen, bis ich sie in mein Regal stellen kann! Viele Stoner-Bands verlieren mich auf ihren LPs irgendwann, weil die Tracks nun mal überdurchschnittlich lang sind, aber bei Gravity X freue ich mich immer weiter auf jeden nächsten Song und könnte nach Altered State wieder von vorne anfangen. Da das Songs für mich die beruhigende Arbeitsatmosphäre kreieren, habe ich das Album sicherlich schon zigtausende Minuten gehört.
5BACKTRACK – LOST IN LIFE
Lost in Life startet mit DEM Backtrack-Song: Their Rules ist der für mich einer der einer energiegeladensten Hardcore-Song überhaupt. Wer mir erzählen möchte, Soli passen nicht in HC-Songs, der hat diesen Song nicht gehört. Mit Backtrack verbinde ich auch unzählige starke Shows. Nur um mal eine zu nennen: 2016 in Zürich mit Turnstile (!) und Slope (!) in einem kleinen Keller – geht´s besser?! Die Platte ist zudem der Soundtrack für jede New York-Reise. Long Island Hardcore ist und bleibt einfach ein Qualitätssiegel.
6GNARWOLVES – CHRONICLES OF GNARNIA
Vielleicht habe ich es mir mit Chronicles of Gnarnia als Compilation-Album etwas einfach gemacht, aber wie soll man sich auch zwischen Fun Club, CRU und Funemployed. entscheiden?! Sobald ich das Album höre, bekomme ich Lust auf Party und skaten, dabei bin ich noch nie Skateboard gefahren … Für mich machen Gnarwolves absolute Feel good-Musik. Ich glaube Chronicles of Gnarnia ist auch eine der wenigen Platten, auf die sich alle einigen können. Wenn ich mit Hostile CVLT unterwegs bin und wir uns alle tierisch mit unseren Playlists auf die Nerven gehen, dann einigen wir uns am Ende immer wieder auf Gnarwolves.
7MISFITS – WALK AMONG US
Oh man, wo soll man überhaupt anfangen … Vom Singalong in 20 Eyes bis zum Mitgrölcharakter von Braineaters ist dieses Album nichts weniger als purer Genuss. Mit der Outlaw-Attitude, der fast schon dreisten Eingängigkeit und der typisch übertriebenen, comicartigen Horror-Lyrics, begeistert diese Platte so ziemlich jeden Misfits-Fan den ich kenne. Der morbide, schmuddelige Vibe der Platte wurde meiner Meinung nach anschließend nie wieder übertroffen. Die Megahits sind allesamt nicht von dieser Platte, aber dafür gibt´s hier den Song Mommy, Can I Go Out And Kill Tonight? in der älteren Live-Version, welcher ja wohl der Mega-Kult ist! Außerdem ist es eine Glenn Danzig-Platte. Nichts gegen Michale Graves, aber Danzig bleibt nun mal das Original.
8TURNSTILE – STEP TO RHYTHM
Step To Rhythm hat den ehrlichsten Turnstile-Sound aller Alben. Die Musik ist technisch bei weitem nicht so ausgereift wie bei den aktuellen, super erfolgreichen Platten, aber ist dadurch auch härter und tanzbarer. Pushing Me Away und der Titeltrack Step To Rhythm waren 2013 das groovigste, was der Musikmarkt zu bieten hatte.
9THE CURE – THE HEAD ON THE DOOR
Nicht falsch verstehen, auch in ihrer Gothic- und New Wave-Ära haben The Cure großartige Alben gemacht, aber The head on the door ist für mich DAS Meisterwerk der gesamten Banddiscographie. Robert Smith, der bei The Cure ja sowas wie ein Alleinherrscher ist, traute sich auf jedem Album erstmals weitere Instrumente mit in die Aufnahmen zu nehmen. Das Album klingt frisch und ist total facettenreich. Inbetween Days und Closer To Me sind meine Lieblingstracks.
10RED HOT CHILI PEPPERS – MOTHERS MILK
Zuletzt die für mich persönlich wichtigste Platte: Wenn ich sowas wie eine Lieblingsband habe, dann sind das zweifelsohne die Red Hot Chili Peppers. Mothers Milk gehört sicherlich zu den punkigeren Platten der Band und ist ein großer Meilenstein in der ersten John Frusciante-Ära und in der gesamten Bandhistorie. In den letzten Jahren schafften es immer mal wieder Songs dieses Albums wie Nobody Weird Like Me oder die Coverversionen von Fire (Jimy Hendrix) und Higher Ground (Stevie Wonder) ins Live-Set der Chili Peppers.
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