By A Storm werden schon bald (19. Mai) ihr neues Album Beware Of The Underdogs über ihr neues Label Backbite Records vorlegen. Mit Get Inside hatte die Hardcore-Band bereits vor einigen Wochen eine erste Hörprobe geliefert, die definitiv Lust auf mehr machte.
Wir haben den bevorstehenden Longplayer zum Anlass genommen, uns von Drummer Alex seine 10 Lieblingsplatten vorstellen zu lassen. Here we go!
„Ich weiß, bei einigen dieser Picks ist es durchaus diskutabel, inwiefern das „noch Punkrock ist“, aber zum einen geht es meiner Meinung nach auch immer um eine Attitüde, zum anderen dienen Genregrenzen oftmals der ab bzw. ausgrenzen von Personengruppen, Fankreisen etc. und Ausgrenzung ist ja meistens keine so gute Idee. Trotzdem hier meine zehn sterbensgeile Platten“
1Comeback Kid – Symptoms & Cures
Die Meisten werden bei Comeback Kid sicher „Wake The Dead“ oder „Turn It Around“ anführen, aber ich denke, dass S&C das diverseste, catchieste und trotzdem harte CBK Album ist. Andrew fügt sich dort, ganz im Gegensatz zu „Broadcasting“ richtig in seine neue Rolle als Fronter ein und die Art und Weise, wie „GM, Vincent and I“ wie ein Kinderlied klingt und dir trotzdem die Schuhe auszieht, ist für mich immer wieder beeindruckend.
2Green Day – Dookie
Ja, ja, ich weiß, die Pop-Punk Platte, aber trotzdem ein 10 von 10 Album. Immer nach vorne, voller Teenagerangst und trotzdem zugänglich und poppig. Hier muss nichts geskippt werden, eine absolute Achterbahnfahrt durch (meine) Teenagerjahre. Außerdem ist das Drumming auf dieser Platte tadellos, was Tré Cool da abfeuert, Wahnsinn und eine meine ersten klaren Inspirationen am Schlagzeug.
3Inside Out – No Spiritual Surrender
Diese Platte habe ich erst kennengelernt, als ich bei By A Storm eingestiegen bin. Ich war schon immer großer Fan von Zack und seiner Arbeit bei RATM, aber ihn als Frontmann einer HC-Band zu erleben, ist nochmal was ganz anderes. Genauso angepisst, politisch aufgeladen und einfach on point. Knappe 10 Minuten Hardcore-Feuerwerk. Bei den frühen By A Storm Shows haben wir den Song „No Spiritual Surrender“ öfter gecovert, einfach aus dem Grund, dass wir nicht genug Songs hatten. Ob das der eigentlichen Intention so gerecht wird, ich weiß ja nicht?!
4The Gaslight Anthem – The 59 Sound
Social Distortionartiger Punkrock trifft auf Bruce Springsteenesques Storytelling und schafft das mit für mich einen melancholisch angehauchten Evergreen. Mit dieser Platte bin ich definitiv in die eher ruhigen und bluesigen Sphären eingetaucht und was soll ich sagen: No Retreat, No Regrets. Das Album landet eigentlich mindestens einmal im Monat wieder auf dem Plattenteller, weil es mich einfach immer wieder abholt.
5Every Time I Die – Ex Lives
„I Want To Be Dead With My Friends“, mit einem Opener wie „Underwater Bimbos From Outta Space“ wird direkt klar gemacht, hier werden so gar keine Gefangenen genommen. Die Texte von Keith sind wohl die düstersten und zugleich smartestens, die jemals geschrieben worden und werden außerdem noch absolut meisterhaft in das oftmals krummtaktige und verschobene Arrangement platziert. Schonmal versucht hierzu zu headbangen?
6Enter Shikari – Common Dreads
Viele sprechen hier ja von Nintendocore oder anderen Schändlichen Begrifflichkeiten, aber betrachtet man das Mindset der 4 Jungs aus St. Albans und den Inhalt dieser Platte, dann kann man mit Fug und Recht von DEM Punk Album des Jahres 2009 sprechen. Brisanter und politischer geht es nicht und dabei auch noch absolut ihrer Zeit voraus. Egal ob politische Probleme, Klimakatastrophe, Schere zwischen Arm und Reich, Mental Health oder drohender Brexit, all dies ist hier schon längst Thema und damals genauso aktuell wie anno 2023. Ich kann jeden verstehen, der mit der Musik nichts anfangen kann, aber dennoch denke ich, werden ES oftmals missverstanden. Diese Band hat etwas zu sagen und findet dafür eine ganz einzigartige Ausdrucksweise.
7Converge – No Heroes
Habt Ihr Euch schonmal gefragt, wie der Weltuntergang klingen mag? Hört dieses Album! Krachig und an manchen Stellen fast unhörbar „progressiv“, aber dennoch gehört diese Platte zu den beeindruckendsten Werken, die jemals geschrieben worden.
8Turnstile – Glow On
DIE Hype Platte 2021 und das absolut zu Recht. Turnstile verbinden Elemente, die laut Szenepolizei nicht zusammen gehören und schaffen es damit in die Herzen der breiten Masse. Egal ob 80´s Synth, eingängiger Dancebeat oder aber schnelle HC-Gewitter, hier wird auf Albumlänge Hardcore neuinterpretiert.
9Turbostaat – Das Island Manöver
Die vermutlich beste (Deutsch)Punkband überhaupt. Düstern und bedrohlich wabert man hier durch Klanggewaltige Songs zwischen Dadaismus und Smartness, die nicht immer direkt auf der Hand liegt. Der Basssound auf diesem Album ist für mich unerreicht und verzückt mich jedes Mal wieder. Außerdem hat spätestens dieses Album das Ganze Deutschpunk Genre neu definiert und das musste auch erstmal schaffe.
10The Tidal Sleep – Be Water
Post-Hardcore aus deutschen Landen, der mir sehr am Herzen liegt. Be Water strotzt vor Traurigkeit und beweist, wie sehr heftige Musik und heftige Gefühle verwoben sein können. Songs voller Tragik und Leid theaterhaft inszeniert greifen dich sofort und ziehen dich unter Wasser. Leiden war noch nie schöner.