In unserer neusten Ausgabe unser wöchentlichen Rubrik 10 Records Worth To Die For stellt uns Schmutzki Sänger Beat seine Lieblingsplatten vor. Dieser veröffentlichte mit seiner Band erst vergangene Woche ein neues Album namens Mehr Rotz als Verstand, zu dem ihr hier unser Review lesen könnt. Nun aber ab für 10 Records Worth To Die For mit Beat!
1NOFX – „White Trash, Two Heebs And A Bean“
Mein bester Kumpel kam irgendwann mit dieser CD an. Bisher kannte ich nur die Hosen, die Ärzte, Nirvana und vielleicht noch Green Day. Was mich schon umgehauen hatte. Aber diese Platte war in Sachen Schnelligkeit, Wildheit und trotzdem guter Laune eine ganz andere Nummer. Zudem hatte diese Band etwas extrem Spannendes für mich, da sie nicht im Radio und auch nicht im Musik-Fernsehen stattfand. Damals gab es auch noch nicht so wirklich YouTube etc. und ich hatte auch noch gar kein Internet zu Hause, also musste man wirklich die Platte her kriegen um das Zeug zu hören. Als ich NOFX dann zum ersten Mal sah, ich glaube 2003, war das ziemlich aufregend.
2Beatsteaks – „Smack Smash“
Das war die Platte, mit der ich die Schule abgeschlossen habe. Bei der Abschlussfeier wurde mir zu „Hand In Hand“ das Zeugnis überreicht. Ich glaube Beaststeaks ist die Band, bei denen ich am aller meisten ein Konzert gesehen habe (ich glaube über 30 mal). Diese Liebe begann um diese Zeit und hält immer noch an. Die Platte hat mega Power, den richtigen Grad an Härte und den richtigen Grad an Lässigkeit.
3Wizo – „Uuaarrgh“
Irgendwann Anfang der 2000er sind wir in unseren ersten Proberaum gezogen. Da hingen die wilden Punker ab. Es war ein schimmliger Keller, es roch nach Moder und verschüttetem Bier. Hier hingen wir ab jetzt immer ab und machten sowas wie Musik. Und eine Platte, die rauf und runter lief, war Wizo mit „Uuaarrgh“. Hui, ich hatte schon bisschen Schiss davor. Es fühlte sich für mich irgendwie verboten an, das zu hören – vermutlich habe ich mir das auch eingebildet, weil ich ja nun so ein krasser Typ war. Aber es war auf jeden Fall der gleiche mystische Vibe, den auch NOFX für mich umgab, nur eben auf Deutsch, also direkt ohne wild den Text zu übersetzen, leicht zu verstehen.
4Sublime – „Sublime“
Auch so eine Platte, die bei uns im Proberaum rum lag. Ich glaube von unseren Mitmietern, die so ein paar Jahre älter und ganz schöne Kiffer waren .Diese Platte und der Sommer am Bodensee, oder sonst wo, passen schon wie die Faust aufs Auge. Und das solche rüden Jungs, solch gefühlvolle Musik machen – Hammer. Und ich finde das Gitarrensolo bei „Senteria“ eines der Besten überhaupt.
5Absolute Beginner – „Bambule“
Vom großen Deutsch-Hip-Hop-Rausch der späten 90er blieb ich trotz meiner Punk- und Rock-Affinität nicht verschont. Und „Bambule“ ist immer noch eine Platte, die ich zumindest zu 85% auswendig kann. Das war bei uns schon der heiße Scheiß und jedes Mal, wenn ich es wieder höre, beamt es mich zurück in diese Zeit, wo das erste Bier getrunken, die ersten Kippen geraucht, und das erste mal geknutscht wurde. Hammerhammerhart!
6Die Toten Hosen – „Im Auftrag des Herrn“
Diese Platte habe ich glaube ich zu meinem zwölften Geburtstag geschenkt bekommen. Mein bester Kumpel hatte schon ein paar Sachen von den Hosen und wir haben uns das zusammen reingezogen. Damals begann ich Sachen zu hören, die meine Eltern kacke fanden. Das war irgendwie aufregend und vielleicht der erste Schritt des Erwachsenwerdens. Die Platte lief rauf und runter und bald darauf sah ich die Hosen zum ersten mal, direkt bei mir um die Ecke. Bei Rock am See im Bodenseestadion in Konstanz…
7The Clash – „London Calling“
Auch diese Platte lag bei einem Kumpel rum. Wir wussten das ist so Mucke, die eigentlich fast auch unsere Eltern cool finden könnten, die aber trotzdem heiß war, da unsere Helden das abfeierten. Der Songs „London Calling“ hat mich direkt abgeholt. Er hat trotz des doch oldschooligen Sounds mega Power. Für den Rest der Platte habe ich bisschen mehr Zeit gebraucht, aber diese Platte ist ein wunderbares Beispiel einer Platte, die bei jedem Mal hören besser wird…
8David Bowie – „The Rise and Fall of Ziggy Stardust and the Spiders from Mars“
Eine Freundin hat mich Ende der 2000er mal gefragt, was ich so höre. Ich meinte, halt den ganzen Punkrock-Shit… Sie hat mich nach ungefähr 100 Bands gefragt, ob ich die kenne würde und ich musste immer passen, anscheinend war mein musikalischer Horizont echt winzig. Sie hat mich dann mit viel verschiedenem Sound versorgt und unter anderem lernte ich Ziggy kennen. David Bowie war mir irgendwie total fremd, aber diese Platte hat mir seine wunderbare Musik näher gebracht.
9The Knack – „Get The Knack“
Ende 2008 war ich mit meiner alten Band im Studio. Als wir den Jungs vom Studio die Demos vorspielten, sprachen wir im Anschluss über den Sound, und wie sie sich das vorstellen würden. Und auf einmal poppte The Knack auf. Poppig und kantig zugleich, irgendwie oldschool und dennoch modern klang das. Es hat mich begeistert. Kurz darauf fand ich die Platte auf einem Flohmarkt und hab sie mir gekauft und rauf und runter gehört. Auf jeden Fall auch eine Platte, die beim Hören immer besser wird und nie langweilig.
10The Hives – Veni Vidi Vicious
Gefühlt haben die Hives mit dieser Platte Geschichte geschrieben. Alle Zutaten waren zwar schon da, dennoch haben sie es mit „Veni Vidi Vicious“ einfach auf den Punkt gebracht. Unfassbares Tempo, der nötige Pop und die richtige Portion Rotz. Diese Mischung gab es für mich so noch nie und hat mich und uns ganz schön mitgenommen. Ohne diese Platte würde es vielleicht Schmutzki so nicht geben.