So wirklich hatte ich 100Blumen bis zu diesem Sommer gar nicht auf dem Schirm. Dann wurde über den Shuffle-Modus der Song Drunkard von einem Aggropunk-Sampler abgespielt. Das war zu der Zeit, als diese eine unerträgliche Partei in Ostdeutschland beängstigende Wahlergebnisse eingeholt hat. Drunkard bzw. 100Blumen wurde zu einem Zeit entdeckt, der nicht besser bzw. schlechter hätte sein können. Dann ging es ab in den Kaninchenbau.
Nun steht Lasst Hundert Blumen Blühen in der Startlöchern, passend zum 20. Geburtstag der Band. Vier bzw. fünf neue Tracks (auf der Flexi-Disc als Bonus) knüpfen da an, wo die bisherigen Platten aufgehört haben. Immer noch ist der Sound von Synthesizern und Bässen durchzogen. Immer noch gibt es eine große Portion instrumentaler Parts, noch immer werden Hardcore-Punk mit Electro-Punk vermischt. Und das funktioniert.
Mit Blumendisaster zollen 100Blumen ihrer eigenen Vergangenheit, den eigenen Ursprüngen Tribut. Die Nummer ist rein instrumental und bewegt sich im Noise/Industrial-Genre. Der Track ist mir etwas zu speziell, etwas zu viel Lärm, ich kann aber die Intention dahinter sehen. Immerhin ist die Nummer am Ende angesiedelt, da muss ich dann nicht skippen.
Nichtsdestotrotz ist Lasst Hundert Blumen Blühen eine ganz große Empfehlung an alle, die auf der Suche nach einer wilden Mischung aus eben Hardcore- und Electro-Punk sind. Lasst Hundert Blumen Blühen erscheint am 29. November auf Vinyl, Flexi-Disc (mit einem Bonustrack) und digital.
Tracklist
01. Die Kinder
02. Krokodilhaut
03. Unter Tausend
04. Blumendisaster
05. Erschießen (auf Flexi-Disc)