Die Metalcore-Band 156/Silence aus Pittsburgh, Pennsylvania, veröffentlicht am 29. Oktober 2021 ihre EP Don’t Hold Your Breath und lässt den Hörer mit vier kraftvollen Tracks dennoch etwas atemlos zurück.
Düsterer Einstieg in eine verzweifelte Stimmung
Die EP startet mit einem kurzen und düster wabernden Intro. Hier punktet auch direkt der für die Band typisch dröhnende Sprechgesang im Hintergrund. Das folgende Violent Delight besticht mit kompromissloser Härte und vermittelt wütend und catchy eine sehr verzweifelte Stimmung.
Im Jahr 2020 wurde die Welt abgeschottet und es kam zu einer weit verbreiteten Panik. Viele von uns wurden von ihrer Familie, ihren Freunden und dem Leben, das wir kannten, isoliert und wir konnten den Entwicklungen nur zusehen. Wir erlebten überwältigende Gefühle von Furcht, Angst, Hilflosigkeit und Ungewissheit während wir uns immer mehr zurückzogen. Wir als Band fanden etwas in dieser Isolation und in der Dunkelheit unserer Gedanken. (Gitarrist Ryan Wilkinson)
Unter diesem Einfluss gelingt der Band mit Wrong Sense ein ähnlich starker Song mit Ohrwurmcharakter wie Conflict of Interest von 2020. 156/Silence haben ihren Stil beibehalten, aber man spürt eine eindeutige Weiterentwicklung. Die veränderte Stimmung in all unseren Leben hat die ohnehin schon düsteren Klänge ihrer Stücke noch intensiviert.
„Es sind Lieder über Nachdenken, Verlust, Bedauern und Einsamkeit. Am Ende fragt man sich ob alles nur ein Traum war. Unser Rat: haltet nicht den Atem an.“
(Gitarrist Ryan Wilkinson)
Licht am Ende des Tunnels?
Dies kommt im Abschlusssong und meinem persönlichen Highlight Coup De Grâce (The Final Blow) vollkommen zum Tragen. Der Song startet ruhig und schwer, dann kommt sehr verzweifelt klingender, klagender Gesang dazu. Die eindringliche Melodie und der einnehmende den Song bestimmende Gesang ziehen einen regelrecht in einen düsteren Tunnel. Es ist ein Stück voller Schmerz und Trauer. Die Band stellt die Frage, ob dieser Tunnel jemals endet, das berühmte Licht am anderen Ende je erreicht wird. Als man sich gerade sehr tief und verloren in diesem Soundtunnel fühlt, verstummt der Klagegesang. Eine leichte und versöhnliche Melodie lässt das Lied ruhig ausklingen und man atmet wieder ruhiger.
Auf Don’t Hold Your Breath tritt die Band extrem selbstbewusst auf und liefert uns einen spannenden Ausblick auf kommendes Material.
Tracklist
- Beginning’s End (Nobody’s Home)
- A Violent Delight
- The Wrong Sense
- Coup De Grâce (The Final Blow)