Anfang der 2000er besuchte ich häufig das AJZ in Bielefeld. Da gab es ausgefallene Punk- und Hardcore-Shows, auch abseits der bekannten Bands. Irgendwann stolperte ich über ein Package mit Awkward Thought und noch ein paar anderen Gruppen. Darunter auch eine Truppe aus New York mit Namen 4 In Tha Chamber. Junge, was haben die damals abgeliefert! Brachialer Rap-Crossover mit dicker Hardcore-Kante. Voll auf die 12! Damals kannte die überhaupt keiner und man konnte sich auch kein Merch nach der Show kaufen, weil sie schon alles bei den vorherigen Auftritten verkauft hatten. Später besorgte ich mir das Debütalbum Existence, welches im Jahr 2000 via Kingfisher Records in Europa veröffentlicht wurde. Danach machte das Quintett aus der Bronx nochmal einige Jahre später mit Memories Die auf sich aufmerksam, bevor es sehr ruhig um 4 In Tha Chamber wurde. Im letzten Jahr veröffentlichte die Band dann in den Staaten aus dem Nichts eine neue CD-EP namens Empires Collapse. Demons Run Amok sicherte sich dann die Rechte für ein europäisches Release und garnierte die 6 neuen Tracks mit Bonusstücken ihrer Debütsingle Unstable Foundation.
Inhaltlich bleibt sich die Truppe um die beiden Frontmänner BXHC und Orlando Furioso treu und präsentiert rapaffinen Hardcorecrossover. Fans von Stuck Mojo & Co. werden hier vor Freude an die Decke springen und sich an gute alte Zeiten erinnern. Mit brachialen Rhythmuswechseln, treibenden Gitarren und einem pumpenden Grundgroove serviert man einen abwechslungsreichen Hassbrocken. Das Salz in der Suppe ist das eingespielte Wechselspiel der beiden Sänger, welches für noch mehr Abwechslung sorgt. Ruck zuck sind die 6 neuen Stücke rum. Die Bonussongs sind deutlich roher und musikalisch noch einfacher gehalten. Dennoch lohnt sich auch hier ein Reinhören, um ein wenig an der Geschichte der New Yorker teilzunehmen.
Summa summarum eine schöne Scheibe, die einem fast vergessenen Genre wieder neues Leben einhaucht. Dickes Ding für alle Retrofreunde!