Ghetto Justice haben Anfang des Monats mit Aus der Balance ihr zweites Studioalbum angekündigt, dass dann auch schon am 25. Juni über Injustice Records erscheinen wird. Wir nahmen den Nachfolger von Easy Living & Exzess (2018) zum Anlass, uns von Sänger Nico fünf Bands aus der Hauptstadt vorstellen zu lassen – und ab dafür!
Support Your Locals #47 mit Nico von Ghetto Justice
Hi AFL Gang,
ich bin Nico, lebe in Lichtenberg und singe bei der stabilsten Hardcore-Band Berlins, Ghetto Justice.
Ich komme ursprünglich aus nem kleineren Dorf bei Brandenburg, daher war Berlin immer Zufluchts- und Sehnsuchtsort, was Hardcore angeht. Gefühlt haben wir uns jede Woche zu fünft in die Karre gequetscht und sind nach Berlin zu irgendeiner Show geballert, war sie auch noch so Kacke am Ende des Tages, hahah. Tommy Haus, Magnet, Knaack, Köpi, Kato (BiNuu) und von den ganzen kleinen Punkerschuppen mal ganz abgesehen. Für uns als Dorfkids war das immer geil. Raus in die Stadt, Freaks an jeder Ecke und Hardcore!
Kommen wir zu den Bands, die ich persönlich mit Berlin verbinde.
1Shortage
Shortage war irgendwie gefühlt die erste (Live-)Band die so einen geilen Groove und Mosh hatten, ganz abgesehen vom Style, den die gefahren haben. Hat mich sofort gekickt und sind auf jeden Fall all time Berlin Favorites für mich.
2Devil Inside
Devil Inside braucht man hier fast gar nicht erwähnen. Kreuzberg, Berlin, roughness. Hatten ihren ganz eigenen Vibe und Sound, musste mich damals auch etwas rantasten, aber als mein Hodensack ausgewachsen war, war auch für mich die Zeit gekommen Devil Inside lieben zu lernen.
3Final Prayer
Final Prayer war vom Sound her immer souverän, hat mich früher jetzt nicht aus der Umlaufbahn geschossen, da ich eher auf den Arkangel-, Caliban-, Heaven Shall Burn-Film war. Das kam erst später, ABER was die live damals abgerissen haben, war immer der Wahnsinn. Das war Berlin-Hardcore auf Intensiv-Modus. Stage dives high fives, pure Lust am Leben!
4Reborn To Conquer
Reborn To Conquer müssen hier erwähnt werden, da sie irgendwie zu meiner/unserer Hardcore-Berlin-Zeit gehören. Schöne BumBumStumpf-Musik. Mit denen haben wir oft die Bühne geteilt, als wir noch ne andere Band hatten (auch UggaUgga-Musik). Viel gesoffen und scheiße gebaut, was man halt so macht. Musikalisch waren wir ausbaufähig, aber wen interessierte das schon. Vor zwei Jahren auf dem Return To Strength-Festival hatten sie aber große Reunion (einmalig) und das war wohl sehr gut. Ich habe den Auftritt leider verpasst, ups.
5Soulground
Last but not least die einzig aktive Band Soulground.
Eine Band, die sich was denkt beim Schreiben ihrer Songs, eine Band mit Haltung und eine Band mit nen wahnsinnigen Sound und ästhetischen Anspruch. Der Sänger ist zwar bisschen komisch, aber hat ne geile Stimme. Nur Liebe für die Boys. Auschecken.
6Last but not least…
Jo, das war mein kurzer persönlicher Abriss, sicher hab ich irgendwas vergessen, aber wenn man es vergessen hat, kann es ja auch nicht so gut (gewesen) sein.
Doch, eins noch: CoreTex natürlich, keine Band, aber wenn Berlin-Hardcore irgendwie thematisiert werden muss/wird/soll kommt man am CoreTex natürlich nicht vorbei.
Anyway unser Ziel: Wir werden Hardcore wieder so zurückbringen, dass in 20 Jahren in dieser/eurer Rubrik oft der Name Ghetto Justice fallen wird. „Ja damals, Ghetto Justice, die haben mich motiviert und inspiriert, ich war am Boden, aber nach dem neuen Album Aus Der Balance ging es bei mir steil bergauf, ich war wie neugeboren und stinkreich. Und ich erinnere mich an den Sänger, das war nen heißes Gerät” – so, oder so ähnlich.
Danke Ihr Lieben, macht weiter so <3
-Nico
Aus der Balance wird am 25. Juni 2021 über Injustice Records erscheinen und kann hier vorbestellt werden.
Was für ein Bauer.