Abanglupa von den fernen Philippinen scheinen Freunde des gepflegten, antifaschistischen Knüppels zu sein. Auf deren Debütalbum wird gegrinded und gesludged, wird temporeicher Hardcorepunk abgeliefert und zudem auch gerne mal etwas krustige Einflüsse gestreut.
Of Rats and Swine umfasst elf Tracks, welche in 11 Minuten heruntergeprügelt werden. Die Band scheint es also eilig zu haben mit der Verbreitung ihrer musikalischen und inhaltlichen Message. Und wer die Lyrics etwas studiert, wird sich sicherlich nicht über die Auswahl der beanspruchten Musikrichtungen wundern. Oder ist die Musik eher maßgeblich für die textliche Ausgestaltung? So oder so werden verhältnismäßig schwer verdauliche Themen wie Despotismus/Tyrannei, Euthanasie oder auch Faschismus von der Band behandelt. Alles Themen, die im menschlichen Alltag einerseits omnipräsent sein dürften, andererseits jedoch gerne im Alltagstrott verdrängt werden. Eigentlich unvorstellbar, was das menschliche Gehirn zu verdrängen in der Lage oder alternativ einfach gewillt ist. Forced dementia ist ein gutes Beispiel hierfür. Abanglupa greifen hier die Verfolgung, Folter und Ermordung abertausender phillipinischer Bürger*innen während der Regentschaft (1965 – 1986) von Fernando Marco auf. Das eingefügte Video visualisiert dabei eindrücklich, wie vergesslich doch politische Machtinhaber sein können, wenn es um die besagte Themengebiete geht.
Im Gesamten ist das Debüt der beiden philippinischen Musiker als musikalisch knackig, hart und nicht allzu verspielt zu bewerten. Hinzu kommt eine klare politische Kante, die auch vor der Aufarbeitung der politischen Vergangenheit des Heimatlandes kein Halt macht. Der Gesamteindruck von Of Rats and Swines ist im Gesamten äußerst positiv, sodass man gespannt sein darf, was in Zukunft noch vom Westpazifik Richtung Nordatlantik rüberschwappt.
Käuflich erworben werden kann das Tape für einen Heiermann beispielsweise über das DIY-Label Lower Class Kids Records aus Weimar !