Die 2004 gegründete Deutschpunk-Band Abbruch aus dem Brandenburgischen Gosen-Neu Zittau hat mit Das Aussterben der Menschheit ihr bereits sechstes Studioalbum aufgenommen. Und auf diesem präsentieren sie in 20 (!) Akten, warum sie von der Menschheit angenervt sind und was sie sonst noch so bewegt. Bewaffnet mit GitarreSchlagzeugBassGesang und Geigen haben sie ein erwachsen klingendes Stück Punkrock geschaffen, welches aber trotzdem genug Raum für Vergnügen bietet.
Der grundsätzlich negativen und düsteren Ausrichtung und auch Optik stehen teils sehr flotte und melodische Stücke entgegen. Irgendwo zwischen Fuckin Faces und No Exit würde ich das Ganze ansiedeln.
Nach einem Intro sprintet Endzeit mit hoher Geschwindigkeit los. Klar, der Geigensound ist gewöhnungsbedürftig aber auch nicht zu aufdringlich. Was man der Band auf jeden Fall attestieren muss ist, dass sie wirklich gereift sind. Der Promo entnehme ich folgenden Satz: Abbruch werden immer erwachsener und greifen verstärkt die Probleme unserer Zeit auf. Dies wurde zu ihrem Vorgänger Lieber Linksextrem gesagt und setzt sich nun auf Das Aussterben der Menschheit fort.
Tracks wie Misantroph oder Von Sinn und Nutzen gehen übelst nach vorne. Zwischendurch wird aber auch die Bremse betätigt und es gibt den ein oder anderen etwas gemächlicheren Teil. Aber meistens ist das nur von kurzer Dauer und die Rückkehr in den Hochgeschwindigkeitszug findet nach den Stophen dann zum Refrain statt.
Abbruch verstehen es, Aggressivität mit Eingängigkeit und Melodie zu verbinden. Sie sagen ohne großes kryptischen Gebrabbel das, was ihnen die Petersilie verhagelt. Musikalisch straight und doch irgendwie verschnörkelt, vielleicht macht hier der Geigensound sein übriges. Alles in Allem ist Der Untergang der Menschheit ein gelungenes A, welches mich nicht in Ekstase versetzt, aber weit davon entfernt ist, mir nicht zu gefallen. Werd ich mir sicher des Öfteren auch in Zukunft anhören.
[…] AWAY FROM LIFE […]