Ich glaube die Jungs von Anti-Flag brauche ich nicht mehr vorstellen, wer die Polit-Punk-Band aus Pittsburgh noch nicht kennt, hat auf jeden Fall großen Nachholbedarf. Immerhin haben sie jetzt mit American Reckoning Ihr bereits elftes Studioalbum am Start.
Ich schätze Anti-Flag sehr. Sie haben was zu sagen und das machen sie meistens auch laut. Auch live sind die Jungs mehr als sehens- und hörenswert. Jetzt liefert die Band rund um Sänger Justin Sane mit American Reckoning ein Akustikalbum ab und nach den ersten vier Songs möchte ich nur Fragen „WARUM?“.
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Wie geschrieben, ich höre sie gerne und der eine oder andere Anti-Flag-Fan wird jetzt sicher sagen, dass American Reckoning doch ein super Album geworden ist. Für mich leider nicht. Die Stimme passt einfach nicht zur Musik, Sänger Justin ist mir für Akustik-Songs einfach zu aggressiv dabei und dann ist da oftmals noch eine Gitarre, die sich sehr blechern und schrammelig anhört. Ich rede nur vom Klang, gespielt sind die Instrumente alle gewohnt gut, da kann man nicht meckern.
Auch wenn mir nach mehrmaligem Hören, mir der Opener The Debate Is Over ganz gut gefällt, würde ich trotzdem jederzeit die Originalversion der Akustikversion bevorzugen.
Ich sitze also in meinem Auto und bin ein wenig enttäuscht – oder auch nicht, denn der Trend Akustik-Alben im Punk- und Hardcore-Bereich zu veröffentlichen, werde ich sowieso nicht verstehen. Schuster bleib bei deinen Leisten.
Aber dann kommt der Track Racists, der mich wirklich weg haut. Wirklich gut umgesetzt, ich mag die Originalversion auch, aber hier passt auch in der Akustik-Version alles zusammen: Der Gesang nicht zu aggressiv und die Gitarre nicht blechern. Genauso verhält es sich mit Brandenburg Gate, der ebenfalls klasse umgesetzt wurde.
Bei Gimme Some Truth im Original von John Lennon kommt die große Überraschung: Es sind doch nicht nur Akustik-Versionen ihrer eigenen Songs auf dem Album, sondern auch drei Coverversionen von Klassikern, die wiederum keine Akustik-Versionen sind und so gefällt mir Gimme Some Truth auch echt gut – so muss sich Anti-Flag anhören.
Für Fans ist American Reckoning sicherlich ein weiteres kostbares Stück in der Anti-Flag Sammlung. Für mich jedoch eher gekauft, gehört und ins Regal gestellt, aber so sind die Geschmäcker halt verschieden.
Für mich bitte keine Akustik-Alben mehr – gerne mal einen Akustik-Song mit aufs Album packen oder als Bonus auf eine EP, aber bitte keine kompletten Alben. Ich will Punk-Rock von Punk-Rock-Bands hören.
Tracklist:
1.The Debate Is Over (If You Want It) – Acoustic
2. Trouble Follows Me – Acoustic
3. American Attraction – Acoustic
4. When The Wall Falls – Acoustic
5. Racists – Acoustic
6. Set Yourself On Fire – Acoustic
7. Brandenburg Gate – Acoustic
8. Gimme Some Truth (John Lennon)
9. For What It’s Worth (Buffalo Springfield)
10. Surrender (Cheap Trick)
[…] Beim aktuellen Album American Reckoning, das erst kürzlich veröffentlicht wurde, handelt es sich ja um ein reines Akustikalbum. Die Review dazu gibt es hier. […]
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