Das österreichische Punkrock-Quartett Astpai ist bereits seit 2001 unterwegs, mir sind sie allerdings tatsächlich erst seit ihrem neuesten Album True Capacity bekannt.
Die inzwischen sechste Platte der Jungs erscheint am 22.Juni via Shield Recordings und Rough Trade. Die zehn neuen Songs klingen vielversprechend und machen direkt Bock auf mehr, weswegen ich mir sicherlich auch die vorangegangen Alben zu Gemüte führen werde.
Über 800 Konzerte in über 20 Ländern weltweit dürfen Astpai mittlerweile als Referenz angeben – das kann sich sehen lassen. Besonders gern gesehen sind sie in der Hot Water Music-Heimat Gainesville, Florida und das wundert mich kein bisschen. Mit ihrem derben aber nicht weniger melodischen Sound und der Reibeisenstimme von Frontmann Zock treten sie in große Fußstapfen. Neben Hot Water Music erinnern mich die neuen Songs übrigens auch ganz stark an The Flatliners. Diese drei Bands an einem Abend – das wäre ein perfekt harmonierendes Line-Up.
Der Opener Rotten Bait verrät erstmal nicht viel, außer das gleich ziemlich gute Musik folgen könnte. In welche Richtung es gehen wird, bleibt jedoch die erste Minute noch offen. Wenn das Schlagzeug dann aber Fahrt aufnimmt ist alles klar. Die ersten sechs Songs von True Capacity überzeugen durch einen guten Grad an Härte, ausreichend Melodie ohne schnulzig zu werden (außer vielleicht bei Feel Your Pain), eingängige Songstrukturen und mitreißende Parts – genau so muss PunkRock sein.
Dann folgt der Titelsong True Capacity und ich erkenne die Band nicht wieder. Hier wird’s deutlich härter, fast schon ein wenig verstörend. Von diesem Song sollte man sich nicht irritieren lassen, das restliche Album hat hiermit nämlich nichts gemein.
Gewohnt geschmeidig geht es dann aber wieder weiter und die gute Laune meinerseits reißt nicht mehr ab. Besonders erwähnenswert finde ich die Abwechslung, was vielen Alben aktueller melodischer PunkRock Bands fehlt. Keiner der 10 Songs gleicht dem anderen, ohne die Harmonie des Gesamtkonzepts – bis auf die kleine Ausnahme – zu stören. Das liegt überwiegend an den ausgetüftelten Gitarrenriffs, die bei mir nicht selten für eine ordentliche Gänsehaut sorgen.
Müsste ich mich für ein oder zwei Highlights entscheiden, wären das wahrscheinlich Falling Trees und No Hero – eigentlich möchte ich mich an dieser Stelle aber gar nicht festlegen. Hier hat wirklich jeder Song etwas Großartiges an sich.
Das komplette Album gibt’s übrigens jetzt schon im Stream, den wir hier samt Tourdaten schon für euch bereitgestellt haben.
Tracklist
- Rotten Bait
- Lottery
- Best Years
- Falling Trees
- No Hero
- Feel Your Pain
- True Capacity
- Saving Up
- Wear and Tear
- Body Parts
[…] Meinung zu A Wilhelm Scream möchte ich lieber unerwähnt lassen. Dafür würde ich euch umso mehr Astpai ans Herz legen. Die Österreicher liefern relativ klassisch poppigen Punk. Eher schwermütig, mit […]
[…] Die Liveaufnahmen aus dem Video stammen von ihrer kürzlich beendeten Europa-Tour. Unser Review zum neuem Album findet ihr hier. […]
Kleine Anmerkung: Die Jungs sind keine Wiener, sondern aus der Wiener Neustadt. Das ist eine eigene Stadt in Niederösterreich 😉
Danke für die Anmerkung 🙂 Beitrag ist aktualisiert.