Im März 2023 gingen drei Bands zum „Schifferl fahren“. Und zu allem Überfluss musste das dann auch noch aufgenommen werden. Und zum Überfluss des Überflusses ist das auch noch veröffentlicht worden. Haha, das hört sich jetzt weniger einladend an, aber es ist ein wirklich cooles Tape geworden, auf dem man den Spaß und die Atmosphäre dieser Bootstour wirklich super vermittelt bekommt. Und zu den Live-Songs gibt es auch noch die Songs der Bands, die zuvor auf zwei 7inches zu eben dieser Bootstour veröffentlicht wurden. Also im Gesamtpaket sprechen wir von 22 Songs plus 7 Live Tracks, wenn ich richtig gezählt habe. Ben Racken, Panikraum und Paddelnohnekanu haben also via Krachige Platten ein Hörvergnügen veröffentlicht, welches auch mal etwas länger andauert als „nur“ eine halbe Stunde.
Zuerst mal zu Ben Racken. Die Band aus Magdeburg macht Punk in deutscher Sprache. Ohne großes Aufhebens erinnern sie mich aber schon ein wenig an Bands wie Disco Olso. Flott, nach vorne gehend und trotzdem melodisch. Der Gesang klingt zwar durch die Tiefe der Stimme eher an Fliehende Stürme… Mir gefällts aber sehr gut. Egal ob es Ausspucken, Am Ende vs. Kolibri oder Keine Zeit darf ewig dauern ist, das klingt alles wirklich super. Von dieser Band werde ich mir auf jeden Fall mal etwas mehr zu Gemüte führen.
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Paddelnohnekanu sind ja bestimmt schon Einigen ein Begriff. Die Badenser Band ist mittlerweile seit über 20 Jahren aktiv und durch ihre unfassbare DIY-Mentalität auch sehr sympathisch. Der Stil spielt sich zwischen Deutschpunk, Studi-Punk und Hamburger Schule ab. Irgendwo dazwischen findet ihr dann die Paddler. Auch sie haben einige Songs zu dieser Compilation beigesteuert und starten mit Buchstaben vs. Scheuklappen in ihr Set. Das zarte Intro des Songs und das allgemeine Arrangement erinnert mich an frühe Zeiten von Bands wie Tomte. Die waren nämlich auch mal etwas punkiger. Und das werden Paddelnohnekanu dann aber auch gleich. Denn es kommt Parmesanpolitik und da bin ich dann so im Bereich Dackelblut unterwegs. Ich schreibe hier nur die Vergleiche, um euch ein bisschen den Stil vor Augen zu führen, falls ihr die Band noch nicht kennt.
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Panikraum sind die Dritten im Bunde und hier weiß ich wirklich nicht genau, was ich über den Stil der Band aus Mönchengladbach schreiben soll. Also vom Hören her würde ich sagen, sie sind Deutschpunk. Nach ein bisschen Recherche sind anscheinend Mitglieder von Die Strafe und EA80 dabei. Aber in diese Kerbe schlagen Panikraum meiner Meinung nach eher weniger. Also Düsterpunk klingt anders. Aber Panikraum klingen auch anders. Musikalisch flott, sehr melodisch und doch auch melancholisch angehaucht ist der Punkrock, welcher auch häufig aufblitzen lässt, dass erfahren Punkrocker an Werk sind. Unbekannt, Feuer, Winter, das sind klasse Songs, die auch auf Liveaufnahmen Power mit sich bringen. Denke mal, das kam auf dem Boot noch besser.
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Ich muss sagen, dass die Aufnahmen, die hier entstanden sind wirklich gute Qualität haben. Felix Frantic, der diese gemacht und gemastert hat hat ganze Arbeit geleistet. Somit ist hier ein Dokument einer Punkroch-Schifffahrt entstanden, das sich wirklich hören lassen kann. Ich habs auf dem Walkman gehört und es ist wirklich cool, wenn man in ruhigen Parts den Hintergrund auch etwas hört. Hatte Spaß beim hören.
