Berlin Diskret - Arbeiten und Wohnen
Berlin Diskret - Arbeiten und Wohnen

Berlin Diskret haben am 9. März diesen Jahres ihr zweites Album veröffentlicht. Arbeiten und Wohnen heißt der Nachfolger von Kurfürstendamnedamnedamned. Nachdem das erste Album wohl mehr in New-Wave-Richtung gegangen ist, findet sich hier wie es der Labeltext ausgibt, sogenannter „Protopunk„. Um es klarzustellen: das ist es nicht. Imitiert wird auf diesem Album 1970er/1980er Punkrock, so Sachen wie Hans-A-Plast, frühe Toxoplasma, SYPH, Blitzkrieg und ähnliche. Protopunk bezeichnet Vorläufer und das imitiert die Band eben nicht. Schmelzi Käsefaust (Ullah vom Plastic Bomb) heißt der neue Sänger. Dazu gesellen sich Johnny Bottrop, den die meisten wohl von der Terrorgruppe kennen, Don Lotzo (von The Shocks), The Artist formerly known as Metal Warrior und Asphalt Tiger.

Musikalisch finde ich den Rückgriff auf die Anfänge des Punks in Deutschland ganz ok. Sind nette Riffs dabei, aber die Texte tun tatsächlich so ein bisschen weh. Ich habe so das Gefühl, man übertreibt es etwas mit der Rückbesinnung. Insbesondere Escalator Zombies ist schon ziemlich, puh, naja, der Fremdschamfaktor ist da schon ziemlich hoch. Wochenendliebe wäre gerne Ordinäre Liebe von Toxoplasma. Pisse ist wieder ganz nett, auch das Titellied ist schon in Ordnung. Gut, Berlin-Kult finde ich allerdings immer nervig.

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Gelungen dafür 20 Jahre (Ich lieg schon 20 Jahre tot vor dem Fernseher). Naja, ich bin zwiegespalten, ein paar Sachen sind ganz nett und das Album unterhält zuweilen. Aber wenn man sich Retropunk wie Kotzreiz, Abfukk oder Mülheim Asozial anhört, das ist durchaus ne Kante besser. Hier ist mir alles zu bemüht und nicht richtig zuende gedacht.

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Was bleibt sind einige nette Songideen, ein bisschen Pogopunk für zwischendurch, ein toll aufgemachtes Album (350g Cover mit Textinlay, schwarzen Innenhüllen und Downloadcode oder als pinkes Tape), das aber einfach nicht so richtig zünden will.

1. Lustlos bewusstlos
2. Entertained controlled
3. Arbeiten und Wohnen
4. Escalator zombies
5. Letzte Nacht
6. Sex fall
7. 2030
8. 20 Jahre
9. Monsieur le capital
10. Wochenendliebe
11. Der Flipper
12. Pisse
13. Mensch lass mich

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– Playlist: Happy Release Day
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Bewertung
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Gripweed
Gripweed ist Wikipedianer mit Leib und Seele und das, was man gemeinhin als Musiknerd bezeichnet. Musikalisch ist er in vielen Genres beheimatet, wobei er das Exotische und Unbekannte den Stars und Sternchen vorzieht. Eine Weile bloggte er auch auf blogspot.de und war Schreiberling des leider eingestellten saarländischen Webzines Iamhavoc. nach dessen Einstellung wechselte er mit Max zu AWAY FROM LIFE.
berlin-diskret-arbeiten-und-wohnen-review-2018Mittelprächtiges All-Star-Album.

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