Nun ist es endlich so weit und das Jahr 2020 neigt sich dem Ende zu! Dass dieses Jahr wenig Gutes zu bieten hatte, müssen wir Euch ja nicht erzählen. Wir wollen aber trotzdem versuchen positiv auf die vergangenen Monate zurückzublicken, denn das ein oder andere Highlight gab es 2020 ja dann doch. Daher präsentieren wir Euch in den kommenden Wochen wieder täglich unsere Best-Of HC-Punk 2020!
Gleichzeitig dürft ihr uns auch 2020 wieder bis zum 31. Dezember Eure Highlights des Jahres in der Leserumfrage mitteilen. Beantwortet 6 kurze Fragen und helft uns gemeinsam das Hardcore-Punk-Jahr Revue passieren zu lassen. Als kleines Dankeschön verlosen wir unter allen Teilnehmenden 3 Überraschungspakte mit CDs, Vinyl und mehr im Gesamtwert von über 250 Euro:
Die Ergebnisse der Umfrage stellen wir Euch dann im Januar 2021 vor. Wir sind gespannt auf Eure Antworten und wünschen Euch vorab besinnliche Feiertage mit Euren Liebsten und einen guten Start ins neue Jahr.
Hier könnt Ihr unserer Spotify-Playlist zum Best-Of 2020 folgen.
Simon’s Hardcore-Punk Highlights 2020
Puuuuh, was für ein scheiß Jahr! Ich bin erst seit 2019 dabei und das ist nun mein erster Jahresrückblick. Ich schreibe hauptsächlich Reviews, manchmal aber auch Konzertberichte. Dieses Jahr war ich allerdings verhältnismäßig stumm, da es privat stressig war und wenn ich so an 2020 zurückdenke, hoffe ich nur, dass 2021 nicht noch schlimmer wird.
Es ging alles ziemlich normal los, dann hat das Virus alle öffentlichen Geschehen beschränkt oder direkt einen Strich durch die Rechnung gemacht. Dann kam auch bei mir Home-Office, Arbeit, Langeweile zu Hause und der Wunsch nach Konzerten und Treffen. Ich möchte nicht so laut schreien, immerhin hatte ich das Glück, zumindest ein Festival zu erleben (was ich ironischwerweise bereut habe, da das Wetter katastrophal war).
Aber es war nicht alles schlecht! Die Bands hatten wohl auch zu viel Langeweile und deswegen kam verdammt viel gute Musik raus, auf die ich nun etwas näher eingehen möchte.
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Alben des Jahres 2020
Nasty – Menace
Den wohl größten Überraschungshit lieferten in diesem Jahr definitiv Nasty! Sie sind ohnehin schon dafür bekannt, keine großen Kompromisse zu machen, aber was sie hiermit abgeliefert haben, hat alles übertroffen. In meiner Review hab ich genug geschwärmt, das Album lief aber wirklich oft. Ich bin vor allem auf die Tour gespannt, welche dann in naher (oder ferner..) Zukunft stattfinden soll.
Hawser – All Is Forgiven
Hawser sind für mich eine der besten „local HC-Bands“. Die Jungs machen ihren eigenen Stil und liefern damit bei jedem der mittlerweile drei Longplayer ab – jedes Mal ein bisschen besser! Der diesjährige Output ist daher eins meiner persönlichen Highlights des Jahres und sollte daher definitiv mal von jedem Leser gehört werden, der ein Ohr für Hardcore übrig hat.
Stolen Mind – Heaven’s Packed
Ich schätze Stolen Mind schon länger für ihren metallischen Hardcore, der einfach stampfend durch das Land zieht und Verwüstung zurücklässt. Umso größer war die Freude, dass sie dieses Jahr (endlich) ihr erstes volles Album veröffentlicht haben. Und das ist wie gewohnt böse, rotzig und birgt einige Überraschungen!
Baical – Funeral Party
Baical sind eine große, stilistische Ausnahme in dieser Aufzählung, dennoch haben sie durchaus ihre Daseinsberechtigung. Zwei Drittel der Besetzung dürften den meisten von Chaver bekannt sein bzw. ist das sicher auch der Grund, warum das Projekt in den HC-/Punk-Breitengraden überhaupt Bekanntheit erlangen konnte. Mit ihrem New Wave- bzw. Postpunk-Stil hab ich mich direkt in die Musik verliebt, da ich sowas ohnehin schon länger höre. Das hat genau meinen Nerv (und laut sozialen Netzwerken auch den vieler Chaver-Fans) getroffen. Alles richtig gemacht, verdienter Platz auf dem Treppchen der Jahreshighlights!
EPs des Jahres 2020
Strangled / Pintglass – Geezas Wordwide
Diese Split hat es in sich. Je zwei Lieder der teilnehmenden Bands und ein Feature von beiden als fließender Übergang von Arschtritten durch Strangled zu Pintglass‘ Faustschlägen. Wer auf Beatdown steht, wird hier köstlich bedient und sogar das ein oder andere Mal grinsen müssen.
Border9 – Schlachtruf
Erneut dringen wir hier in Beatdown-Gefilde vor, diesmal jedoch mit wesentlich mehr Hardcore-Einflüssen. Border9 haben Anfang des Jahres ihr erstes Lebenszeichen herausgebracht und das hat sich direkt in meinem Kopf festgesetzt. Gesellschaftskritische Texte, harte Riffs und keifende Vocals arrangieren sich hier zu einem musikalischen Inferno, das mit seinem Finger immer wieder auf die Missstände der aktuellen gesellschaftlichen Situation zeigt.
Erwähnenswerte Highlights 2020
Zu den Highlights möchte ich als erstes das Konzert von Turnstile im März diesen Jahres nennen. Ich hab bis 20 Uhr gearbeitet und musste dann entsprechend zügig von Weimar nach Dresden fahren, wodurch ich leider alle Vorbands verpasst hatte und erst zu den ersten zwei/drei Liedern von Turnstile die Chemiefabrik betreten habe. Das Konzert hat sich trotzdem gelohnt, denn die Band in einem kleinen Club zu sehen, ist jede Mühe wert! Es folgte ein dynamisches und – mitten in der Woche – beinahe ausverkauftes Konzert, welches ich nur selten so erlebt habe. Als letztes Konzert vor der Pandemie ein würdiger Abschluss des Konzertlebens für einige Zeit.
Außerdem durfte ich einige Wochen vorher nochmal bei Shows von Dagger Threat, Slope, Deluminator, Eat Me Fesh, Vlada Ina und Dethroned Gast sein, was jedes Mal aufs Neue ein großer Spaß ist.
Enttäuschungen des Jahres 2020
Nunja, die ausgefallenen und noch ausfallenden Konzerte sind wahrscheinlich an dieser Stelle selbsterklärend. Vor allem die Rebellion Tour und das Return To Strength Festival waren schmerzhaft, denn letzteres bot noch einmal eine Gelegenheit, Harm/Shelter sowie Gone To Waste zu sehen, welche eigentlich aufgelöst sind und Felony wollten dort ein letztes Mal vor dem Ende der Band auftreten.
Ausblick für 2021: Für das nächste Jahr wünsche ich mir…
Auf jeden Fall wünsche ich mir, dass alle Konzerte nachgeholt werden, welche geplant waren, vor allem die mit Hawser, Gone To Waste, Harm/Shelter und Felony. Außerdem wäre es großartig Kharma und Fortunes Fool hier touren zu sehen.
Ich freue mich auch auf die viele neue Musik, die die Bands während ihrer Lockdown-Langeweile komponieren.
Abschließend ist mein größter Wunsch, dass alle Bands und Künstler*innen diese Pandemie unbeschadet überleben und keine zu großen Ausgaben haben. Hier möchte ich nochmal alle auffordern: Kauft Merch, kauft CDs/Vinyl/Tapes/Downloads oder streamt! Unterstützt die Bands, wo ihr könnt und denkt an euch und eure Mitmenschen während dieser schwierigen Zeiten! Corona hat ein, womöglich spätes, Ende und danach werden die Konzerte besser und euphorischer sein als vorher!
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Folgt hier außerdem unserer Spotify-Playlist zum Best-Of 2020.