Fast ist das Jahr wieder vorbei und schon wird es dann Zeit für die großen Jahresrückblicke. Getreu dem Motto: Was RTL kann, können wir schon lange.
Ein Jahr welches für mich eigentlich ganz gut war, für viele andere Menschen auf der Welt leider nicht. Ich will hier aber gar nix schwarz malen oder analysieren, dafür gibt es andere Formate. Hier sollte es ja in erste Linie um Musik gehen. Ich hab meine Jahreshighlights folgendermaßen gewählt; alles was 2023 erschienen ist und ich mir auf Platte zugelegt habe. Spotify und Titel die ich (noch) nicht in physischer Form habe, lasse ich einfach mal außen vor. Und da gäbe es noch einiges wie Violent Way, High Vis oder aber auch Home Front. Zum Glück steht aber Weihnachten vor der Tür und vielleicht ist das ein kleiner Hint an meine Familie.
Bevor es nun aber losgeht noch einmal kurz die Erinnerung an unsere Leserumfrage. In dieser könnt ihr uns nämlich eure Highlights und Tiefpunkte des langsam ablaufenden Jahres mitteilen. Also fix die Leserumfrage ausfüllen und dann an dieser Stelle weiterlesen.
So, jetzt kann es ja mit meinem Jahresrückblick 2023 losgehen und da beginne ich mit meinen Veröffentlichungen des Jahres.
Alben des Jahres 2023
Turbonegro Must Be Destroyed
Hier hat der hauseigene Max Motherfucker in Alleinregie einen Sampler rausgebracht, der seine Liebe zu Turbonegro in Vinyl meißelt. Klar ist er hier selbst zweimal drauf vertreten, einmal mit seiner Band Christmas und einmal Solo mit dem Lied Everybody loves a Chubby Dude. In diesem singt dann auch seine liebe anvertraute Annika schön den Backchorus.
Max bleibt mir bis heute schuldig das Ding live zu singen. Vielleicht klappt es ja beim Auftritt als Opener der Baboon Show. Aber er hat sich hier ein paar echte Kracher an Land gezogen, die Lieder beigesteuert haben. Da wären Scumbag Millionaire, The Dwarves oder eben auch Dampfmaschine, die einfach mal so Du Mongo auf deutsch eingesungen haben. Wenn das mal kein Ärger mit der PC-Polizei gibt.
Besonders hervorheben möchte ich Sailor Man von Schreng Schreng & La La (Zweitband von Love A´s Jörkk Mechenbier). Hammer Coversong der mir besser gefällt als das Original. Das Ding soll jetzt wohl auch im Turbonegro Museum sein. Wenn noch welche da sind, empfehle ich euch unbedingt euch eine Scheibe zuzulegen.
Lucifer Star Machine – Satanic Age
Der Vorgänger The Devils Breath war ja schon richtig gut. Aber Satanic Age toppt das um Längen und dürfte das bis Dato beste Album der Band sein. Hier passt nun auch endlich mal die Bandzusammensetzung. Das sieht und hört man. Mit Ramon Sitoci hat man ein ehemaliges Mad Sin Mitglied im Boot. Auf Psychic Vampires trällert Sparky von Demented Are Go mit. Trotzdem hat das Album nix mit Psychobilly zu tun. Fieser Schweinerock oder nennen wir es Punk´n´Roll wird einem hier serviert. Lieder die mir besonders gut gefallen wären Satanic Age , Psychic vampires, Black Axe und vor allem Censorshipped. Hierzu gibt es sogar einen verdammt gut gemachten animierten Videoclip. GG Alin inklusive. Unbedingt mal reingucken.
Bubonix – Through The Eyes
Eine Band, die ich irgendwie fast vergessen hatte kommt zurück und legt ein Album vor, welches sich gewaschen hat. Sehr schwer das Album zu beschreiben. HC-Punk? Definitiv! Aber eben auch anders. Approval of Despair geht wirklich steil in Richtung Classic-Hardcore und lädt zum 2Step ein. Paid out With Hate ist ein richtig guter Ohrwurm, mit geilen Sing Along Parts. Dann gibt es Songs wie Bricks die irgendwie den alten Sound mit einem frischen neuen Sound vereinen und man sich auch denken könnte, dass hier ne jüngere Band am Start ist. Affensauna ist dann auch mal auf deutsch gesungen. „Müssen hat im Punk nix verloren“, shoutet die Band hier und so kann man das Album wohl auch ganz gut auf einen Nenner bringen. Hier muss nix aber alles kann. Sehr Melodisch aber im Druckvoll, mit cleveren Texten. Hardcore ohne Tough Guy Gehabe. Sehr Starkes Album. Willkommen zurück liebe Beulenpest.
Duesenjaeger – Die Gespenster und der Schnee
Hier wird das Rad nicht neu erfunden, aber das erwarte ich von so einer Band auch gar nicht. Songtitel die so auch auf einer Black Metal Scheibe stehen könnten. Düstere Texte und düstere Atmosphäre ohne dass sie einen dabei Depressiv machen. Auch wenn die Lyrics sehr Dystopisch sind, wie bei Herbstmanöver: „Leise rasseln die Raketen und die Panzerketten auch das hier ist kein Herbstmanöver diesmal gehen wir alle drauf… ist man irgendwie stets gewillt mit zu singen oder zu wippen. Hurra Hurra Dystopia.“
Und genau das denke ich vermittelt das Album, wir gehen alle unter, klar ist das traurig. Ändern können wir sowieso nix, also sollten wir noch ein wenig Summen bevor alles Still ist. Düster Melancholisch alles in Moll. Bestes Album für in dieser Jahreszeit zu hören.
Pascow – Sieben
Ach was hab ich die Band am Anfang belächelt. Ich muss aber gestehen, dass ich sie auch vielleicht einfach nicht verstanden habe. Das kryptische Songwritting für welches Pascow aber immer bekannt waren, weicht immer mehr und die Texte werden klarer. Was allerdings nichts Negatives ist. Muss man zu Sieben überhaupt noch etwas schreiben?
Wurde nicht längst alles in vielen Interviews lang und breit erklärt? Von meiner Seite kann ich nur sagen, dass hier kein einziger Song enttäuscht. Es dürfte verdammt schwer werden die Messlatte nochmal zu toppen, aber selbst das denke ich ist Pascow ganz egal, weil sie schon immer ihr Ding so durchgezogen haben, wie sie es wollten. Ein Brilliantes Album. Ein Meisterwerk. Ich verbeuge mich tief. Zu einem Höhepunkt des Jahres zählt für mich auch die Release Show in der Garage in Saarbrücken. Ja sie haben echt ausverkauft und das zweimal und ich kann nur sagen verdient. Grüße nach Gimbweiler.
The Baboon Show – God Bless You All
Ein Album das mir am Anfang irgendwie so gar nicht richtig gefiel. Weniger Punk, mehr Rock, angepasster an den Mainstream und so verschwand es erst mal eine ganze Weile im Plattenregal, bis ich es mal wieder hinauskramte. Also eines vorweg, das beste Album der Band ist es mit Sicherheit nicht. Trotzdem sind dann ein paar gute Nummern drauf wie Odball, Have A Party With Me oder Made Up My Mind. Und ja ich gebe zu es ist dann manchmal doch schwer sich Cecilias Stimme zu entziehen. Ich freu mich jedenfalls dann auf mein letztes Konzert für dieses Jahr mit The Baboon Show, Christmas und Loaded. Live sind sie halt schon immer ne vedammte Wucht.
The Hip Priests – Roden House Blues
Die Band sagte mir mal gar nichts, bis ich sie dann im Vorprogramm von Lucifer Star Machine im Sonic Ballroom sah. Was war das denn bitte? Der Sänger war irgendwie komisch geschminkt, ich glaube es sollte einen Totenkopf darstellen, sah aber irgendwie aus wie ne dunkele Sonnebrille. Dennoch ging der Typ ab wie Luzis Katze. Klar musste ich mir das Album nach der Show kaufen. High Action Rock oder wie sie dieses Genre nennen. Im Stil von Bands wie Scumbag Millionaire, The Chuck Norris Experiment und ähnlichem. Super gutes Album das im High Speed nur nach vorne geht. Kollege Max Motherfucker hat übrigens hier auch ein Review geschrieben, was mir gerade bei akuter Erkältung hilft, dass ich hier nicht mehr Tippen muss.
Monokain – Fantastic Out Of This World Show
Da hat der gute Benny Zin es doch tatsächlich geschafft, mit seiner Zweitband ein für meinen Geschmack besseres Album rauszuhauen als mit seiner Erstband. Ein Grandioses Album, was wirklich extrem Laune macht und das ich jedem wärmstens empfehlen kann. Das Review dazu könnt ihr gerne auch hier lesen. das ist um einige ausführlicher.
Conservative Military Image – Casual Violence
Und da hätten wir mein Album des Jahres. Wo kamen sie her? Keiner weiß es so genau, plötzlich waren sie da. Und das mit voller Wucht. Ich kann nur sagen, believe the hype. Hardcore meets Oi! und ja ich hab mittlerweile schon auch blöde Fragen zu der Band gehört. Klar ist das prollig, klar kann das für einige provozierend sein, aber die Band hat sich politisch ganz klar positioniert und ist gegen Boneheads. Auch sieht man oft welche in ihren Videos mit FSU Shirts (wem das nicht bekannt ist, Onkel Google hilft). Ob das ganze immer so Ernst gemeint ist oder hier auch gerne mal eine Portion Humor und Sarkasmus dahinter steckt weiß ich nicht genau zu beantworten. Jedenfalls bringt die Band frischen Wind in die Szene und das tut auch mal gut. Ein Jahreshighlight für mich war jedenfalls ihr diesjähriger Auftritt beim Stäbruch. Einfach nur extrem geil.
Highlights des Jahres 2023
- Pascow – Sieben Release Show
- The Interrupters – Garage Saarbrücken
- Stäbruch Festival
- Revolution Calling Fest
- Jera On Air
Enttäuschungen des Jahres 2023
- Impericon Festival in Oberhausen. Viel zu voll und bevor Fragen auftauchen, ja ich war schon öfter auf ausverkauften Shows, aber das hier war einfach nur extrem und so hat es nicht wirklich Spaß gemacht. Schade drum.
- Ganz furchtbar war auch die Vorband von Sperling. Das ganze hieß Bobby Lies, der Typ war wohl auch mal bei The Voice of Germany. Das war einfach nur so scheiße, dass ganz viele die Halle verließen um draußen im Dauerregen zu Rauchen. Das war angenehmer als dem Typ zuzuschauen und das will einiges sagen.
- Auch scheiße XFlamingoX muss man nicht kennen.
Ausblick für 2024
Für nächste Jahr freue ich mich wieder auf tolle Festivals und Konzerte und auf Treffen mit diversen Menschen.
Was ich mir wirklich wünschen würde wäre mehr Liebe und weniger Hass. Aber wir wissen ja World Peace can`t be done!!!!!!
In dem Sinne euch allen ein paar schöne Feiertage mit euren Liebsten.
Leserumfrage
Nun seid ihr aber dran: verratet uns bis zum 31. Dezember Eure Highlights des Jahres in der Leserumfrage.
Die Ergebnisse der Umfrage stellen wir Euch dann im Januar 2024 vor. Wir sind gespannt auf Eure Antworten und wünschen Euch schon mal besinnliche Feiertage mit Euren Liebsten und einen guten Start ins neue Jahr!
PS: Folgt hier unserer Spotify-Playlist zum Best-Of 2023.
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