Endlich wieder Weihnachten, endlich wieder AWAY FROM LIFE Jahresrückblick! Mittlerweile eine sehr liebgewonnene Tradition für mich. Auch wenn ich sonst das ganze Jahr nicht (mehr) wirklich was zu den Inhalten dieser Website beitrage, freue ich mich doch jedes Jahr darauf, ein Outlet für meine Gedanken zu der Musik zu haben, die mir dieses Jahr gut gefallen hat. Außerdem ist es über die Jahre für mich ein zu einem Anlass geworden, das musikalische Jahr ein bisschen zu reflektieren und gerade die Monate, die schon etwas länger her sind, wieder ins Gedächtnis zu rufen. In diesem Sinne, auf in meine mittlerweile 5. Runde!
Alben des Jahres 2024
Touché Amoré – Spiral In A Straight Line (Rise Records)
In einem Jahr, in dem ein neues Touché Amoré Album rauskommt, steht mein Album des Jahres natürlich eigentlich schon fest. Trotzdem habe ich vor dem Release des Albums versucht, meine Vorfreude ein bisschen zu zügeln. Schließlich ist das inzwischen das 6. Album der Band und der Pessimist in mir dachte wohl, es kann nicht ewig so gut weiter gehen. Aber tatsächlich hat die Band es geschafft, mich auch mit diesem Album wieder vollends zu begeistern, sodass gute 2 Wochen nahezu nichts anderes als diese Platte bei mir lief. Spiral In A Straight Line fühlt sich für mich wie die bisher vollkommenste Touché Amoré Platte an und man fühlt die DNA aller Vorgänger Alben an verschiedenen Stellen des Albums. Trotzdem gibt es auch genug neue Elemente, sodass sich hier Gewohntes mit Aufregendem mischt, was für mich den Reiz des Albums ausmacht. Gerade die erste Hälfte des Albums fühlt sich so aus einem Guss an, dass man gar nicht drum herum kommt immer alle Lieder hintereinander zu hören, einfach nur weil sie alle so gut sind und zusammen so gut funktionieren. Ich kann es absolut nicht erwarten die neuen Songs (und natürlich auch alle alten) nächstes Jahr endlich (wieder) live zu hören!
State Faults – Children Of The Moon (Deathwish Inc.)
Dieses Album ist für mich wohl die Überraschungsentdeckung des Jahres. Die erste Single des Albums, „Palo Santo“, wurde mir zu ihrem Release auf Spotify vorgeschlagen und schon die hat mir sehr gut gefallen. Als das Album dann erschienen ist, wusste ich sofort: Das ist eines der besten Alben des Jahres! Hier wird so eine musikalische Bandbreite abgeliefert, dass man sich wirklich schwer tut, dieses Album genretechnisch einzuordnen. Die Songs sind genreuntypisch lang, allen voran der 10-Minuten Brecher „No Gospel“, der für mich das absolute Highlight des Albums darstellt und sicherlich auch im Alleingang dazu geführt hätte, dass ich dieses Album hier erwähnen muss. Noch nie kam mir ein so langes Lied so kurzweilig vor. Aber auch alle anderen Lieder sind absolut fantastisch, mit tollen Übergängen zwischeneinander, die dem Album einen richtigen Flow geben. Absolute Empfehlung für jeden der auf wunderschöne Melodien gepaart mit schrillem Geschrei und ordentlich Emotionen steht!
Viva Belgrado – Cancionero De Los Cielos (Fueled By Salmorejo)
Auch mein drittes Album des Jahres schlägt musikalisch in eine ähnliche Richtung wie die anderen beiden. Viva Belgrado sind eine Emo/Screamo/Post-Hardcore Band aus Spanien, die ihren Sound mit dem neuen Album Cancionero De Los Cielos um eine deutliche Indie/Rock Komponente erweitern. Die Texte der Band sind dabei allesamt auf spanisch, was zunächst erst einmal ein bisschen ungewöhnlich und auch etwas gewöhnungsbedürftig für mich war. Ich habe mich aber schnell damit arrangieren können und was dann auf einen wartet ist ein Album voller Highlights, gespickt mit tollen Melodien und einer super gelungenen Abwechslung zwischen ruhigen und härteren Passagen, die dem Album eine einzigartige Dynamik geben. Ich habe im Laufe des Jahres dann auch noch eine Show der Band besucht und kann bestätigen: Die Songs funktionieren auch Live wunderbar!
Weitere Alben, die mir dieses Jahr sehr gut gefallen haben:
- Johnny Blue Skies (Sturgill Simpson) – Passage Du Desir
- Carly Cosgrove – The Cleanest Of Houses Are Empty
- Microwave – Let’s Start Degeneracy
- Gatecreeper – Dark Superstition
- Foxing – Foxing
EPs des Jahres 2024
Locked Shut – The New Chaos (Self released)
Locked Shut liefern auf The New Chaos alles, was ich an einem soliden Hardcore-Release mag. Hier gibt es eigentlich nicht viel zu sagen, außer: Geht ab wie Sau und macht richtig Bock!
Live-Highlights des Jahres 2024
Trophy Eyes – Feierwerk, München (20.4.)
Die Show von Trophy Eyes in München war von Vorne bis Hinten absolut perfekt und genau so, wie Konzerte immer sein sollten. Der Raum war voll und absolut alle Leute in der Menge hatten richtig Bock. Die Location, in der ich vorher noch nie war, hatte die perfekte Größe für die Show, sodass es kuschelig, aber nie übermäßig eng oder unangenehm wurde. Dazu hat die Band dann noch einen perfekte Mix aus neuen Songs (von meinem Lieblingsalbum 2023) und alten Hits gespielt, unter die sich auch einige meiner absoluten Lieblingssongs der Band gemischt haben, von denen ich nicht unbedingt erwartet hatte, sie an dem Abend zu hören. Absolutes Highlight, an das ich mich noch lange sehr gerne erinnern werde.
Wüt – Fusion Festival (26.6.)
Ich war dieses Jahr zum ersten Mal auf dem Fusion Festival, was für mich insgesamt definitiv eines der absoluten Highlights meines Jahres war. So viele liebe Leute, so eine harmonische und entspannte Stimmung und noch dazu so eine breite Range an Bands, DJs und anderen Künstlern habe ich zuvor noch nie erlebt. Das Highlight im Highlight gab es für mich dann direkt am Abend des Anreisetages, als ich mir auf einer der unzähligen Bühnen, die in diesem Fall ein mini Bar-Raum mit Platz für ca. 60 Leute war, die Show von Wüt angeschaut hab. Ich hatte im Vorfeld des Festivals ganz kurz in die Band reingehört und dachte mir „Klingt gut, das geht ab“, aber was dann live auf mich gewartet hat, hätte ich niemals erwartet. Jede einzelne Person in diesem winzigen Raum ist abgegangen, als wären sie die größten Fans der Band und die Stimmung war von vorne bis hinten absolut fantastisch. 20 Minuten, die eine einzige Ekstase waren und die ich niemals vergessen werde. Checkt die Band unbedingt ab wenn ihr sie noch nicht kennt und auf schnellen, harten Hardcore-Punk steht!
Julien Baker – EARTh, London (20.11.)
Mein drittes großes Highlight 2024 gab es dann relativ spät im Jahr, als ich über meinen Geburtstag in London war und nur einen Tag nach meinem Geburtstag Julien Baker nach vielen Jahren wieder live sehen konnte. Die, durch den letztjährigen Hype um Boygenius, zu neuen Sphären des Ruhms gelangte Sängerin hat ganze 5 Tage hinterneinander in London gespielt, von denen alle Tage bereits ausverkauft waren, als ich erfahren habe, dass ich genau zu diesem Zeitpunkt in der Stadt sein werde. Mit ein bisschen Glück habe ich dann aber doch noch Karten ergattern können und bin im Nachhinein sehr sehr froh, dass es noch geklappt hat. Da Julien seit ihrem letzten Solo-Album nicht mehr nur noch auf eine einzelne E-Gitarre und Klavier zurückgreift, ist sie bei den aktuellen Shows mit einer ganzen Band aufgetreten und hat dadurch auch alte Songs in einer vollen Besetzung gespielt, die den Liedern teilweise einen ganz neuen Charakter gegeben haben. Da war dann von hochemotionalen, ruhigen Momenten, bis zu richtig krachenden Passagen alles dabei, was ich im Vorfeld überhaupt nicht erwartet hatte, aber mich gerade deswegen absolut begeistert hat. Ein würdiger Konzert-Abschluss für ein Jahr, das mit tollen Konzerten nur so gespickt war.
Ausblick für 2025: Für das nächste Jahr wünsche ich mir…
…dass die Shows von Touché Amoré so schön werden, wie ich sie mir vorstelle und, dass ich wie jedes Jahr wieder viele tolle neue Künstler und Bands entdecken und live erleben darf. Und natürlich wie jedes Jahr: Stagedives, High Fives und Good Times!
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