Nun ist es endlich so weit und das Jahr 2020 neigt sich dem Ende zu! Dass dieses Jahr wenig Gutes zu bieten hatte, müssen wir Euch ja nicht erzählen. Wir wollen aber trotzdem versuchen positiv auf die vergangenen Monate zurückzublicken, denn das ein oder andere Highlight gab es 2020 ja dann doch. Daher präsentieren wir Euch in den kommenden Wochen wieder täglich unsere Best-Of HC-Punk 2020!
Gleichzeitig dürft ihr uns auch 2020 wieder bis zum 31. Dezember Eure Highlights des Jahres in der Leserumfrage mitteilen. Beantwortet 6 kurze Fragen und helft uns gemeinsam das Hardcore-Punk-Jahr Revue passieren zu lassen. Als kleines Dankeschön verlosen wir unter allen Teilnehmenden 3 Überraschungspakte mit CDs, Vinyl und mehr im Gesamtwert von über 250 Euro:
Die Ergebnisse der Umfrage stellen wir Euch dann im Januar 2021 vor. Wir sind gespannt auf Eure Antworten und wünschen Euch vorab besinnliche Feiertage mit Euren Liebsten und einen guten Start ins neue Jahr.
Hier könnt Ihr unserer Spotify-Playlist zum Best-Of 2020 folgen.
Andreas‘ Hardcore-Punk Highlights 2020
Servus, mein Name ist Andreas und ich komme noch immer aus Österreich. Mittlerweile bin seit 1 1/2 Jahren bei AWAY FROM LIFE und von mir kommen hauptsächlich Reviews aus dem Hardcore Bereich und Konzertberichte (sofern denn mal wieder Konzerte stattfinden). Kurz und knackig könnt ihr hier nun meine Highlights des eher bescheidenen Jahres 2020 nachlesen.
Alben des Jahres
Xibalba – Años En Infierno (29. Mai 2020, Southern Lord)
Eines der härtesten Alben des Jahres lieferten uns Xibalba mit Años En Infierno im Mai. Verfolgte ich den Sound von Xibalba bis dato maximal beiläufig, war ich für das neueste Werk der Kalifornier jedoch sofort Feuer und Flamme (man betrachte passend dazu das Cover Artwork). Die Jungs haben ihren Sound konsequent in Richtung Death Metal weiterentwickelt, ohne ihre Wurzeln im (Beatdown-)Hardcore Bereich zu vergessen. Die schwerfällige und teilweise erdrückende Stimmung des Albums wird perfekt eingefangen und rundet diesen bitterbösen Nackenbrecher stilgerecht ab. Heavy, heavy, heavy!
Rotting Out – Ronin (10. April 2020, Pure Noise Records)
Wir bleiben in Kalifornien, nehmen aber einen Kurswechsel in Sachen Musikrichtung vor. Deutlich entspannter geht es auf dem Comeback Album Ronin von Rotting Out zu, wenngleich auch die meisten Songs einen ernsten Hintergrund haben (Stichwort Hafterfahrung und Jugend/Kindheit von Sänger Walter Delgado). Musikalisch bieten RO hier einen gewohnt flotten Mix aus Old School Hardcore, Punk und Thrash Vibes á la Suicidal Tendencies auf hohem Niveau und enttäuschen dabei nicht. Welcome Back!
Year Of The Knife – Internal Incarceration (07. August 2020, Pure Noise Records)
Beinahe hätte es mit DRAIN die dritte Band aus Kalifornien aufs Treppchen geschafft, aufgrund der geografischen Abwechslung habe ich mich aber kurzerhand für Internal Incarceration von Year Of The Knife für mein Album Nummer drei entschieden. Zu hören ist hier eine Weiterentwicklung des YOTK-Sounds und die Band beweist damit, warum sie aktuell zurecht zu einem der heißesten Eisen im Bereich (Heavy)-Hardcore zählen.
weitere erwähnenswerte Releases:
- Rebelmatic – Ghost In The Shadows (Red Right Recordings, Inc.)
- DRAIN – California Cursed (Revelation Records)
- Change – Closter Still (REACT!)
- Onslaught – Generation Antichrist (AFM Records)
- Necrot – Mortal (Tankcrimes)
- Benediction – Sciptures (Nuclear Blast)
- Napalm Death – Throes Of Joy In The Jaws Of Defeatism (Century Media)
EPs des Jahres
End It – One Way Track (17. Januar 2020, Flatspot Records)
4 Tracks in 5 1/2 Minuten sind wahrlich eine Ansage und lassen die Frage offen, ob man hier denn überhaupt von einer „EP“ sprechen kann. Sei’s drum, qualitativ gibt es hier nichts zu meckern, sofern man denn eine Vorliebe für energiegeladenen Hardcore Sound hat. Energisch, roh und straight auf den Punkt – so soll es sein!
Mindforce – Swinging Swords, Choppin Lords (29. April 2020, Triple B Records)
Weniger straight, dafür umso verspielter, geht es auf der Swinging Swords, Choppin Lords von Mindforce zur Sache. Das Nachfolgewerk des 2018 viel umjubelten Albums Excalibur wirkt eine Spur seriöser als sein Vorgänger, ohne dass die markante Leichtigkeit der Truppe verloren geht. Mehr Riffs, mehr Metal, mehr Mindforce!
Erwähnenswerte Highlights des Jahres 2020
So sehr es auch schmerzt, man braucht nicht groß drum herum reden. Konzerttechnisch war 2020 natürlich ein verlorenes Jahr. Die Umstände sind bekannt und müssen auch nicht näher ausgeführt werden. An dieser Stelle möchte ich eigentlich nur anmerken, wie froh ich bin, dass ich zumindest Anfang des Jahres noch ein paar Shows mitnehmen durfte. Wie vermutlich jeder von Euch hoffe auch ich auf eine baldige Rückkehr zur Normalität, wo wir uns zu unserer Lieblingsmusik entsprechend ausleben können. Mit allem was dazu gehört. Bis dahin schwelge ich in Erinnerungen an folgende Shows:
1) No Warning, No Turning Back, Candy, Spirit Crusher, Dagger Threat & ANGST am 09. Februar 2020, im Hafenklang Hamburg
Perfektes Line Up, coole Location – ein rundum schöner Tag in Hamburg. Eine Show, die es wohl mit ziemlicher Sicherheit sowieso in meine Top 3 geschafft hätte. Jede Band hat abgeliefert, besonders die Jungs von Spirit Crusher hatten einen Sahnetag. Ach, da werde ich fast sentimental, wenn ich daran zurück denke. Wer hätte denn damals ahnen können, dass das die letzte Hardcore Show des Jahres wird….
Einen ausführlichen Bericht findet ihr hier.
2) Persistence Tour am 22. Januar 2020 in Brünn, Tschechien
An zweiter Stelle durfte ich heuer noch die Persistence Tour miterleben, mit folgendem hochkarätigem Line Up: Gorilla Biscuits, Agnostic Front, Street Dogs, H2O, Wisdom In Chains, BillyBio, Cutthroat LA und Countime. Der Hauptgrund für meine Anreise waren Gorilla Biscuits, die ich hier zum ersten Mal sah und ich wurde nicht enttäuscht. Im Nachhinein hätte ich den Auftritten von Agnostic Front und H20 wohl mehr Aufmerksamkeit geschenkt („Ach, die schon wieder….“), aber damals war man halt noch verwöhnt.
Einen ausführlichen Bericht findet ihr hier.
Enttäuschung des Jahres 2020
Aus musikalischer Sicht müssen hier natürlich die unzähligen ausgefallenen Konzerte und Festivals genannt werden. Mehr als neun Monate ohne Konzerte wirkt nach wie vor surreal und leider ist in absehbarer Zeit auch nicht wirklich eine Verbesserung in Sicht. Shows sind einfach das Salz in der Suppe und machen einen Großteil dieses „Way Of Life“ aus, das ist mir in den vergangenen Monaten noch einmal mehr bewusst geworden.
Ein echter Schock war auch der unerwartete Tod von Riley Gale, Rest In Power Riley.
Ausblick für 2021: Für das nächste Jahr wünsche ich mir…
… einfach eine Rückkehr zur Normalität. Zu einem Leben, wie wir es vor der Pandemie kannten. So plump es klingt wünsche ich mir einfach, dass jeder Club, jeder Plattenladen, jedes Lokal, jede Band etc. die Zeit bis dahin übersteht.
Aktuell ist das Ende noch nicht absehbar, doch ich bin zuversichtlich, dass sich die Situation in den nächsten Monaten bessern wird und wir unsere Subkultur(en) bald wieder in einem würdigen Rahmen ausleben können.
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Folgt hier außerdem unserer Spotify-Playlist zum Best-Of 2020.