Es ist wieder so weit – das Jahr neigt sich dem Ende zu. Auch 2019 durften wir uns wieder über wunderbare Veröffentlichungen, grandiose Shows und unvergessliche Festivals freuen! Im Dezember verraten wir Euch wieder täglich unsere musikalischen Highlights des Jahres. Unser Best-Of HC-Punk 2019!
Gleichzeitig dürft Ihr uns bis zum 31. Dezember 2019 Eure Highlights des Jahres in unserer Leserumfrage verraten.
Beantwortet hierfür einfach kurz folgende sechs Fragen und gewinnt mit etwas Glück 1 von 3 Überraschungspaketen im Sachwert von über 200 Euro! Die Ergebnisse der Umfrage präsentieren wir Euch dann im Januar 2020.
Fischis Hardcore-Punk Highlights 2019
Was, das Jahr ist schon wieder vorbei? Zeit also für den Jahresrückblick! Ich persönlich finde das eine super Sache, da man sich selbst (und natürlich auch den Leser*innen) nochmal klar machen kann, was denn für gute Musik im letzten Jahr so veröffentlicht wurde.
Bevor es losgeht, noch ein paar Sätze zu mir: Ich bin Fischi, 27 Jahre alt und wohne in Ulm. Ich habe – nach jahrelanger Organisation von Shows in meiner alten Heimatstadt Langenau – dieses Jahr begonnen Punkrock-Konzerte bei Broken Stage in Ulm mitzuveranstalten. Außerdem spiele ich in zwei Bands (Punk und Hardcore) und schreibe seit 2017 für Away From Life.
Alben des Jahres
The Run Up – In Motion
Für mich das Punk-Album des Jahres! Ich kannte The Run Up vorher überhaupt nicht, musste mir aber sagen lassen, dass das fast schon schandhaft sei. Und tatsächlich sind auch die älteren Alben alle sagenhaft, In Motion setzt dem Ganzen aber noch die Krone auf. Da macht es auch nichts aus, dass auch der ein oder andere schwächere Song auf dem Album zu finden ist. Denn die Hitdichte ist ziemlich hoch und so wird ein Feuerwerk aus rauem Gesang, geilen Melodien und Abwechslunsgreichtum abgefeuert, welches es für mich 2019 in der Form sonst nicht gab. Vor Allem die Songs Grip und Sunsets laufen fast täglich rauf und runter und das wird auch noch eine ganze Weile so weitergehen!
Minus Youth – No Generation
Weiter geht’s mit Hardcore! Da steht für mich das erste Album der Stuttgarter Minus Youth ziemlich weit oben auf der Liste. Brutalität trifft auf Verspieltheit, Innovation duelliert sich mit Altbewährtem. Kurzum: Ein erfrischendes Album einer sympathischen Band, welches es definitiv auszuchecken gilt. Und wer die Möglichkeit hat die Band auf der kommenden Tour zu sehen – tut es, es lohnt sich!
Good Riddance – Thoughts And Prayers
Good Riddance sind immer eine Bank! Daran ändert sich auch mit dem neuen Schmuckstück Thoughts And Prayers nichts, im Gegenteil: Das Album ist eines der besten in der langen Karriere der Kalifornier. Selten gibt es Bands, die derart lange dabei sind und immer noch Musik auf solch hohem Niveau produzieren. Und auch textlich stimmt alles, Russ Rankin hat einfach die Gabe die Beschissenheit der Dinge textlich sagenhaft zu verpacken. Good Riddance gehören nach wie vor zu den ganz Großen!
Abuse Of Power – What On Earth Can We Do?
Für mich eines der besten Hardcore-Alben des vergangenen Jahres! Warum? Weil Abuse Of Power anders sind. Die US-Amerikaner zeigen mit What On Earth Can We Do? (genialer Albumtitel für unsere stürmischen Zeiten) wie vielschichtig Hardcore sein kann. Denn wer stumpfen Prollo-Hardcore mit pathetischer Gang-Mentalität erwartet wird eines Besseren belehrt. Abuse Of Power gehen die Sache intelligent und innovativ an, ohne die Härte vermissen zu lassen – definitiv ein Highlight 2019!
Lagwagon – Railer
Lagwagon tun das was sie am besten können – großartige Musik schreiben! Der Nachfolger von Hang besticht durch den Blick zurück. Denn die Songs klingen wie frühere Lagwagon-Alben, ohne abgedroschen zu wirken. Denn tatsächlich schaffen Lagwagon mit Railer den Spagat zwischen dem Blick in den Rückspiegel und modernem Punkrock. Joey Cape ist wie immer in Bestform, so sind Lagwagon nach all den Jahren noch immer eine der spannendsten Punkrock-Bands.
EPs des Jahres
Leguan – EP1
(Hardcore-)Punk auf deutsch, mal schnell, mal langsam, aber immer mit der ordentlichen Portion Wut im Bauch. Leguan sind erfrischend anders und musikalisch ausgereift – ich hoffe da kommt noch mehr!
One Step Closer – From Me To You
Für mich sind One Step Closer die Neuentdeckung 2019. Mit From Me To You haben die US-Amerikaner eine geniale EP der Welt präsentiert, auf der mitreißender und emotionaler Hardcore die Herzen vieler Youth Crew Fans höher schlagen lassen wird. Von One Step Closer werden wir in der Zukunft noch öfter hören, da bin ich mir sehr sicher!
Fiddlehead – Get My Mind Right
Die erste EP nach dem starken Debut-Album von Have Heart Frontmann Pat Flynn’s Indie-Hardcore-Punk Band überzeugt durch Eingängigkeit, dem einprägsamen Gesang und coolen Melodien. Wer Fiddlehead noch nicht kennt, sollte dies schleunigst ändern!
Shows des Jahres
Groß war die Vorfreude auf die Reunion-Show von Have Heart in Würzburg. Schon wochenlang vorher freute ich mich darauf, die Könige des Youth Crew Hardcore live zu sehen. Und meine Erwartungen wurden nicht enttäuscht, im Gegenteil: Have Heart zerlegten die Halle fast, und mit ihnen ein Publikum, das enthusiastischer nicht sein konnte: Sehr textsicher und von Anfang bis Ende am stagediven – geil! Auch die Vorbands Abuse Of Power und Tides Denied waren sehr stark.
Ein weiteres Konzerthighlight waren Iron Chic, welche ich Anfang November in München sehen durfte. Ausgelassene Stimmung im Publikum und die Bands feuerte alle Hits ab – so muss das sein!
Auch stark waren The Detectors in Ulm, in kleinem Rahmen. Band und Publikum hatten Bock: Stagedives, ausgiebiges Mitsingen und gute Gespräche anschließend sorgten für einen gelungenen Abend.
Ausblick für 2020: Für das nächste Jahr wünsche ich mir…
… das Debüt-Album von One Step Closer inklusive Europa-Tour.
… endlich das neue Banner Pilot Album! Verdammt, wie oft muss ich das noch am Ende der Jahresrückblicke schreiben?!
… dass Hardcore und Punk es wieder schaffen, junge Menschen für diese Musik und die damit einhergehenden Werte zu begeistern. Punkrock kann in diesen düsteren Zeiten wichtiger denn je werden: Als Sprachrohr, als Vermittelnder, als Lehrender. Keine einfache Aufgabe, aber es ist wichtig damit anzufangen. Geht auf Konzerte, kauft Platten, verbreitet die Message, stellt euch klar gegen Diskriminierung und ganz wichtig: Habt Spaß dabei!