Was war das denn bitteschön für ein geniales Hardcore/Punk-Jahr? Wahnsinns-Veröffentlichungen, geniale Shows und unvergessliche Festivals! Diesen Monat werden wir euch deshalb jeden Wochentag unsere Höhepunkte des Jahres 2017 vorstellen. Unser Best-Of HC-Punk 2017!
Gleichzeitig dürft ihr uns bis zum 23. Dezember 2017 eure Highlights des Jahres in folgender Umfrage verraten.
Beantwortet hierfür einfach kurz folgende sechs Fragen und staubt mit ein bisschen Glück noch 1 von 2 Überraschungspaketen ab! Die Ergebnisse präsentieren wir euch dann im Januar 2018.
Gripweeds Hardcore-Punk Highlights 2017
Jo, also ich bin dann wohl dran. Gripweed, Wikipedianer, viele Reviews von Konzerten und Alben habe ich hier seit 2016 untergebracht und auch ein paar Interviews. Ich bin ein großer Fan von diesen Jahreszusammenfassungen und freue mich endlich auch einmal an einer mitzuwirken. Fangen wir doch mal mit meinen fünf liebsten Alben des Jahres an…
Love A – Nichts ist neu
Wenig überraschend für die, die meine Reviews lesen. Habe ich das Album des Jahres doch schon im April gekürt (siehe hier). Einfach starkes Songwriting, eine nicht verkennbare Authentizität und einen völlig eigenständigen Stil. Meines Erachtens ein großes Werk, das es sogar in die deutschen Album-Charts schaffte. Live durfte ich Love A beim AntAttack sehen, wo sie auch eine gute Figur ablieferten.
Broilers – (sic!)
Ich habe lange gebraucht, um einen Zugang zu den Broilers zu finden. Ihre vorigen Alben fand ich alle irgendwie belanglos. Die paar Tracks als Oi!-Band fand ich ganz nett, aber damals enttäuschten mich die ziemlich stupiden Lyrics (Kelly Fammely -wtf?). Später störte mich der Pathos. Ausgerechnet der Part, der (sic!) zu etwas Ausgezeichnetem Macht. Ein wirklich tolles Zeitzeugnis, die Platte zur rechten Zeit!
Cock Sparrer – Forever
Wieder schon damals im Review verhackstückt (siehe hier). Ich hätte niemals erwartet, dass eine 40-Jahre alte Streetpunk-Band mich so glücklich machen kann. Tolle Singalongs, fantastisches Songwriting, ein später Klassiker. Da tat es natürlich gut, ein Interview mit Cock Sparrer führen zu dürfen. Live bleiben sie leider noch ein Wunschtraum, aber mal sehen.
Kettcar – Ich vs. Wir
Alte Liebe rostet nicht. Aber ich muss zugeben, ich hatte Kettcar nach ihrem famosen Debütalbum Du und wieviel von deinen Freunden aus den Augen verloren. Das Soloalbum von Marcus Wiebusch fand ich ganz nett, aber auch nicht weltbewegend. Man trauerte eben immer noch…But Alive hinterher. Aber als dann das Video zu Sommer ’89 erschienen ist, hatte ich Pippi in den Augen. Dieses Kleinod, vom Musikexpress als wichtigster Song des Jahres bezeichnet, ließ Großes erwarten. Und fürwahr, das Album enttäuschte nicht. Es sind noch einige Highlights drauf, wobei natürlich der Intensitätsgrad von Sommer ’89 nicht mehr erreicht wird.
Eins fehlt noch…
Und das ist wirklich schwer. Ich nehme es als Platzhalter für alle Alben, die ich sonst noch dieses Jahr abgefeiert habe. So halte ich das neue Slime-Album Hier und jetzt (Review hier) immer noch für super, auch wenn ich damit offensichtlich alleine stehe, wenn ich das letzte Plastic Bomb lese (übrigens definitiv die letzte Ausgabe, die ich mir von denen gekauft habe, aber das ist ein anderes Thema). FJORTs Coleur (Review hier) ist auch ganz groß und für mich ein moderner Klassiker. So, dann würde ich gerne noch ein Hip-Hop-Album küren, nur um den Schockgrad der Kolumne noch etwas höher zu halten. Aber Bushidos Black Friday, naja, ich find ihn besser, wenn er nur negativ ist, Kollegahs und Farid Bangs JBG3 enttäuschte auf ganzer Linie und Hayiti hat glaube ich diese Jahr nur ungefähr 2077 EPs rausgebracht… Ansonsten stören mich diese furchtbaren Trapper ziemlich, RIN und so, grausam… Gottseidank hat Audio 88 Sternzeichen Hass veröffentlicht. Ich werde ihn und Yassin wohl noch auf der Feine Sahne Fischfilet Tour sehen, was mich ungemein freut. So, jetzt ist aber auch mal gut…
Konzert des Jahres
Ganz klar Knochenfabrik im P-Werk-Blieskastel (Review hier). Sicherlich eines der besten Konzerte, die ich je gesehen habe. Letztlich war aber Pascow 2016 (hier) doch besser. Ich musste lange überlegen. Damit meine offizielle Top 5:
- Pascow, Nauwieser Fest 2016,
- Knochenfabrik, P-Werk 2017
- The Boys, Düsseldorf 2010
- Gorilla Biscuits, Saarbrücken 2007
- The Baboon Show, Neunkirchen 2017
Ihr seht also, es gab noch ein Highlight 2017. Dazu kommen noch Turbostaat, Booze & Glory, Alarmstufe Rot, Upfluss, Metal Church, The Iron Maidens (hier ist das „s“ ganz wichtig), Wonk Unit, Mobina Galore und Neonschwarz, die alle zu meinen persönlichen Highlights zählen.
Festival des Jahres
Ganz klar das Primsrock Festival, auch wenn es zum Indoor-festiival wurde. Ein absolut starkes Line-up. Insbesondere Street Dogs hatten es mir an diesem Abend sehr angetan. Aber auch Headliner Slime konnte was. Dann gabs noch das AntAttack in Neunkirchen, das auch Spaß machte, aber auch viel Füllmaterial drin hatte. Auch das Rock It Festival in NK war sehr nett. Mehr waren es dieses Jahr für mich auch nicht, wenn man das Pförring Open Air mal außer Acht lässt, wo ich eh nur Turbobier gesehen habe.
Persönliche Höhepunkte mit AWAY FROM LIFE
Ganz klar meine Interviews mit Slime, Cock Sparrer und Dritte Wahl. In persönlichen Kontakt mit seinen Lieblingsbands zu treten ist meine Sache eigentlich nicht. Warten auf Autogramme – bäh! -den Journalisten raushängen lassen – argh! Aber durch die Interviewtätigkeit wird man dazu ja doch genötigt. Gut, zwei Email-Interviews waren dabei, aber auch das kann theoretisch in die Hose gehen. Besonders stolz bin ich auf das Interview mit Slime, mein erstes Phoner. Und wie furchtbar das Abtippen ist! Interview: 20 Minuten, Abtippen zwei Wochen (ja, nicht am Stück). Trotzdem wars ganz nett…
Enttäuschungen des Jahres
Na, das Wahljahr, klar. Wie man so einen Mumpitz wie AfD wählen kann, dass erschüttert mich doch ziemlich und lässt das Vertrauen in demokratische Prozesse etwas schwinden. Wenigstens demontieren sie sich mittlerweile gegenseitig. Aber auch das hilft nicht viel, siehe Trump oder Brexit. Die nächsten Jahre wird man die Blauen wohl noch ertragen müssen.
Ausblick für Jahr 2018
Also ich freue mich schon mal sehr auf die Feine Sahne Fischfilet-Tour, vor allem da ich vor kurzem erfahren habe, das Audio88 & Yassin Vorgruppe sind. Ansonsten hoffe ich, das musikalisch 2018 ein ebenso hohes Niveau hat wie 2017. Ah, und dass ich es endlich mal schaffe, Reviews zeitnah umzusetzen, statt das Album 120mal zu hören…