Was war das denn bitteschön für ein geniales Hardcore/Punk-Jahr? Wahnsinns-Veröffentlichungen, geniale Shows und unvergessliche Festivals! Diesen Monat werden wir euch deshalb jeden Wochentag unsere Höhepunkte des Jahres 2017 vorstellen. Unser Best-Of HC-Punk 2017!
Gleichzeitig dürft ihr uns bis zum 23. Dezember 2017 eure Highlights des Jahres in folgender Umfrage verraten.
Beantwortet hierfür einfach kurz folgende sechs Fragen und staubt mit ein bisschen Glück noch 1 von 2 Überraschungspaketen ab! Die Ergebnisse präsentieren wir euch dann im Januar 2018.
Haunzi’s Hardcore-Punk Highlights 2017
Alben des Jahres
Power Trip – Nightmare Logic
Mehr Thrash als Hardcore – kein Problem! Der Texas-Fünfer hat sich mit seinem zweiten Full-Length in die Herzen mehrere Genres / Szenen gespielt und bekommt mit geballter Riff-Power einen verdienten Platz in der 2017er Ruhmeshalle. Regelmäßige Auftritte auf Hardcore-Festivals, sowie etwaige Touren mit etablierten Hardcore-Bands (zu sehen auf der Persistence Tour 2018!), zeigen, dass Power Trip auf die nächsten Jahre mit ihrem Rezept erfolgreich durch die Tourkalender ziehen werden.
Comeback Kid – Outsider
Es gibt wenige Bands, die nicht darum bemüht sind, sich ständig selbst zu kopieren, von welchen man regelmäßig liest, dass sie „kein einziges schwaches Album abgeliefert haben“. Somit wären Comeback Kid langsam einmal fällig, deren Serie hält nämlich schon viel zu lange an. Leider schafft Outsider wieder genau das, womit längst alle gerechnet haben: Schnell, stampfend, melodisch, rotzig – Alles in einem Album. Das tut weder der Setlist-Auswahl der Band noch den Geldbeuteln der Zuhörer gut. Alles in allem ein weiterer Pokal im Regal des FC Bayern der Hardcore-Liga.
Incendiary – Thousand Mile Stare
Hardcore aus New York mit dem ganz eigenen, ehrlich-angepissten Einschlag. Der Nachfolger zum 2013er Cost of Living überzeugt mit abwechslungsreichem, modernem Sound und vergisst dabei nicht, den Vorbildern musikalisch zu huldigen. Wohl kein anderes Album dürfte die Generationen dieses Jahr einheitlicher Kopfnicken lassen als Thousand Mile Stare von Incendiary.
EPs des Jahres
Rogues – Reality Waste
Pflichtkandidat für kommende Konzertbesuche! Moderne Riffs, mehr als überzeugende Live-Shows. Das, was alle aufstrebenden jungen Hardcore-Bands 2017 versucht haben schafft eine Band aus Bayern besser als alle anderen. Junger Input für die Hardcore-Szene mit bewährten Mitteln. Zudem noch ein junges Studio (www.the-rat-studio.com). Anscheinend gibt es genügend ambitionierten Nachschub mit genügend Kreativität im Hardcore-Sektor.
Mit dem Laden des Inhalts akzeptierest du die Datenschutzerklärung von Bandcamp.
Mehr erfahren
Konzert des Jahres
Hier wäre es schwer einzelne Momente herauszupicken. Hardcore-Shows fühlen sich dann am ehesten ‚gelungen‘ an, wenn alles so abläuft, ‚wie man sich das eben vorstellt‘. Man hat nicht die großen Überraschungen eines klassischen Rock-Konzerts, kurze Spieldauer, vor allem bei älteren Bands dasselbe Spiel wie 20 Jahre zuvor. Die üblichen Verdächtigen liefern wie erwartet ab, die Konzertgänger erfüllen ihren Teil der Rechnung. Man hat aktuell weder das Gefühl, dass Hardcore-Shows ein Problem mit Ticketverkäufen oder ähnlichem haben, noch, dass es besonders abgefahrene neue Trends gibt. Ein Highlight wäre somit zum Beispiel eine vollkommen unerwartete neue Band. Außer den im EP-Sektor angesprochenen Rogues gibt es hier von meiner Seite nicht viel zu berichten.
Für das nächste Jahr wünsche ich mir …
Neue Alben, auf die man sich – hoffentlich zu Recht – freuen darf. Turnstile sind hier ein ganz heißer Kandidat, deren Sound über die letzten Jahre einiges an frischem Wind in die Szene gebracht hat. Bleibt zu hoffen, dass das einerseits auf ihren eigenen Veröffentlichungen so bleibt, aber auch, dass sich zahlreiche junge, kreative Menschen ein Beispiel an diesem Ansatz nehmen. Es gibt (glücklicherweise) kein offizielles Hardcore-Regelwerk, in welchem man nachlesen könnte was erlaubt ist oder nicht. Aber es ist zu hinterfragen, ob die Welt eine drölfzigste Oldschool-Band braucht, die in ihren Texten außer „Family, Attitude, Streets“ nichts Großartiges zu erzählen hat. Wenn ein Zusammenhalt darauf begründet ist, dass man ausschließlich gemeinsam über Zusammenhalt singt, fragt man sich irgendwann durchaus nach dem Warum.