Was war das denn bitteschön für ein geniales Hardcore/Punk-Jahr? Wahnsinns-Veröffentlichungen, geniale Shows und unvergessliche Festivals! Diesen Monat werden wir euch deshalb jeden Wochentag unsere Höhepunkte des Jahres 2017 vorstellen. Unser Best-Of HC-Punk 2017!
Gleichzeitig dürft ihr uns bis zum 23. Dezember 2017 eure Highlights des Jahres in folgender Umfrage verraten.
Beantwortet hierfür einfach kurz folgende sechs Fragen und staubt mit ein bisschen Glück noch 1 von 2 Überraschungspaketen ab! Die Ergebnisse präsentieren wir euch dann im Januar 2018.
Sascha’s Hardcore-Punk Highlights 2017
Heute möchte ich mein persönliches Hardcore/Punk-Jahr 2017 kurz für euch zusammenfassen. Ich bin Sascha und im Mai diesen Jahres zu AWAY FROM LIFE gestoßen. Ich kümmere mich in erster Linie um Reviews, führe aber auch Interviews.
Das Jahr 2017 hatte in puncto Releases und Shows/Festivals wirklich einiges zu bieten, hier sind meine persönlichen Highlights.
Alben des Jahres
Obey The Brave – Mad Season
Das dritte Album der Kanadier um Despised Icon – Fronter Alex Érian zählt für mich zu den stärksten Platten, die 2017 rauskamen. Neben altbekannten Trademarks gab es Neuerungen im Sound, wie z.B. Cleangesang und französische Texte. Features dürfen heutzutage ohnehin kaum noch fehlen, so gab sich u.A. Alex´ Gesangskollege von Despised Icon, Steve Marois, die Ehre. Kurzum, ein verdammt gutes Album, das spätestens nach dem zweiten Durchgang hängen bleibt. Eine ausführliche Review zu Obey The Braves Mad Season gibt’s hier.
First Blood – Rules
Leider veröffentlichen First Blood aus San Francisco nicht in den gleichen Abständen Studioalben, wie es sie auf Tour zu sehen gibt. So ist es geschlagene sieben Jahre her, dass Carl Schwartz und seine Männer mit Silence Is Betrayal einen Longplayer unter das Volk wuchteten. Nun erschien Rules und wenn man so will, handelt es sich hierbei um ein astreines Konzeptalbum; sämtliche Titel befassen sich – namentlich und thematisch- mit Regeln, wie sie an jeder Ecke des Lebens zu finden sind. Musikalisch ist alles vertreten, was das Hardcoreherz pumpen lässt. Neben brettharten Moshparts und massenweise 2Steps haben auch an Madball gemahnende Singalongs ihren Weg auf die Scheibe gefunden. Das Warten hat sich definitiv gelohnt.
Unser Interview mit Carl zum neuen Album gibt es hier.
Powerflo – s/t
Eine DER Entdeckungen des Jahres. Auch wenn man geneigt ist, anhand des Line-Ups von Powerflo den Begriff „Supergroup“ zu bemühen, bei dem Zusammenschluss ehemaliger/aktueller Mitglieder von Biohazard, Fear Factory, Worst Downset und Cypress Hill handelt es sich in erster Linie um alte Freunde und Weggefährten, die nun gemeinsam ihre musikalische Fusion verwirklichen.
Auf dem selbstbetitelten Debüt wird aus Samples, dicken Grooves und starken Riffs eine wirklich gut bekömmliche Mixtur zusammengeschraubt, die, anstatt sie mit testosterongeschwängertem Hardcore-Gebrüll zu vergällen, durch erstklassige Flows von Cypress Hill-MC Sen Dog ihre individuelle Klasse erhält (Review gibt es hier). Eine Platte, die sehr vielfältig zum Einsatz kommen kann und definitiv Spaß macht!
Counterparts – You´re Not You Anymore
Die kanadischen Melodic Hardcore- Helden Counterparts konnten auch vor der anstehenden Veröffentlichung ihres fünften Albums wieder auf mehr Leute zählen, die sich auf das Release freuen.
Im Vorfeld wurde YNYA schon heiss als Anwärter auf das Album des Jahres gehandelt. Und hier wurde definitiv niemand enttäuscht (Review hier)! Counterparts ziehen sämtliche Register, zitieren sich gerne selbst, lassen Referenzen an Hundredth und Stick To Your Guns einfließen und liefern – vielleicht nicht nur in den Augen von Shouter Brandon – die coolsten Songs, die Counterparts je geschrieben haben. Ganz großes Tennis von den Herren aus Hamilton!
EP des Jahres
Lions From Alaska – Rebirth Of The Phoenix
Auch wenn es 2017 hauptsächlich Alben waren, die den Weg an mein Ohr gefunden haben, so gab es diese eine EP, die wirklich einen bleibenden, extrem positiven Eindruck hinterlassen hat.
Das Quintett aus Oberfranken hat hier mit der ersten „echten“ Veröffentlichung richtig einen rausgehauen und auf dem Gebiet des Melodic/melancholic Hardcore alles richtig gemacht, was man derzeit nur richtig machen kann. Rebirth Of The Phoenix packt den Hörer und nimmt ihn auf die Reise mit, die zwischen oben und unten auf jeder denkbaren seelischen Station Halt macht. Lions From Alaska sollte man definitiv im Auge behalten, von den Kulmbachern wird man noch einiges hören!
Shows des Jahres
Hier ist wohl als erstes Highlight die 20 Jahre Jubiläums-Tour von No Turning Back im März zu nennen. Ich selbst durfte die Show im Z-Bau in Nürnberg sehen und es war wie gewohnt stark! Gute Songauswahl, hochenergetische Performance – man weiß einfach, was man bekommt!
An selber Stelle gaben sich einen Monat später Terror die Ehre und auch die Veteranen um Scott Vogel haben sich nicht lumpen lassen. Mit neuem Mann am Bass und vereinzelten Zweifeln, wie viel Action die körperliche Verfassung zulässt, angereist, gab es nach spätestens zwei Songs keine Fragen mehr!
Im Oktober dann stand im Nürnberger Hirsch ein Tour-Package auf dem Programm, welches mit Obey The Brave und Stray From The Path als Headliner aufwartete. Vor allem die Truppe aus Long Island brachte den Schuppen binnen kürzester Zeit komplett zum Eskalieren und war meine persönliche Clubshow des Jahres!
Festivals des Jahres
Hier stand vor allem das Mission Ready Festival unter starker Beobachtung, fand es doch heuer zum ersten Mal statt. Mit einem vielversprechenden Line-Up auf einem alten Flugplatz (With Full Force lässt grüßen) ging einen Tag lang auf zwei Bühnen im Wechsel die Post ab!
lässt grüßen) ging einen Tag lang auf zwei Bühnen im Wechsel die Post ab!
Als musikalische Highlights wären neben einmal mehr Terror (überragend!) auch Flogging Molly zu nennen. Mein persönlicher Abschuss waren jedoch Me First And The Gimme Gimmes! Die Skatepunk Allstar-Truppe brachte mit ihren Punk-Covers bekannter Oldies und Pop-Hits einfach jeden Anwesenden in Bewegung!
Meine musikalische Enttäuschung waren leider Agnostic Front. Als Fan und Bewunderer habe ich mich sehr auf das 15. Aufeinandertreffen mit meinen Helden gefreut, aber zumindest an diesem Tag ging die Nummer komplett in die Hose.
Für das nächste Jahr wünsche ich mir…
Starke Releases, gute Shows und geile, intensive Festivals. Direkte Erwartungen habe ich nicht, was kommt, kommt!