Die Voraussetzungen, dass das erste Full-Length-Album mit dem Titel Steps I Take – Images I Fake von Bike Age, nach der gelungenen ersten EP Beer Is My Cup Of Tea aus dem Jahr 2017, ein Treffer wird, waren da: Denn die Stuttgarter Bike Age bestehen aus aktuellen und ehemaligen (Hardcore-)Szene-Größen. Zweimal Empowerment, einmal ex-Obtrusive und einmal ex-Collide And Discord – das verspricht musikalisches Können. Lediglich die Ausrichtung der Band in der klassischen Punkrock-Ecke verwundert etwas, da besagte Bands ja eher die härtere Schiene fahren. Aber wieso auch nicht? Punk ist schließlich auch der Grundstein für Hardcore – kann also funktionieren.
Und das tut es auf Steps I Take – Images I Fake bestens! Mit Twisted Chords wurde außerdem das perfekte Label für den Sound der Band gefunden. Der bewegt sich zwischen NOFX, No Use For A Name und Millencolin und man fühlt sich einige Jahre zurück geworfen, in die glorreiche Melody-Punk-Zeit. Bike Age schaffen es super den genannten Szenegrößen Tribut zu zollen, ohne sich anzubiedern. Neu ist das alles nicht, aber muss es das? Nein! Der Sound ist top, Uptempo-Parts wechseln sich mit Midtempo-Songs ab, die Stimme des Sängers ist eingängig und die Melodien sind erste Sahne! Die Songs sind kurzweilig, erfrischend und abwechslungsreich. Kurz: das Gesamtpaket stimmt, Bike Age machen richtig Bock!
Die gesamte Platte hat kaum Ausreißer nach unten, das Hit-Level ist durchgehend hoch. Besonders stark sind die Songs Not Alone, Lose Track, 99 Percent, FYMS (Fuck Nazis!), das NUFAN-Cover Exit und Thirtsy-Wanna-Beer, in dem es heißt:
Hey I’m a thirsty-wanna-beer, this is the reason why I’m here. Some Punkrock, pints and politics have always been a damn good mix.
Kann man so stehen lassen!
Fazit: Bike Age legen mit ihrem ersten Album eine an Skatepunk-Hymen gespickte Platte vor, die mich definitiv noch länger begleiten wird – und das sollte sie euch auch. Holt euch das Teil, unterstützt die Band und lasst den Punkrock hochleben!