Brechraitz, ein Bandname wie aus den Achtzigern oder wie von der letzten Schlachtrufe-CD. Ok, nicht ganz Deutschpunk, eher Richtung Oi! Volxsturm, Eastside Boys, Oxo 86, Loikaemie, das sind so Namen, die im Promotext fallen gelassen wurden und die auch alle irgendwo ihre Berechtigung haben. Schwarzes Gold ist das zweite Album der Band aus Jena, die wohl schon seit 2003 ihr Unwesen treiben, aber erst seit 2011 ernsthaft im Musikbusiness herumvegetieren. 2016 erschien ihr erstes Album Ein Treffen mit dem Papst. Und jetzt halt Schwarzes Gold. Der Name bezieht sich auf das Vinyl, auf dass das Album von Contra Records gepresst wurde, genau 500 mal. Das Album ist (quasi als silbernes Gold) auch noch im Digipak erhältlich sowie natürlich digital, quasi als unsichtbares Gold.
Bei einer Band mit dem Namen erwartet man ja irgendwie dilettantische Texte, einfachsten Punkrock und vor allem musikalisches Nichtskönnen. Das wird hier aber eindeutig nicht geboten. Stattdessen gibt es hörenswerten Punkrock mit starker Oi!-Breitseite und, wenn auch nicht ganz tiefgründigen, so doch politisch eindeutigen Texten (Good Night White Pride). Auch die Working Class wird angesprochen in dem super Song Feiner Kerl, der davon handelt, das der Protagonist immer „spät“ (für Asseln: „Spätschicht“) hat. Gibt natürlich auch ein paar textliche Ausfälle, aber das alles bewegt sich sehr im positiven Rahmen. Die Band hat sicherlich ein Händchen für Melodien und Songaufbau, so dass die Songs sehr abwechslungsreich rum kommen.
Apropos Oxo86, deren Sänger ist beim Titeltrack auch zu hören:
Tracklist:
- Horrorshow
- Steh Auf
- Draußen Vor Der Tür
- Narben Meiner Stadt
- Good Night White Pride
- Leben Für Lau
- Murphy`s Law
- Feiner Kerl
- Laut & Leise
- Abbruch
- Stay Strong
- Keine Angst
- Schwarzes Gold