In der Regel halte ich ja nichts davon, beim Pressetext der Band abzuschauen. Wenn mir gefällt was ich höre, weiß ich oft ganz genau was ich darüber schreiben werde – also passiert es manchmal, dass ich nicht einmal den anhängigen Text lese. Gottseidank sind die Regensburger Jungs von Brew Berrymore so verrückt, dass ich beim ersten Hören ihrer Debüt EP Alpacalypse Now absolut planlos bin und zum ersten mal in meinem Leben wohl keinen Schimmer habe, was genau ich dazu jetzt eigentlich sagen soll. Der Blick auf den Pressetext ist also unvermeidbar – zum Glück. Denn bevor ich auch nur ein einziges weiteres Wort verliere, möchte ich euch bitten, dieses literarische Meisterwerk selbst zu lesen.
2017 lernen sich fünf gutaussehende, gepflegte, kluge und selbstironische Typen via Tinder kennen. Dies ist nach Deutschlands Sieg im WM Finale das wohl größte Match der Geschichte. Sie gründen eine Rockband in klassischer Besetzung: Gitarre, Bass, Schlagzeug, Gesang, Klavier und 3 Synthesizer. Bereits mit ihrem ersten Auftritt gewinnen sie den Bandwettbewerb Rock In Der Villa in Landshut. Darüber hinaus sind sämtliche Mütter der Bandmitglieder entzückt. Wenn sich die Jungs zum Songwriting treffen, wissen sie selbst selten wohin es führt. Neben Wortwitzen, mit denen man zwei billige Standup-Comedyshows füllen könnte, entsteht dennoch immer eines: Rock, der nach vorne geht und einfach Spaß macht. Brew Berrymore machen Stadionrock salonfähig und bringen ihn an Orte, an denen wir alle sowieso viel lieber feiern.
Na, hab ich zu viel versprochen – geil oder?!
Jetzt mal zum musikalischen Teil. Die fünf Regensburger sind wild, schrill, experimentierfreudig und machen worauf sie Bock haben, ohne jegliche Regeln der Kunst zu beachten. Synthiesounds treffen auf Sprechgesang und sowieso ist alles erlaubt, was Spaß macht. Talk All Day gibt es bereits mit offiziellem Video zu hören – ziemlich verrückter Sound, der sich nur schwer in eine Schublade stecken lässt. Laune macht das Ding aber auf jeden Fall.
Auf ihrer Debüt EP zeigen sich die Jungs allerdings auch von einer ganz anderen, ernsthaften Seite. Mit Devil Inside Me und Trippy wird es fast schon düster, melancholisch. Der Gitarrensound geht mir jedenfalls tief unter die Haut! Auch Into The Wild gefällt mir richtig gut. Erinnert mich leicht an den modernen, indielastigen PunkRock, wie ich ihn sonst zum Beispiel von Smile And Burn kenne.
Inspirieren lassen sich Brew Berrymore gerne von den Foo Fighters, Red Hot Chilli Peppers, Heisskalt, Enter Shikari, den Mundartkünstlern von Krautschädl und jeder Menge 80’s Synth Pop. Keine Frage – ich höre sämtliche Elemente heraus und bin von der Professionalität der Regensburger begeistert. Nach Debüt klingt diese EP wirklich nicht. Jugendzentrumsrock machen Brew Berrymore nach eigener Aussage – dabei wird es höchstwahrscheinlich nicht bleiben!
Übrigens: auch Live sorgen die Herren für jede Menge Spaß – das solltet ihr euch nicht entgehen lassen! Hier die anstehenden Termine:
26.01.18 Cat Café – Ulm
21.02.18 Heimat – Regensburg
23.02.18 JUZ Poschinger Villa – Landshut
09.05.18 Das Degginger – Regensburg
[…] der Regensburger Newcomer Brew Berrymore. Vor ziemlich genau einem Jahr haben sie ihre erste EP Alpacalypse Now auf den Markt gebracht und seither zahlreiche Shows gespielt sowie zwei Bandcontests gewonnen. […]