Paradise heißt das neue Album des Quintetts Broadside aus Richmond, Virginia, US&A. Sie bringen damit ihr Zweitwerk, nach dem Debut Old Bones aus 2015, raus.
Ich muss zugeben, dass ich bei der Platte ein paar Durchgänge benötigte, um einen Zugang zu finden. Bei den ersten Hörproben tat sich zu schnell die Schublade der Musik auf, die die „verrückten“ Szenen der College-Filme untermalt, die man sich an verkaterten Sonntagnachmittagen auf Privatsendern anschaut.
Aber das Album darauf zu reduzieren wäre unfair, es kann schon ein bisschen mehr, als blondierte Filmsternchen beim Quatschmachen zu begleiten. Neben der wirklich guten (wenn auch für meinen Geschmack zu cleanen) Produktion können Broadside mit einigen catchy Riffs und Abwechslung glänzen.
Ob das Ganze jetzt Poppunk oder punkiger Pop ist? Wer möchte sich in solch einer Erbsenzählerei ergehen…?
Viel eher ist zu erwähnen, dass die Platte nach den ersten vier, doch recht ähnlichen, Songs Fahrt aufnimmt. Das etwas erwachsener und düsterer klingende Laps Around A Picture Frame ist dann auch meinerseits der erste Anspieltipp.
Das schön-lecker rockige Tunnel Vision und das balladesk-getragene Summer Stained sorgen im Mittelteil für die nötige Abwechslung. Eine echte Überraschung ist dann der letzte Song I Love You I Love You It´s Disgusting (wer kennt das nicht?), der rein mit Gesang und Ukulele auskommt, was das Sommerfeeling des Albums nochmal auf eine andere Art unterstreicht.
Alles in allem wird mit Paradise das Rad nicht neu erfunden, jedoch kommt die Veröffentlichung zum genau richtigen Zeitpunkt: Sonnenbrille auf, Fenster runter, Musik laut, ab geht´s…!!!