An manchen Tagen hast du ein sauber ausproduziertes Album von einer bekannten Band vor dir liegen, an anderen ein Erstlingswerk einer jungen Band, das in guter alter DIY-Manier aufgenommen wurde. Heute ist es mal wieder letzteres der Fall und natürlich gibt es da Ecken und Kanten – aber das ist auch gut so.
Bullock aus Dresden veröffentlichen am 10. Juli 2020 ihr erstes Album. Der Longplayer erscheint als selbstbetiteltes digitales Album und ist komplett DIY aufgenommen und produziert. Zwölf Songs mit 27 Minuten Spielzeit haben die Jungs aus Sachsen auf Bullock gepackt.
Musikalisch ist die Band im Punk- mit Hardcore-Einflüssen einzuordnen. Zum Teil richtig gute und verspielte, manchmal auch vielleicht etwas zu verspielte Gitarrenriffs. Gute Songstrukturen und Melodien, die aber manchmal auch noch etwas holprig wirken. Hier und da mal ein schöner Break und einladende Mitgröhl-Parts. Deutsche Texte, die wie zu erwarten sozial- und gesellschaftskritisch sind, sich aber auch einfach nur um das Leben drehen. Der Gesang hört sich stark gepresst an, das ist auf der einen Seite ganz cool und erinnert ein wenig an Tom Angelripper, auf der anderen Seite hört es sich manchmal aber auch ein wenig zu sehr „gepresst“ an. Bullock haben mit ihrem Album eine grundsolide Basis geschaffen, auf der sie sehr gut aufbauen und weiterwachsen können. Auf jeden Fall merkt man die Leidenschaft und das Herzblut mit der die Jungs bei der Sache sind.
Meine Anspieltipps sind Identität, Weiter Fraglich und vor allem Gestern, Heute, Morgen mit einem sehr geilen Gitarren-Intro.
Checkt die Jungs auf jeden Fall mal ab. Hier geht es zu der Bandcamp Seite der Jungs, auf der ihr das Album auch für 3€ erstehen könnt.