Alle Bilder von unserer Laura Keimel von der Show in Oberhausen.

Comeback Kid befindet sich momentan auf große Tour, bei der die Kanadier im richtigen netten Tourpackage nach Europa kommen. Als Support für den Hardcore-Punk Primus sind weiterhin Every Time I Die, Knocked Loose und Higher Power mit am Start.

Dass dieses Line-Up die Zuschauer auch an Sonn- und Werktagen in die Clubs lockt, bewies die Clubshow am Sonntag, den 18. November 2017, im Frankfurter Zoom.

Das Zoom, das mitten in der Frankfurter Innenstadt liegt, ist ein ganz sympathischer Club, der sich vom Aufbau und der Größe her kaum besser für eine Hardcore Show eignen könnte. Schätzungsweise 300 Besucher passen in den Club und bieten so in den perfekten Rahmen für eine energiegeladene Show. Natürlich ohne Barrikade!

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Den Abend eröffneten Higher Power, die britischen Durchstarter, die ich in diesem Jahr wohl so häufig gesehen habe wie keine andere Band. Jeweils als Support von Terror und Trapped Under Ice, auf dem Punk Rock Holiday und nun eben als Opener für Comeback Kid. Die Jungs sind live wirklich so viel unterwegs wie kaum eine andere Band. Neben den ständigen Shows in Europa, war Higher Power zwischenzeitlich auch in den USA auf Tour. Ihr Debütalbum Soul Structure ist aber auch ein wirklich erfrischendes Album, das richtig Laune macht.

Higher Power

Die Songs kommen live auch richtig gut und mit ordentlich Groove, der sich auf der Bühne noch mehr als auf Platte überträgt. Man merkt der Band live einfach zu jeder Zeit an, dass sie richtig Bock haben. Dafür, dass Higher Power den Abend bereits um 20:00 Uhr eröffneten, war das Zoom auch schon erstaunlich voll. Wie bei einem Opener meistens üblich, waren die Zuschauer noch ein wenig verhalten, auch wenn bereits vereinzelt die ersten Side-To-Sides und Two-Steps ausgepackt wurden. Die Verhaltenheit sollte anschließend bei Knocked Loose weichen.

Knocked Loose zählen spätestens seit ihrem Album Laugh Tracks aus dem vergangenen Jahr zu keinem Geheimtipp mehr und füllen in ihrer Heimat regelmäßig die Hallen. So wurde erst vor kurzem eine US-Headliner-Tour für die Jungs bekanntgegeben, bei der keine geringeren als Terror als Support geführt werden. Zugegeben ist Knocked Loose auch eine besondere Band, die unabhängig, ob man die Musik mag oder nicht, sich nicht so einfach in eine Schublade stecken lässt.

Knocked Loose (Bild von der Show in Oberhausen)

Extrem harter und ebenso erfrischender Sound, zu der sich Sänger Bryan Garris mit seiner einzigartigen kreischeten Stimme optimal einfügt. Ein wirklich sehr guter Auftritt, der vom Publikum in vorderster Reihe erwidert wurde. Das knapp 30-minütige Set wurde mit ihrem wohl bekanntesten Song Deadringer abgeschlossen. Ein wenig schade, dass der Song The Gospel in ihrer Setlist hingegen gar nicht mehr auftaucht.

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Weiter ging es mit Every Time I Die, eine Band, die mir zuvor lediglich vom Namen etwas sagte und ihre eher in das Genre Pop-Punk steckte. Das war wohl auch der Grund weshalb ich mich nicht wirklich näher mit der US-Combo beschäftigte. Doch bereits der erste Song des Abend beweis, dass Every Time I Die eher in die Hardcore-Richtung gehen, zu den immer wieder Einflüsse aus den Rock, Stoner und Metal Bereich dazukommen. Vor allem die Hardcore-Parts erinnern mich dabei ein wenig an Trash Talk.

Every Time I Die

Sänger Keith „Balls“ Buckley feierte an dem Abend zufälligerweise auch seinen 38. Geburtstag, so dass die restlichen Bandmitglieder die Besucher bei den letzten Songs dazu aufforderten ihn dafür 38. Stagedives zu schenken. Auch wenn es nicht ganz die geforderten 38 waren, gab es anschließend den ein oder anderen Dive und Every Time I Die schloss ihren guten Auftritt ab, um Platz für den Headliner des Abends zu machen: COMEBACK KID!

Comeback Kid spielte eine großartige Setlist aus Klassikern ihrer älteren Veröffentlichungen und ihrem neuen Album Outsiders, das die Band erst in diesem Jahr veröffentlicht hatte. Dabei hatten nicht nur die Zuschauer merklich Spaß, welche ab Song 1 pogten, Stage divten und auch den ein oder anderen Circle Pit zelebrierten, sondern auch die Jungs um Andrew Neufeld. Der sympathische Sänger machte mehrfach in seinen Ansagen klar wie froh die Band sei hier in Frankfurt zu spielen. Obwohl sie seit Jahren, meist mehrfach, auf Europatour kommen und dort immer im Flughafen in Frankfurt landen würde, sei es erst der zwei Comeback Kid Auftritt in Frankfurt gewesen. Ein Zuschauer entgegnete, dass es bereits der vierte sei – Andrew und der Rest der Band waren sich nicht ganz sicher und stimmten mit Wasted Arrows einfach den nächsten Klassiker an.

Comeback Kid

Nach knapp 45 Minuten Spielzeit war der Abend dann gegen 23:30 Uhr vorbei und die Zuschauer verließen glücklich das Zoom. Ein sehr gelungener Abend, bei vier großartigen Bands, die den Besuchern einen sehr abwechslungsreichen Musikmix baten, auch wenn alle auf dem Papier als Hardcore-Bands deklariert sind.

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