Um mal sofort mit der Tür ins Haus zu fallen: Mit D.E.E.P. kommt ein richtiger Kracher. Aus dem Ruhrgebiet fliegt eine rockige Autofahrhardcoreplatte namens Vita heran, die es wirklich in sich hat.
Grund genug, Frontmann Ben Fink eigne Statements zum neuen Output zu entlocken. Ein wenig erinnert die Platte an seine frühere Band Zero Mentality, die mit Black Rock auch ein rockigeres Album gemacht haben.
Schon der Opener This Aint The Way besticht durch ein Wechselspiel zwischen melodischen Passagen und heftigem Kopfnickergroove.
Ich bin seit knapp 2 Jahren in der Band und der vorherige Sänger hat halt richtig gesungen. Von daher sind noch einige ältere Stücke auf Vita, die ich dann mit meinem Stil etwas umgemodelt habe.
Auf der textlichen Ebene ist man auch nicht weit von den alten Wurzeln entfernt, schrieb der Frontman schon früher Lieber mit englischen sowie deutschen Texten.
Einige Sachen kann ich auf Englisch gar nicht so gut ausdrücken, da bin ich in meiner Muttersprache Deutsch deutlich besser aufgehoben. Wenn es persönlicher wird, bediene ich mich dann auch gerne im Englischen. Da hört sich sogar völliger Schwachsinn noch einigermaßen gut an, hahaha.
Ein perfektes Beispiel für diese Mixtur stellt Born Free, Live Free, Die Free dar, bei dem Gastsänger Rob Franssen sowohl englisch als auch auf deutsch singt.
Rob lebt doch schon seit Ewigkeiten hier im Pott, der spricht bald besser deutsch als ich, hahaha. Außerdem kennen wir ihn schon lange, mit Zero Mentality haben wir unsere erste Show mit Born from Pain gespielt.
Ein weiterer Gast, Matthi von Nasty, gibt seine facettenreichte Stimme beim Schlusstrack Deep hinzu, meinem persönlichen Albumhighlight. Dieser über fünf Minuten lange Song kredenzt abwechslungsreich eine Vielzahl von Stilen: Brutale Parts wechseln sich direkt mit melodischen Passagen ab, um wieder mit bösem Kopfnickermosh weiterzumachen.
Dieser Song geht inhaltlich darum, seine eigene Person auch mal zu hinterfragen. Da passte Matthi extrem gut zu. Viele sehen in ihm ja nur den zugehackten, stumpfen Typen von Nasty. Aber die Zusammenarbeit mit ihm, wie enthusiastisch er den Song bearbeitet und an ihm gefeilt hat, war faszinierend. Er hatte sofort noch ein paar Ideen und hat sich voll reingekniet.
Bleibt natürlich noch die Frage zum ungewöhnlichen Bandnamen.
Ich weiß gar nicht, ob man überhaupt erzählen sollte. Wir haben uns tagelang den Kopf dahingehend zermartert, bis jemand auf die Idee gekommen ist einen Namensgenerator einfach mal im Internet auszuprobieren. Da kam dann D.E.E.P. raus und wir waren alle baff. Der Name passt wie die Faust aufs Auge, da wir auch in bei unseren Texten viele tiefgründige Sachen ansprechen.
Die Corona-Pandemie traf die Band aus dem Ruhrpott natürlich hart, da man Vita so gut wie gar nicht live spielen bzw. vorstellen konnte. Die Musiker machten aus dieser Not eine Tugend und schrieben direkt wieder neue Stücke, auf die man gespannt sein kann.
Wir haben schon ein ganzes Album fertig eingespielt. Es muss nur noch gemastert und gemixed werden. 2022 wird es also wieder etwas aus dem Hause D.E.E.P. geben. Diese neuen Stücke werden etwas härter und hardcoriger sein als die jetzigen Stücke. Ein wenig drehen wir die Zero Mentality-Geschichte andersrum. Da sind wir rockiger geworden, jetzt wird es mehr scheppern.