Nach vier Vorabsingles ist es jetzt endlich soweit und das Punk-Trio aus München hat einen neuen Longplayer am Start. Seit der Jaja/Ein Lamento – Platte hat sich auch einiges bewegt. Damals noch als Duo unterwegs haben Bogdan und Chris mit Denis mittlerweile einen festen Bassisten. Der fiktive Marvin ist somit raus! Und zu der doch sehr speziellen Art, Punkmusik zu machen gesellt sich bei Dankeschatz dann auch noch das sehr sympathische Auftreten der Jungs, welches sich im persönlichen Umgang und Austausch mit dem Publikum wieder spiegelt. Aber auch in der Tatsache, dass Schwarzgalligkeit wieder ein DIY-Ding geworden ist. Es ist nicht wichtig, viel Kohle zu scheffeln, sondern die Musik, welche das Trio macht und liebt, unter die Leute zu bringen.
Die vier Singles, die wir vorab schon samt Videos zu hören und sehen bekommen haben, haben schon einen sehr guten Eindruck gemacht, was sich auf dieser Platte final so tummeln wird. Schnelle Songs mit Härte, Herz und Melodie. Aber auch technisch ambitioniertes Musizieren ist den Herrschaften nicht fremd. Dazu die doch sehr markante Stimme von Bogdan und schon haben Dankeschatz einen völlig eigenständigen Sound. Wenn man versucht, sie einzuordnen kommt man auf keinen wirklich grünen Zweig. Und das ist auch gut so.

Kopilot, Konfetti oder Pferdchen – Schnelle Songs, kurz und knapp in jeweils 60-90 Sekunden auf den Teller geworfen. Also für mich ist das einfach geil. Warum sollte man Lieder künstlich strecken, wenn man in ner Minute einfach alles gesagt hat? Aber gehen wir doch mal ein bisschen auf einezelne Songs ein…
Da wäre zum Beispiel Ein Lied, welches etwas die Zeit der Pandemie reflektiert. Der melodische und schnelle Song ist jetzt wahrlich kein Gejammer und die Lasten der Pandemie sonder geht eher drauf ein, was machste in der Zeit? Ein Wein? Ein Tütchen? und den Verdruss, den die Politik einem zugemutet bzw. auferlegt hat? Naja, dann hast du halt ein Lied, welches dir im Kopf rum schwirrt. Und dieses Lied ist schon fast ein Einhorn auf der LP, denn mit seinen 2 Minuten 40 ist es ja schon fast ein LSD-Trip, in seiner Länge.
Aber Ausreisser nach oben gibt es ja trotzdem. Lametta ist so ein Beispiel.Längere Spielzeit, trotzdem schnell, sehr melodisch und wie immer „riffig“. Was mir auch sehr gefällt sind die toll platzierten Backingvocals und der unerwartete Rhythmuswechsel in der Mitte des Songs. Saucoole Bassläufe inklusive und immer dieses Auf-Den-Punkt-Schlagzeug. Musikalisch hat das Trio einfach brutal was drauf.
Dankeschatz sind schon wirklich ein cooler Haufen. Für mich stechen sie sowohl in Sound und Stimme, als auch im Songwriting aus der Masse und klingen einfach unique. Schwarzgalligkeit läuft durch und du denkst dir, was ist da gerade über mich drüber gerauscht. Dann legst du die Scheibe ein zweites Mal auf und dann packt es dich nochmal richtig. Starke Scheibe.