In 2021 wird nachgelegt – und zwar ordentlich!
Das Team vom Crowdsalat Magazin haben dieses Jahr zum zweiten Mal erfolgreich ihr Festival organisiert und durchgeführt. Am 22. und 23.10. fand das Ganze statt und zwar wurde für das Kick-Off ins Matrix in Bochum geladen und am Main Day fand das Festival in der Weststadthalle in Essen statt. Das Matrix in Bochum wirkt auf den ersten Blick riesig, hat jedoch eher kleinere verwinkelte Abschnitte. Die Weststadthalle hingegen entsprach dann schon eher einer Main Day Location!
Fangen wir erstmal mit dem Kick-Off an, denn es gibt einiges zu erzählen in der Euphorie bei einem der ersten größeren Hardcore Festivals dabei gewesen zu sein:
Siamese
Schon bei Siamese war die Halle sehr früh sehr voll. Die Band ist scheinbar sogar extra aus Kopenhagen für das Festival angereist und bieten einen sehr guten Einstieg in den Abend! Bereits seit Beginn der Show sind die Besucher*innen Feuer und Flamme. Die Gruppe ist auch nicht ohne und legt mit ganzen schön harten Breakdowns vor.
Rising Insane
Die Oldenburger lassen sich ebenfalls nicht lumpen. Bei Rising Insane gibt es einige Sing Alongs, um auch wirklich alle bei der Show zu beteiligen. Bei ihrem Set hat die Band den Song Something Inside Of Me besonders hervorgehoben, denn es geht um die Stigmatisierung von psychischen Krankheiten, der wir entgegen treten müssen. Für mich war der ganze Auftritt ein absoluter Hit! Dazu kommt, dass auch das allseits bekannte Cover von Blinding Lights gespielt wurde.
Resolve
Resolve hat mich direkt beeindruckt mit ihren Outfits. Alle haben was eigenes, aber dennoch irgendwie etwas eindrückliches getragen. Auch sehr aufwendig war das Drum Set der Band, was vom Drummer absolut beherrscht wurde. Nicht nur vom Drummer war ich beeindruckt, denn der Bassist hatte auch einige Tricks auf Lager, indem er mit sowohl rechts als auch links seine Saiten spielt. Nicht, dass eh schon deutlich wurde, wie sehr ich musikalisch beeindruckt war, nein, ich möchte noch einmal betonen, dass auch das Outro nochmal einen drauf gesetzt hat. Nur mit Drums und Gitarre wurde das Set langsam beendet. Sehr schön gemacht!
Our Mirage
Bei Our Mirage fingen endlich die ersten Crowdsurfer*innen an! Dabei passte der Sänger wirklich immer auf, dass alle sicher hoch und wieder runter kamen. Die Ansage vom ihm, dass alle auf einander aufpassen sollen war sehr richtig und wichtig, denn nicht immer ist ein Sprung in die Menge erfolgreich. Also passt bitte wirklich immer auf! Auch Our Mirage stimmen eine ernstere Note mit ihrem Song Revolve an. Ein wirklich schöner und intensiver Auftritt.
Blood Youth
Hier wurden alle Clean Vocals zuhause gelassen. Blood Youth sind mit Abstand die härteste Band des Abends. Besonders ist auch, dass es die erste Overseas Tour des neuen Sängers der Band ist. Dieser hat bei der Show nichts ausgelassen und ist auch gleich selbst in die Crowd und stand nach dem Breakdown perfekt wieder auf der Bühne – das nenne ich mal Timing! Während der Show blieb wirklich nichts still stehen. Es flogen Handys, Schuhe und Mützen durch das Moshpit. Top Headliner, um auf den Main Day vorzubereiten!
Main Day:
If I May
If I May sind der Einstieg, den wir verdient haben. Auch die Band selbst ist sehr dankbar ihre erste Show seit Anfang 2020 spielen zu dürfen. Das wird auch von den Besucher*innen zurück gegeben. Es sind schon sehr viele seit Anfang an dabei. Langsam werden die Bands auch härter und ich bin auch ein großer Fan von der Band und ihren wirklich geschickten Rhythmen. Auch das Outro ist sehr gut gelungen mit einem immer langsam werdenden Breakdown!
The Pariah
Die Local Heroes aus dem Ruhrgebiet. Ich habe nicht weniger erwartet als einen gepflegten Abriss. Nicht mal kurze technische Probleme konnten The Pariah nicht aus der Fassung bringen. Die fünf Menschen auf der Bühne strahlen auch eine wirklich schönes Zusammenspiel aus. Die Fans stehen der Band aber auch in nichts hinterher und geben alles. Nichtsdestotrotz ist es der Band ein Anliegen, dass alle Personen nach ihrem Wohlbefinden handeln und seinem*ihrem Bauchgefühl nachgehen sollen, ob er*sie sich wohlfühlt (sehr wichtig in Betracht, dass immer noch eine Pandemie herrscht). Nicht nur das wird verbal thematisiert, sondern auch diskriminierende und problematische Aussagen, die überall in unserer Gesellschaft noch ihren Platz finden. Wir alle hoffen, dass dieser Platz sehr bald hinfällig wird und die gegenwärtige Xenophobie nicht mehr weiter rezipiert wird!
Nicht nur thematisch sind The Pariah an der Spitze, denn auch musikalisch legen sie ganz schön vor. Während ihres Sets haben sie zwei sehr talentierte Gastvokalisten eingeladen: Calipo & Maik von Elwood Stray.
The Narrator
The Narrator waren der kurzfristige Ersatz für Our Hollow Our Home. Die erste kurze Enttäuschung war aber sehr schnell verflogen. Diese Band war eine extrem gute Wahl für den Slot und frage mich warum sie nicht tendenziell schon für das Festival gebucht waren! Nach dem Intro war es schon um mich geschehen, da sie mit dem großartigen Song You Give Love A Bad Name starteten. Auch das ausgewogene Vokalisten Duo aus Schreier und Sänger hat wirklich den Vogel abgeschossen. Musikalisch scheint die Band wirklich sehr versiert und die Rhythmen sind auch nicht ohne.
Im weiteren Set gab es dann auch nochmal ein bekanntes Gesicht, denn Maik wurde wieder als Gastschreier geladen. Dazu kam dann auch noch Frontmann von Breathe Atlantis. Es ging mir ein bisschen das Herz auf zu sehen, wie alle Bands miteinander quasi spielen und dabei so schön miteinander umgehen. Ein wirklich starker Auftritt und ich bin nachhaltig beeindruckt!
Our Promise
Die Band Our Promise gibt es noch gar nicht soo lange, denn sie haben sich erst Ende 2020 während der pandemischen Situation gegründet. Das erklärt auch warum das die erste Live-Show der Band war. Nichtsdestotrotz habe ich persönlich nicht gemerkt, dass das ihr erstes Mal sein soll. Sie sind zwar ein wenig sanfter als die vorigen Bands, aber haben dennoch einen sehr passenden Härtegrad.
Wie auch bei den beiden vorigen Sets darf ein Gastvokalist nicht fehlen – diesmal ist es der Sänger von Our Mirage. Ein sehr gelungener Auftritt und es scheint auch als würden die Besucher*innen die Band sehr supporten (überall waren immerhin Personen mit ihrem Merch).
Breathe Atlantis
Der Einspieler von Cascada war ein absoluter Hit. Ich persönlich habe mich eh bereits riesig auf das Set von Breathe Atlantis gefreut und wurde auch nicht enttäuscht. Im Vergleich zum Rest ist die Band viel melodischer unterwegs, aber ich finde gerade die Mischung aus wirklich harten Breakdowns und Clean Vocals sehr schön!
Skywalker
Skywalker haben mit ihrem Bass mein restliches Trommelfell wirklich strapaziert – positiv! Schon als die Band die Bühne betrat hab ich das Gefühl bekommen, dass es jetzt heavy wird. Nicht nur die Musik ist hier Fokus, sondern es wird auch vom Frontmann betont wie wichtig unsere Solidarität ist, um Shows wieder veranstalten zu können und, dass auch alle gesund durch die Pandemie kommen (Ich wünschte eine bestimmte Gruppe von Personen hätte das hören können).
Einer der Songs der Band wurde mit Lucas Woodland (Holding Absence) geschrieben und das hört man auch. Die Parallelen zum melodischen Hardcore der Band wurden eindeutig gezogen. Wären Holding Absence ebenfalls auf den Festival (was eigentlich der Plan war) gäbe es bestimmt auch hier ein Feature!
The Disaster Area
Die Screams von The Disaster Area haben mich wirklich an einer anderen Stelle getroffen. Ich finde, dass die Stimme eine wirklich starke Emotionalität hatte und sehr intensiv rüber kam. Auch die gemeinsamen Chants funktionieren live immer sehr gut und hat auch in der Gemeinschaft nochmal eine Schüppe drauf gesetzt.
Landmvrks
Zu diesem Zeitpunkt war absolut alles brachial voll. Es scheint so als wären die meisten Besucher*innen erst jetzt für Landmvrks gekommen und die Band ist auch ein richtiger Pull-Faktor. Was natürlich auch absolut nachvollziehbar ist. Viele Personen waren auch sehr textsicher und wirklich gezielt für die Band da. Auch als kleines Entgegenkommen der Band gab es für eine glückliche Person eine Cap, wenn er*sie als Erstes erfolgreich auf die Bühne gestagedived ist.
Landmvrks sind live ein vollkommenes Gesamtpaket. Es gibt keinen musikalischen Skill, den die Band auslässt. Sei es Rap, Scream oder Clean Vocals – alles 100%. Aber die Band kommt natürlich auch nicht alleine. Als Special Guest haben sie sich Tobias Rische von Novelists als Gastvokalisten geholt. Eine maximal gute Wahl!
Ghostkid
Viel leerer wurde es nicht bei Ghostkid. Mit einer Pinata Einlage ging es auch hier ganz schön vorwärts. Die meisten hatten auch noch die Energie sich vollkommen hinzugeben. Hier ging es zwar weniger heavy zu Gange, aber im Endeffekt eine sehr runde Sache!