Death by Stereo sind auf Europatournee und hatten World Negation im Gepäck, die an diesem Abend leider krankheitsbedingt ausfallen mussten. One World – One Scene oder auch A Network of Friends, in Windeseile wurde ein Ersatz gefunden.
Die mir bislang noch unbekannten Cold as Concrete aus St. Ingbert sprangen kurzfristig ein und präsentierten ihren durchaus prolligen Oldschool-Hardcore. Tatsächlich mir schon etwas zu prollig, fanden sie dennoch den Zuspruch des schon um diese Zeit in durchaus großer Anzahl erschienen Publikums. Dinge, die der Sänger lernen sollte: Graue T-Shirts sehen später nimmer so sauber aus, besonders wenn man a) so viel Bewegungsfreude an den Tag legt. Ah, Moment, genau:
und b) die Hälfte des Gigs ein Longsleeve trägt. Positiv überrascht hat mich das GG Allin- Cover Die When You Die. Das hört man selten auf Hardcore-Shows. Ansonsten recht schnell gespielter Hardcore und obwohl ich nicht so ein Fan des prolligen Stils bin, wanderte doch ihr 2016 aufgenommenes Demo in meinen Besitz. Das gibt’s auch für umme (oder einen beliebigen Betrag) bei Bandcamp.
Was danach folgte, spottete jeder Beschreibung und zwar im positiven Sinne. Ich kannte Death by Stereo tatsächlich nur dem Namen nach. Dies war bisher der beste Gig dieses Jahres und ich erlebte eine Band die sich auch einfach in „Spielfreude“ umbenennen sollte, denn der nun folgende anderthalbstündige Gig hatte tatsächlich alles: witzige und gut verständliche Ansagen, Musik, die wirklich Spaß machte und das trotz des hohen Variantenreichtums, blendend aufgelegte Musiker, die auch extrem gut zusammenspielten. Mein Lieblingsmove war das Bierholen während des Spielens sowie das Musizieren im Publikum. Dank Funkübertragung kein Problem. Aber es gab noch mehr:
Ein Kind, das Geburtstag hatte, wurde auf die Bühne geholt. Der Kleine fiel schon bei der Vorband angenehm auf, als er mit seiner Mutter zur Musik abging, nun durfte er auf die Bühne und bekam ein Ständchen gesungen.
Bedankt wurde sich auch brav bei der Vorband. Auch einige Coverversionen wurden kredenzt, wobei ich vergessen habe, wie dieses komische Poplied hieß. Dafür erinnere ich mich aber noch an eine improvisierte Manowar-Coverversion, nachdem Sänger Efrem Schulz ein Plakat der Band Mandowar entdeckte. Basser Robert Madrigal durfte danach noch den Glenn Danzig geben und beschallte uns mit einer netten Version von Mother.
Raining Blood gehört zum Standardprogramm der Band und kam auch sehr gut an. Danach gab’s auch noch ein paar Zugaben und gegen 22:30 endete das Konzert. Unglaublich toll!
Interessant, dass es bei euch so voll wurde. War in Berlin im BiiNu und war geschockt, wie leer der (eher kleine) Saal war. Wir waren auch nur zu zweit vor der Bühne, der Rest hat sich in den hinteren Bereich zurückgezogen. Sehr Schade. Aber auch dort haben DbS sehr gut losgelegt und das Konzert war sehr gut. Tut mir im Herzen weh, dass der Laden so leer war. Vor allem, da ich befürchte, dass es sich dann für eine Band wie DbS bald nicht mehr lohnen wird nach Deutschland zu kommen.