Mit Blossom liefert die Stuttgarter Band Defiance eine Debüt-EP, die sich vor der heimischen und internationalen Szene nicht verstecken muss. Female Fronted und Feministisch sind keine Genres, dennoch kann man die Musik auf Blossom problemlos mit den frisch getrennten Gel, den ersten Veröffentlichungen von Scowl oder auch mit dem Sound der ersten EP von Jivebomb vergleichen. In sechs Songs verschmelzen sie modernen Hardcore mit einer klaren politischen Haltung. Hier geht es um mehr als nur Aggression – es geht um Widerstand: gegen patriarchale Gewalt, Queerfeindlichkeit und soziale Ungerechtigkeit.
Musikalisch werden die gesellschaftlichen Themen druckvoll untermalt: dichte Riffs, harte Breaks und ein Gesang, der zwischen Anklage und Selbstermächtigung liegt. Insbesondere das schneidende und dennoch melodische Gitarrenspiel bleibt im Gedächtnis.

Besonders heraus sticht Kisses, das sich mit dem Thema häusliche Gewalt auseinandersetzt – schonungslos und gleichzeitig trotzdem empowernd. Das ist nicht immer unbedingt leicht auszuhalten, so spürt man Beispielsweise die Wut und Frustration mit dem der „my body, my choice“ Slogan in dem Song Choice vorgetragen wird.
Blossom steht bei Defiance nicht für zartes Aufblühen, sondern für explosives Ausbrechen. Eine EP, die Haltung zeigt, unbequem bleibt und genau deshalb wichtig ist.
Blossom ist heute auf BDHW Records erschienen.
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