Desasterkids aus Berlin sind seit ihrem Debütalbum 030 (2015) über Redfield Records dem ein oder anderen sicherlich ein Begriff. Die Band stand schon für so unterschiedliche Bands wie Annisokay, Soulfly und Eskimo Callboy als Anheizer auf der Bühne.

Am 3. August 2018 ist nun ihr neues Album Superhuman über Uncle M Music erschienen. Das Album ist deutlich mehr im Metal verwurzelt als im Core und unterscheidet sich damit doch recht deutlich vom eher Metalcore-orientierten Debütalbum. Auch finden sich viele Rock-Elemente in der Musik. Es ist alleine durch seine Themenwahl eine hochspannende Angelegenheit. Sänger Andi Phoenix ist bekennend homosexuell. Zwar wird in der Metalcore-Szene Toleranz gepredigt, aber doch selten gelebt. Immerhin ist der in der Szene häufig kolportierte „Tough-Guy-Shit“ doch eher ein heterosexuelles „Vergnügen“ (also für die tough guys selbst, der Rest ist wohl eher genervt). Dementsprechend geht es auf dem Album um nichts anderes als eine Selbstbestimmung und dem Aufbau eines etwas anderen Rollenverständnisses. Andi legt im Übrigen Wert darauf, schon immer offen homosexuell gelebt zu haben, dies ist also nicht sein Coming-Out-Album, aber das Thema ist doch allgegenwärtig in den Songs.

Songs wie der Hit Bulletproof, der Opener Break Me und das nicht minder geniale Oxygen zeigen eine Düsternis, eine Nachdenklichkeit und ja auch eine Verletzlichkeit, die in dem Genre doch keine Selbstverständlichkeit sind. So stieß das Video mit einem schwulen Kuss bei Oxygen nicht nur auf Gegenliebe. Zum besseren Verständnis folgt hier natürlich das Video:

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Hardcore hat keinen Platz für Homophobie und Sexismus. Eine Schande, das man darauf heute noch hinweisen muss.

Ich bin eigentlich kein großer Freund dieser Musik, die doch starke Bezüge zum Nu-Metal der 1990er Jahre aufweist, aber dieses Quasi-Konzeptalbum über den gesellschaftlichen Optimierungswahn hat mich überzeugt. Die äußerst fette Produktion von Christoph Wiezcorek tut ihr übriges, dieses Album zu einem Highlight des laufenden Jahres werden zu lassen.

1. Break Me
2. Walking Alone
3. Bulletproof
4. Oxygen
5. Dark Days
6. Slave
7. The Here And Now
8. One Of Us
9. Pentagram
10. Dead On The Inside
11. Chasing Ghosts

DESASTERKIDS – Superhuman Tour 2018
präsentiert von event.Magazin, FUZE, Heartcore, Ibanez, Morecore & Slam

31.08.18 Kaiserslautern, Kammgarn
01.09.18 Markneukirchen, ReeveLand Music Festival
06.09.18 Dresden, GrooveStation
07.09.18 Koblenz, Circus Maximus
09.09.18 Osnabrück, Bastad Club
13.09.18 Stuttgart, JuHa West
14.09.18 München, Backstage
15.09.18 Köln, Tsunami Club
16.09.18 Hamburg, MarX
26.09.18 Hannover, LUX
27.09.18 Wiesbaden, Schlachthof
29.09.18 Berlin, Musik & Frieden

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Gripweed
Gripweed ist Wikipedianer mit Leib und Seele und das, was man gemeinhin als Musiknerd bezeichnet. Musikalisch ist er in vielen Genres beheimatet, wobei er das Exotische und Unbekannte den Stars und Sternchen vorzieht. Eine Weile bloggte er auch auf blogspot.de und war Schreiberling des leider eingestellten saarländischen Webzines Iamhavoc. nach dessen Einstellung wechselte er mit Max zu AWAY FROM LIFE.
desasterkids-superhuman-review-2018Toller Zweitling der Berliner Mordern Hardcoreler.

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