Die Descendents zählen für mich zu einer meiner Lieblingsbands wenn es um Punk-Musik geht. Ich denke, dass ich damit sicher nicht alleine bin. Dementsprechend sind die Gefühle gemischt wenn so eine Band ein neues Album auf den Markt bringt. Wird es den Erwartungen gerecht oder wird man enttäuscht von seinen musikalischen Helden? Diese Frage wurde für mich umso größer als ich hörte, dass auf 9th & Walnut ausschließlich Songs zu finden sind, welche noch vor Milo Goes to College geschrieben wurden.
Sailor’s Choice lässt auch direkt durchklingen, dass die Songs aus der Jugendzeit der Band kommt. Es wirkt frech, verspielt und relativ simpel. Während der zweite Songs Crepe Suzette mit seiner Bassline zu Beginn direkt den klassischen Descendents-Sound mit sich bringt und Nightage könnte man fast mit Myage verwechseln.
Was mir bei 9th & Walnut jedoch am meisten auffällt sind Songs wie I’m Shaky oder Glad all Over. Denn durch das Bassspiel und Songstruktur wird man hier mitgenommen in die 50er bzw. 60er Jahre. Ein kleiner Ausflug in den Rockabilly mit ein bisschen Punk.
Das Album im Ganzen fühlt sich wie eine Zeitreise an. Man hört den Songs an, dass sie vor Milo Goes to College geschrieben wurden. Was jetzt nichts negatives sein soll, eher das Gegenteil. Man bekommt einen guten Einblick in die Wurzeln der Descendents. Bei so manchen Lied schimmert auch schon Milo Goes to College, Everything Sucks oder I Don’t Want to Grow Up durch. Jedoch sind gerade die Lieder die sich noch nicht so sehr nach den späteren Werken anhören die interessanten.
Weitere Eindrücke zum neuen Album und zu den Songs findet ihr auch in unseren Interview mit Frontmann Milo. Und mit etwas Glück können wir die neuen bzw. alten Songs von 9th & Walnut nächstes Jahr live erleben!