Desolat aus Wien haben sich in 2018 gegründet und bis dieses Jahr zwei EPs und ihre erste LP vorgelegt. Pandemiebedingt konnten sie allerdings nur drei Shows spielen bevor ihnen der Lockdown die Tour versaut hat. Anstatt den Kopf in den Sand zu stecken haben die Jungs trotzdem fleißig an Ihrem zweiten Longplayer gearbeitet und diesen nun am 14. Juni veröffentlicht.

Die drei Mitglieder der Band kommen aus der Wiener Anarchopunkszene und haben bereits in diversen Punkbands gespielt, bevor sie sich zu Desolat zusammengefunden haben. Aufgrund der Vita der Jungs würde man Punk erwarten, man bekommt jedoch einen experimentellen Mix aus HC Punk- und Metaleinflüssen im Noiserock-Gewand.

Noise kann ja erstmal alles und nichts bedeuten. In diesem Fall bedeutet es, dass sich die angesprochenen Punk- und Metal inspirierten Parts wiederfinden, die in einen rockigen Sound gehüllt und spürbar verlangsamt sind. Das ganze Album schlägt ein langsames bis maximal mittleres Tempo an. Angereichert wird das ganze durch ein breites Spektrum an Dissonanzen und Verzerrungseffekten. Trotzdem mangelt es nicht an Intensität. Unterstrichen wird dies noch durch die Vocals, die ich stilistisch dem Black Metal zuordnen würde und die dem Noise-Sound zusätzlich einen gewissen demonischen Touch geben.

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Textlich gibt es jede Menge Schwarzmalerei zu durchaus ernsten Themen, die dem Album eine dystopische inhaltliche Ausrichtung verleihen. Der Spaß darf dabei allerdings auch nicht zu kurz kommen, die Jungs sind halt immernoh Punks. Der angeschlagene Humor ist jedoch definitiv schwärzer als jeder Beerdigungswitz. Alleine die Songstitel lassen dies schon erahnen, mit Titeln wie „Pregnant Meth Addict with Cancer“.

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Ich muss zugeben, dass ich ein paar Durchgänge gebraucht habe, bis ich mit dem Konzept warmgeworden bin. Sobald man sich aber mit dem doch eher ungewöhnlichen Klang der Platte angefreundet hat, wird man feststellen, dass es hier richtig rockt. Ich denke, dass Fans von rockigerem (Deat)Metal wie Entombed oder von alternativen Rocksounds wie Helmet definitiv ihren Spaß haben.

Get Sick And Let Me Watch You Die ist auf dem legendären Noiserocklabel Repitilian Records erschienen und ist bereits überall verfügbar.

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– Playlist: Happy Release Day

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