Die Grüne Welle wurde zunächst als reines Hip-Hop-Projekt gegründet, wuchs dann aber schnell auf eine siebenköpfige Band an, die sich an Crossover-Mucke versucht. Gemischt wird Punk und Rap. Ab und an wird auch Ska und Indie dazu gegeben, gut verrührt und als grüne Suppe sozusagen serviert. Nach Badabäm und Macht blau liegt nun das dritte Album vor. Mittlerweile auf vier Mann und eine Frau zusammen geschrumpft, steht die Band nun bei Drakkar unter Vertrag. Der vorliegende Tonträger wurde durch die Initiative Musik gefördert.
Der Name des Albums ist durchaus Programm. Einige Songs behandeln Hedonismus und Feierlaune. Wie im Hip-Hop üblich stark überzogen und damit auch durchaus selbstkritisch. Der Adoleszenz entkommen sollte man eigentlich Bier gegen Wein tauschen, doch sonntags ist immer noch Katertag. Keine Anpassung, See You In Hell ist das Motto, auf keinen Fall Für die Massen. Viele Lieder sind kritisch gehalten und direkt politisch, zum Beispiel Wutbürger und Teilzeitchrist.
Gäste sind auch auf dem Album. An erster Stelle ist hier sicherlich Axel Kurth von WIZO zu nennen, der den Track Dämonen veredelt. Weekend wird man hier ja eher weniger kennen. Der rappende Sozialarbeiter war mal nach dem VBT eine große Nummer, sein Album Für immer Wochenende war sogar mal auf Platz 1. Er hat einen sehr schönen Rapstil, der jedoch bei Kein Problem irgendwie nicht so ganz zur Geltung kommt.
Musikalisch bewegt man sich ziemlich sicher im Punkstil mit Hip-Hop-Vocals, dazu wie schon gesagt auch ein paar Ska-Rhythmen. Erinnert mich manchmal an Quarterback 40, falls die jemand noch kennt, bei manchen Passagen auch an Megavier. Die Wortspiele sind gut gelungen und auch insgesamt lässt sich das Album recht gut anhören.
Tracklist
1. Hier im Dreck
2. Dämonen feat. Axel Kurth
3. Bier gegen Wein
4. Wutbürger
5. Kein Problem feat. Weekend
6. Wirf dein Leben weg
7. See you in hell
8. Teilzeitchrist
9. One love
10. Gesternmorgennichts
11. Für die Massen
12. Knopfdruck