Gleich zu Beginn des Jahres meldet sich eine der dienstältesten Bands im Deutschpunk zurück! Denn mit Kein Weg Zu Weit kredenzen uns die 1986 in Ost-Berlin gegründeten Skeptiker endlich wieder neue Klänge!

Für diese haben sich Die Skeptiker fünf Jahre Zeit genommen, in denen außer einer kleinen Tour und einer Single nichts von den Urgesteinen  zu hören war. Grund hierfür waren persönliche Schicksalsschläge, Verluste und Abschiede…welche auch ihren Raum auf dem Nachfolger des 2013er Outputs Aufstehn bekommen.

Allerdings haben nicht nur Diese die Band um Sänger Eugen Balanskat in den vergangenen Jahren beeinflusst, sondern auch der politische und Gesellschaftliche Wandel hatte sein Zutun zum neuen Machwerk!
So ist ihr elftes Album in Gänze düsterer geworden, als alles andere zuvor.

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Die weltpolitische Großwetterlage ist ja zur Zeit nicht so, das man von globaler Harmonie reden könnte. Im eigenen Lande hat sich auch genügend Unangenehmes ereignet, um nicht gerade glückstaumelig durch die Gegend zu laufen.

– Eugen Balanskat / Gesang –

Bereits das Digipak-Cover mutet auf der Rückseite Düsterniss an, denn hier wird nicht nur mit der gebrochene Schriftart an den ersten Todeskrieg Europas erinnert. Dieser beherscht auch vornehmlich das Thema dieses Albums, was mich sehr erfreut hat. Denn nur allzu oft wird dieser von dem Schrecken des zweiten europäischen Großbrands überschattet und das wobei er doch als Urkatastrophe anzusehen ist, welcher den weiteren Geschichtsverlauf maßgeblich beeinflusst hat.

Zur Verfügung gestellt von Destiny Records

Die Lehren der Geschichte sollte man niemals ignorieren. Über 70 Jahre Frieden in Europa hat es in früheren Zeiten nie gegeben. Das ist ein Gut, welches es unbedingt zu erhalten gilt.

– Eugen Balanskat / Gesang –

Das Thema dieses deutsch/europäischen Fließband-Mordgemetzels wird uns gerade in der Mitte des Albums mit den Lieder Gas14/18 und 1918 nochmal stimmgewaltig vor Augen geführt.
Diese Stimmgewalt des charesmatischen Sängers Eugen ist es auch mal wieder, die dieses Album zu etwas besonderen macht. So ist es egal ob er das Älterwerden im augenzwinkernden Text vom Opener Entschuldigung besingt oder der Trauer in den Liedern Immerfort und Schlussakkord den passenden Platz einräumt.

Aber die Skeptiker wären nicht die Skeptiker wenn auch das aktuelle Weltgeschehen seinen Platz eingeräumt bekommt. So packt der Titeltrack Kein Weg zu Weit nochmal die Auslöser der Heimatvertreibung und dessen Folgen beim Schlafittchen.

Deutschland trägt als ehemaliges Kolonialreich eine konkrete Schuld. Gleichzeitig führte und führt die heutige Politik Deutschlands und der EU zu einer Manifestation und Verschlimmerung der politischen, wirtschaftlichen und humanitären Situatuion, sowohl in Afrika als auch in vielen anderen Teilen der Welt- dei Durchsetzung „unserer“ Geschäfte in krisenregionen und wirtschaftlich schwachen Ländern. Ganz klar wird das beim Thema Waffenhandel, aber auch die Zerstörzung lokaler Märkte durch Monopol- und Machtpositionen großer Firmen.

– Christopher Zabel / Bass –

Musikalisch sind die Skeptiker im Jahr 2018 definitiv auf einem hohen Niveau unterwegs. Allerdings muss man auch sagen, dass sie dieses etwas mit angezogener Handbremse tun, was aber auch der Themenwahl geschuldet ist.
Songs wie Straßenkampf oder Deutschland halt´s Maul sind eben auch schon geschrieben und so weicht auf ihrem elften Album die Wut der Melancholie!
Aber auch diese Stimmung beherrschen sie eben – darum ist dieses Album zwar anders und wird bestimmt nicht auf allzu vielen Partys laufen, aber es reiht sich trotzdem hervorragend in die 32jährige Bandhistorie der Skeptiker ein!

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Jetzt ist nicht die Zeit zum Wegducken, wir müssen alle Stellung beziehen, auch ein A.H. ist durch Wahlen an die Macht gekommen – wehret den Anfängen!

– Eugen Balanskat / Gesang –


Die Skeptiker live

01.03.18 Frankfurt  – Elfer Music Club
02.03.18 Magdeburg  – Factory
03.03.18 Gera – Shalom
09.03.18 Rostock  – Zwischenbau
10.03.18 Neubrandenburg
16.03.18 Löbau
17.03.18 Annaberg Buchholz – Alte Brauerei
23.03.18 Coburg –  JUZ Domino
24.03.18 Leipzig – Moritzbastei
29.03.18 Hannover – Cafe Glocksee
06.04.18 Cottbus – Gladhouse
07.04.18 Berlin – Astra
13.04.18 Köln – Sonic Ballroom
14.04.18 Dresden – Chemiefabrik
20.04.18 Nordhausen – Destille
21.04.18 Saalfeld – Klubhaus
29.04.18 Hamburg – Monkeys Music Club
30.04.18 tba
27.07.18 Nopperhof – FestEvil

wird fortgesetzt…


Die Skeptiker - Kein Weg zu weit

Interpret: Die Skeptiker
Titel: Kein Weg zu weit
Format: CD Digipack, LP inkl. DL-Code
VÖ: 26.01.2017
Label: Destiny Records

Tracklist:
01. Entschuldigung
02. Immerfort
03. Kein Weg zu weit
04. Wenn ich
05. Abgrund
06. Gas 14/18
07. 1918
08. Lebensreise
09. Gegen die Wand
10. Ich weiß nicht
11. Schlussakkord

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– Playlist: Happy Release Day
BEWERTUNG
Gesamteindruck
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Gunnar
I LIVE ON A BIG ROCK - CALLED PUNK-ROCK
die-skeptiker-kein-weg-zu-weit-review-2018Für ihr elftes Album müsst ihr euer Plattenregal umstrukturieren, denn "Kein Weg zu weit" ist zumindest von der Stimmung her etwas näher in der Richtung von Bands wie ChaosZ oder Flieghende Stürme anzusiedeln.

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