Der ursprüngliche Termin für den Stop der Donots in Saarbrücken im Rahmen ihrer Lauter Als Bomben Tour 2018 musste verschoben werden. Dass die Fans in Saarbrücken nun länger als geplant auf das Konzert warten mussten wurde allein schon dadurch entschuldigt, dass der neue Termin für den Gig in der Garage am 25. März nun den Tourabschluss bildete. Und so ein letztes Konzert einer Tour geht ja oftmals mit dem ein oder anderen Wahnsinn einher.

Als Support hatte man Leoniden dabei. Leoniden bewegt sich musikalisch zwischen den Genres. Indie-Pop, Electro, ein wenig Rock – all das hört man zuweil raus. Und sehr viel Kopfstimme, die sehr gekonnt vorgetragen wird. Die Jungs aus Kiel hatten sichtlich Spaß bei der Sache, ob an den in der Mitte der Bühne aufgestellten Synthies oder mit dem Microfon mal hier und mal da. Die Rolle des Gitarristen auf der linken Bühnenseite wurde mir jedoch nicht ganz klar. Das bohlenesque Schwingen der Gitarre, das Balancieren der Gitarre auf dem Kopf, hinter dem Rücken, das Rein- und Rausschlüpfen aus dem Gitarrengurt, das Umwerfen und Auffangen des Mikroständers, das ständige Rumgezappel machte mich eher nervös als dass es für meinen Geschmack der Bühnendarbietung gut getan oder beeindruckt hätte. Aber das Tragen einer Jogginghose fand hier in dem Bewegungsdrang absolute Begründung! Zudem kam von seinem Gesangsmikro irgendwie nichts in meinem Gehörgang an, egal wie energisch der Herr an der Gitarre da reinsang. Absicht oder ein Defekt? Das kann ich nicht sagen.

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In den ersten Reihen hatten sich jedoch sichtlich eingefleischte Leoniden-Fans eingefunden, die auf ihre Kosten gekommen sein sollten. Für mich passte das einfach nicht so vor die Donots und so blieb es mein Highlight, dass während einem der ersten Lieder der Leoniden-Schriftzug zur Verwunderung der Band mit einem Hämorrhoiden-Banner überhängt wurde.

Umbaupause. Das Album Karacho markierte einen Meilenstein und einen Punkt der Veränderung in der Bandkarriere der Donots. Der Umstieg auf deutsche Texte gefiel mir damals sehr gut. Mit dem neuen Album Lauter Als Bomben konnte ich persönlich bislang nicht ganz so viel anfangen. Umso gespannter war ich auf die Songauswahl und wie die neuen Songs denn live überhaupt so kommen.

Die Donots starteten gewohnt von 0 auf 100 beim Betreten der Bühne. Eine energiegeladene Show fand ihren Anfang in der (so gut wie – einige wenige Rückläufer gab es wohl durch die Verschiebung des Ursprungstermins) ausverkauften Garage. Ingo sang, sprang und strahlte als sei es der erste Gig seit einer Ewigkeit. Dass die Donots bereits eine komplette Tour zu dem Album hinter sich hatten, das merkte man niemandem an. Die Songauswahl erfolgte, wenig überraschend, schwerpunktmäßig aus den neueren, deutschsprachigen Alben. Mit diesen Songs fühlt die Band sich sichtlich wohl – doch auch alte Songs aus englischsprachigen Zeiten bekamen Ihren Einsatz und wurden vom Publikum mitgefeiert. Mir persönlich gefiel die Live-Version der Songs des neuen Albums auch besser als aus dem heimischen Lautsprecher.


Das Saarland und die Donots verbindet seit jeher ein ganz besonderes Band. Zwar gab es heute, indoor, zwar weder die auf dem im Saarland ansässigen Rocco Del Schlacko bei dieser Band traditionellen Staub- noch Matschraketen, doch kam durch diverse Ruder- und Liegestützenspielchen im Publikum ein gewisses Festival-Feeling auf. Sogar der Erdbeermann, ein Typ in Erdbeerverkleidung, der auch bereits auf dem Rocco stets feierfreudig zeigte, fehlte nicht.

Als (stereotype) Mexikaner verkleidete Menschen verteilten Mexikaner an die Band, Ingo ließ sich wiederum crowdsurfenderweise zur Bar tragen, um anschließend den Persönchen an der Technik Jägermeister (in Trinkglasgröße) zu servieren und einige Moshpits später fand das Konzert nach zwei Zugaben, von denen eine im Publikum stattfand, später war das Konzert zu Ende.

An diesem Sonntag der besonderen Sorte gaben die Donots auch auf der Bühne bekannt, dass sie auch bei der Geburtstagsausgabe des Rocco Del Schlacko auftreten werden. – Es hätte mich bei dieser Symbiose fast gewundert wenn dem nicht so wäre.

Das Saarland darf sich also bald wieder über die Herren aus Ibbenbüren freuen – bestimmt dann ja wieder mit Matsch- hoffentlich aber eher Staubbomben.

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– Playlist: Happy Release Day

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