Das zweite Donots-Album auf deutsch, das sollte mittlerweile ja bekannt sein. Vor drei Jahren erschien Karacho und Fans und Kritiker waren begeistert – völlig zu Recht wie ich finde. Die Frage ist natürlich, wie ein Album wird, bei dem das Texten in neuer Sprache wahrscheinlich schon zur Routine geworden ist.
Ich kann von vorne rein Entwarnung geben: Lauter als Bomben ist nicht nur ein gutes Album, es ist sogar noch besser und spannender als sein Vorgänger.
Ingo Donot hat mal in einem Interview gesagt, dass Stillstand letztendlich der Tod ist und die Donots deswegen immer versuchen, neue Sachen auszuprobieren. Der Opener „Geschichten vom Boden“ ist dafür ein gutes Beispiel – mal richtig skatepunkig, mal eher rockig, dann verschiedene Gitarrenmelodien, und das alles in einem Lied. Beeindruckender Anfang.
Die Songs sind alle unheimlich verschiedenen: „Whatever Forever“ ist ein legitimer Nachfolger vom grandiosen „Kaputt“, „Der Trick mit dem Fliegen“ weezerisch-rockig mit quitschenden Gitarren im Hintergrund, „Aschesammeln“ erinnert ein bisschen an Turbostaat. Das sind jetzt nur ein paar Beispiele, das Album lebt aber von seiner Abwechslung. Krass ist, dass jedes Lied auf Lauter als Bomben nach Donots klingt. Fragt mich nicht, wie sie das machen, aber die Donots sind eine der ganz wenigen Bands, bei denen man sofort weiß, um wen es sich handelt – egal ob der Song ruhiger und härter ist.
Bei Karacho hatte es mich gefreut, dass das Album nicht nur als Gesamtwerk stimmte, sondern auch eigenständige Lieder drauf waren, die in der Diskographie komplett rausstechen – „Du darfst niemals glücklich sein“ und „Hier also weg“ zum Beispiel.
Bei Lauter als Bomben ist das zum Glück genauso, bzw. finde ich besonders zwei Stücke überragend, die ich persönlich als meine absoluten Donots-Lieblingslieder nennen würde: Zum einen „Rauschen (Auf jeder Frequenz)“ und zum anderen „Gegenwindsurfen“. Ersteres weil es einen ganz eigenen Charme hat und im gesamten Donots-Katalog ziemlich einzigartig ist, zweiteres ist zwar nicht unbedingt eine Weltneuheit, hat aber so großen Ohrwurmcharakter, dass es mit Sicherheit zum Fanliebling wird – das vielleicht beste Donots-Lied überhaupt.
So jetzt hab ich eine ganze Menge gelobt, irgendwas muss ich doch bestimmt auszusetzen haben. Tatsächlich nicht viel, außer dass mich Lieder wie „Alle Zeit der Welt“ oder „Aschesammeln“ nicht so stark abholen wie der Rest. Leute die aber eher auf melancholische, nachdenklichere Stücke stehen, werden diese beiden Tracks lieben.
Von diesen beiden Liedern abgesehen, ist Lauter als Bomben aber ein richtig starkes Album der Donots, vielleicht sogar das beste ihrer Bandgeschichte. Super ist auch die Produktion, die nicht zu glattgebügelt ist, sondern auch eine Menge Garagenflair mitbringt.
Lauter als Bomben ist das mit Abstand abwechslungsreichste Album der Band und wird mit Sicherheit die meisten zufrieden stellen. Richtig gute Arbeit!
Das Album erscheint am 12.1.2018 über das bandeigene Label Solitary Man Records
Knapp zwei Wochen vor Release durfte ich die Band interviewen. Das Interview findet ihr hier.
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