Dying-Wish-Symptoms-Of-Survival-Cover

Bereits mit ihrem Debutalbum Fragments of a Bitter Memory erregten 2021 Dying Wish aus Portland, Oregon einiges an Aufsehen. Nun steht mit Symptoms of Survival der Nachfolger in den Plattenläden. Wie der Vorgänger erscheint das Album auf SharpTone Records in diversen Formaten.

Dying Wish
Dying Wish

Dying Wish machen Metalcore; modern und doch mit diversen Zitaten der frühen 2000er, so einfach und doch im Detail besonders. Denn über allem steht die markante Stimme von Emma Boster. Auch wenn es an sich (leider) in diesem Genre immer noch eher außergewöhnlich ist, weiblich gelesene Personen in einer Band zu finden, geschweige denn als Frontfrau, kommt hier eine Besonderheit hinzu. Denn, Emma ist zudem mit einer außergewöhnlichen Stimme und Vocal Range gesegnet. Diese ist am ehesten vergleichbar mit Jesse Leach von Killswitch Engage. Sie kann die volle Bandbreite von fiesen Growls und Screams bis hin zu fast schon klassisch anmutendem Clean Gesang mit viel Tremolo abdecken.

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Und diesen Gegensatz zelebrieren Dying Wish auf ihrem neuen Album mehr als zuvor. Im Grunde lassen sich die Songs auf Symptoms of Survival in drei Gruppen einsortieren: Songs ohne Clean Gesang (und gleichzeitig wenig Melodien in den Instrumenten), Songs mit Clean Gesang (und teilweise melodiösen Parts) und als Extremausprägung zwei Songs, die schon fast als Powerballade (Paved in Sorrow und das abschließende Lost in the Fall) bezeichnet werden können. Die Zwischenräume, recht melodiöse Songs ohne Clean Gesang, die man noch von Fragments of a Bitter Memory kannte (bester Song damals der Titelsong des Albums), werden dabei fast vollständig ausgespart.

Technisch bewegt sich das Ganze auf extrem hohes Niveau und fast ausnahmslos alle Songs kommen mit einer hohen Aggressivität daher. Die volle brachiale Breitseite bietet gleich der Titelsong zum Anfang des Albums, nahezu ohne erkennbare harmonische Melodieführung in der Musik. Eher harmonische Songs mit Clean Gesang und eben aggressive, disharmonische Brecher werden ab da in einem steten Wechsel auf der Tracklist angeordnet. Die beiden Vorabsingles Torn From Your Silhouette und Watch My Promise gehören dabei zu der Fraktion mit Clean Gesang und Ohrwurmpotenzial, zumindest im Refrain.

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Dazwischen aber sind eine Reihe von Songs, bei denen man wiedererkennbare Melodiefragmente eher mit der Lupe suchen muss (z.B. Prey for me oder Hell’s Final Blessing mit Breakdowns, die eher im Deathcore zuhause sind). Hier erfolgt eine Differenzierung eher über Rhythmus und den Wechsel zwischen schnellem Riffing, Double Bass Gewitter und Breakdowns. Dieser Gegensatz der Extreme macht die Platte aus, ist aber gleichzeitig auch Kritikpunkt, weil einfach zu wenig in den Zwischenräumen passiert. Die Übergänge zwischen disharmonischen Breakdowns und hymnischen Clean Gesangs-Refrains sind fast nahtlos, die ausschließlich brachialen Songs sind dadurch ein Stückchen austauschbar. Die Produktion tut ihr Übriges dazu: Sehr technisch aggressiv ist der Sound. Bassdrum und Snare sind weit in den Vordergrund gemischt und schlucken damit manchmal Ansätze von Harmonien.

Fazit

Symptoms of Survival ist für Dying Wish die logische Fortsetzung des Debuts und legt sowohl technisch/musikalisch als auch von der Vocal Leistung noch einmal eine Schippe drauf. Die extremen Gegensätze zwischen technischen, sehr aggressiven Metalcore Passagen und den Clean-Passagen muss man mögen. Sie machen das Album interessant, lassen es aber auch weniger als eine Einheit wahrnehmen und reduzieren in Teilen den Wiedererkennungswert.

Tracklist

  1. Symptoms Of Survival
  2. Watch My Promise Die
  3. Starved
  4. Prey For Me
  5. Path To Your Grave
  6. Paved In Sorrow
  7. Tongues of Lead
  8. Kiss Of Judas
  9. Hell’s Final Blessing
  10. Torn From Your Silhouette
  11. Lost In The Fall
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– Playlist: Happy Release Day

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