Ett dödens Maskineri veröffentlichten am 17.10.2019 ihre fünf Songs lange EP Sveriges Humanitäre Ruiner, die laut deren Label Suicide Records von schwedischen (Crust) Punkbands wie Anti-Cimex, Disfear, AstaKask oder auch Strebers inspiriert wurde. Musikalisch kam dabei eine schöne Mischung aus schnodderigen Hardcorepunk und melodiösem, schwedischen Death Metal heraus, der sehr viel Spaß bereitet und zudem auch etwas Abwechslung bietet.
Stimmlich liefert der Sänger höhere Tonlagen als die meisten der genannten Referenzen, die sich mit mit einer gehörigen Portion Verzweiflung paart. Mich erinnert das vor allem an Tragedy und zudem latent an Martyrdöd, geht schlimmer würde ich sagen. Warum der Sänger Daniel Garpebring so verzweifelt, angepisst und aggro klingt könnte an den bedauerlicherweise prosperierenden Themen Nationalismus, Anti-Feminismus, Populismus, religiösem Fanatismus oder auch Xenophobie liegen, denen sich sich die Band aus vollem Lauf annimmt. Schön wenn Bands sich dahingehend so straight positionieren.
„The EP „Sveriges Humanitära Ruiner“ was born out of a sense of loss and an underlying frustration. It’s a wish to tear down, re-build and create a more humane, equal and inclusive society. The lyricism will not hand you a sugar coated and cosy consensus but rather knuckled fists, bruises and a huge dose of the resentment we feel against the society of today.“ (Suicide Records 2019)
Diese Themen werde allesamt in schwedischer Sprache kredenzt, was für mich immer ein Highlight darstellt, da deren Grundaggressivität, der sich bei gewissen Tonlagen zu entwickeln scheint, ganz hervorragend mit härteren Musikrichtungen harmoniert.
Wer bei einschlägig bekannten Onlineplattformen mal bei Ett dödens Maskineri reinhören möchte, dem sei der straighte Opener Dödens Maskineri oder das epische Patriarkatets Sista Fäste empfohlen – so lässt sich die musikalische Bandbreite bestens einschätzen. Trotz dieser Varianz wirkt die EP in sich sehr konsistent – hier wird feiner, verkrusteter Raw-Punk serviert, garniert auf einem Bett genuin linkspolitischer Themen, geschmacklich abgerundet mit einer authentischen weil nicht übertrieben-cleanen Produktion. Was bleibt ist die Hoffnung auf einen Longplayer sowie eine Tour mit einer der Referenzbands – vielleicht hätten Victims ja Interesse…