Treffen diese folgenden drei Punkte evtl. auch auf euch zu?
- Wenn ihr einen Konzertsaal betretet, schnürt ihr euch nicht mehr als erstes nochmal eure Schuhe zu, um anschließend nach den besten Absprungschanzen Ausschau zu halten, sondern sichert euch lieber den günstigsten Platz zwischen Bühne, Tresen und Klo?
- Ihr findet euch immer öfter im Plattenladen eures Vertrauens wieder, um wenigstens mit einem Menschen in eurem Umfeld nochmal über wirklich gute Musik plaudern zu können?
- Ihr kramt stundenlang in euren Platten herum, um eine solche zu finden, die ihr noch nicht komplett auswendig kennt und stellt dabei immer wieder fest, dass so richtig geile Alben wie „No Control“, „Punk In Drublic“, „Hoss“ oder eben auch das legendäre „…And Out Come The Wolves“ irgendwie nicht mehr erscheinen?
Wenn dieses der Fall sein sollte, haben wir wohl dasselbe Säcklein zu tragen. Wir sind mittlerweile gealterte Kinder der frühen 90er Skatepunk / Melodycore-Welle und warten irgendwie immer noch auf den heiligen Gral, der die Zeit zumindest musikalisch für uns zurückdreht. Aber ob oder wann dieser erlösende Kelch zu uns kommt steht leider nirgends geschrieben und so bleibt uns nichts anderes übrig, als jede Neuveröffentlichung und Reunion unserer alten Helden wie einen Solchen zu betrachten und herbeizusehnen.
Face To Face – nach über 20 Jahren zurück auf Fat Wreck
So glaubte ich im Jahre 2008 auch mal wieder, dass mit der Wiedervereinigung von FACE TO FACE der Punkrock-Messias auferstanden sei aber nach den ersten Klängen von „Laugh Now…Laugh Later“ wurde diese Hoffnung leider etwas getrübt und auch das etwas andere „Three Chords And A Half Truth“ kam nicht an die Energie ihrer ersten Veröffentlichungen heran.
Gut, dieses war ach echt mal eine Messlatte, denn mit „Don´t Turn Away“ haben die Kalifornier seinerzeit ein Album erschaffen, welches sich definitiv in den Top-10 der besten Alben, die je bei FAT WRECK CHORDS erschienen sind, befindet. Und auch die direkten Nachfolger konnten sich echt sehen lassen aber ich lebe gerade mal wieder nur in der Vergangenheit, also nichts wie ab in das hier und jetzt!
Denn nun schreiben wir schließlich das Jahr 2016 und die Mannen um Trever Keith haben uns mal wieder einen weiteren Hoffnungschimmer, in Form ihres neuen Albums „Protection“ kredenzt, welches nun gerade seine ersten Klänge aus meinem Audioausgabegerät wirft. Und ich muss sagen bereits die ersten Opener-Klängen lassen Großes auf mich zukommen, denn „Bent But Not Broken“ kommt in einem wunderbaren melodiösen, wie auch treibenden, Gewand daher, wie man es schon länger nicht mehr von FACE TO FACE gehört hat und das tut echt gut und macht richtig Bock auf eine ordentliche Punkrock-Sause! Wer nun eine solche in Planung hat, sollte definitiv dieses Album sein eigen nennen, denn einmal angemacht wartet es mit allem auf, was die tanzende Meute braucht.
Die 90er Attitüde von „I won´t Say I´m Sorry“, das melodiöse „Double Crossed“, Mitsing-Wohooho´s bei „Protection“, hymnische Ohrwurmchöre bei „Fourteen Fifty-Nine“ oder auch das raubeinige „Middling Around“, welches wohl jede ordentlich besetzte Tanzfläche kreisen lässt. Kurzum, jeder einzelne Song gehört einfach auf dieses sehr kurzweilige Album und ist genau richtig platziert, um es zu dem zu machen was es ist…ein weiterer Hoffnungsschimmer auf Erlösung!
Ob dieses nun an der wiedergefundenen Heimat FAT WRECK CHORDS, der Magie des BLASTING ROOMS oder den goldenen Produktionshänden von DESCENDENTS-Schlagmann Bill Stevenson liegen mag oder doch einfach nur an der richtigen Zeit und dem richtigen Zuhörer…mir ist es egal, denn mit ihrem neuen Album „Protection“ haben FACE TO FACE ein echtes Punkrock-Schmankerl veröffentlicht, welches wohl in keiner Sammlung fehlen sollte und auch zwischen Alben wie „Leche Con Carne“ oder „Everything Sucks“ nicht komplett fehlplatziert ist.
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