Endlich wieder Ruhrpott Rodeo! Für mich persönlich ist es ja das beste Festival, das es gibt. Jedes Jahr eine top Orga, geile Bands, super liebe Menschen und vor allem eine tolle Stimmung. Dieses Jahr war das Lineup mit Bands wie Bad Religion, Sum 41, Napalm Death, Dritte Wahl und Suicidal Tendencies mal wieder besonders fett, weshalb meine Kollege Sven und ich es uns nicht haben nehmen lassen, erneut drei Tage im wunderschönen Ruhrgebiet zu verbringen. Nach dem Rodeo haben wir uns dann zusammengesetzt und das Wochenende nochmal Revue passieren lassen. Soviel kann ich vorweg nehmen: wir waren beide mal wieder überglücklich. Aber lest selbst:
P.S. Sven hat wahnsinnig viele tolle Bilder gemacht. Checkt sie hier unbedingt aus!
Ruhrpott Rodeo 2024
Marcell: Hi Sven, freut mich, dass wir dieses Jahr wieder zusammen vom Ruhrpott Rodeo berichten können. Bei mir ist es ja jetzt schon das 7. Mal in Folge. Was sind deine besten Erinnerungen an das Rodeo aus den letzten Jahren?
Sven: Moin Marcell. Da sind schon ein paar schöne Erinnerungen dabei. Vor allem Freunde oder wie viele sagen die Rodeo Familie wieder zu treffen. Band mässig waren da natürlich auch ein paar Leckerbissen am Start. The Baboon Show zum Beispiel oder auch Doyle. Ach, die Liste wäre echt lang. Lass uns über dieses Jahr quatschen!
Marcell: Du hast völlig Recht! Meine Liste an geilen Konzerten würde auch einen halben Roman füllen. Das Ruhrpott Rodeo ist aber wirklich viel mehr als das. Jedes Jahr trifft man tolle Leute und man kann wirklich sagen, dass es sich um eine Art „Ruhrpott Rodeo-Familie“ handelt (an der Stelle wie immer ganz viele Grüße an Dennis, Thorsten und alle anderen – es ist jedes Jahr ein Privileg, die Zeit mit euch zu verbringen!). Meine Vorfreude war also in allen Belangen gigantisch!
Marcell: Wie verlief dein Weg zum Rodeo dieses Jahr? Wie hast du die Anreise wahrgenommen?
Sven: Anreise war für uns ganz easy, wir sind so gegen 10 Uhr von unserem Treffpunkt hinter Hamburg losgefahren, haben ein paar Pausen gemacht und sind dann mehr oder weniger in einem Rutsch auf den WoMo-Platz gefahren. Das ging dann ja später nicht mehr ganz so schnell wie ich gesehen und gelesen habe.
Marcell: Das freut mich zu hören! Denn in der Tat, am Freitag war auch die PKW-Anreise gar nicht mal so leicht. Aus dem Rheinland haben wir dann doch tatsächlich vier Stunden gebraucht – was aber natürlich auch am Beginn der Sommerferien in NRW lag. Die Einfahrt aufs Rodeo war tatsächlich etwas anstrengend, da sich PKW und WoMos wie immer die selbe Straße zum einfahren geteilt haben. Keine Ahnung, ob das möglich ist, aber sollte es irgendwie machbar sein, die verschiedenen Parkplätze getrennt voneinander zu befahren, würde das bestimmt viel entzerren. Falls nicht aber auch egal, dann hab ich mehr Zeit um laut im Auto Musik zu hören.
Marcell: Als normaler Zeltplatz-Besucher guckt man ja immer mit Interesse rüber zum Caravan-Camping. Wird bei euch genauso viel gefeiert?
Sven: Da kann ich mit einem klaren Jein antworten. Sicherlich anders und auf dem Zeltplatz bestimmt exzessiver. Ich ziehe meinen Hut vor den Menschen auf dem Zeltplatz. Früher haben wir das ja auch gemacht, aber heute bekomme ich beim Gedanken an Nächte im Zelt und auf der Luftmatratze, Rückenschmerzen. Ich bin halt alt oder auch weich geworden. Du bist ja mit deinen Leuten auf dem Zeltplatz, erzähl mal was geht da ab?
Marcell: Ich deute das mal als Kompliment an meine Zähheit haha. Ne, aber im Ernst: es hängt natürlich stark davon ab, mit was für Equipment du anreist und wo du dich positionierst. Nah am Zaun oder neben dem berühmten Partyzelt ist es auch mir zu abgefuckt. Aber insgesamt war es eine geile Mischung aus Party und Entspannung. Gut, ich und meine Leute lassen es uns immer gut gehen und diese Legenden Dennis und Thorsten holen morgens frische Ware vom Metzger, aber im Vergleich zu anderen Festivals ist das Rodeo geradezu über-zivilisiert. Aber klar, gelegentlich ein paar Gassenhauer in der Gegend rumzubrüllen, ist auch hier immer richtig und wichtig.
Freitag
Marcell: Welche Bands standen bei dir am Freitag auf dem Programm?
Sven: Am Freitag stand für mich natürlich Zeitkonsum als erstes an. Eine Band die ich auf Grund meiner Review zum Debütalbum kennen und schätzen gelernt habe. Witzigerweise habe ich den Sänger dann vor 2 Jahren auf dem Rodeo kennengelernt. Must have waren für mich am Freitag Bad Religion und Jaya The Cat, die ich auch beide großartig fand. Überraschung am Freitag waren für mich The Pill, die ich vorher gar nicht kannte.
Marcell: Wegen dem ganzen Verkehr konnte ich erst super spät aufs Gelände und habe Zeitkonsum leider verpasst – hätte ich aber gerne gesehen und kam ja anscheinend auch sehr gut an. Jaya the Cat sind natürlich immer eine Bank und Bad Religion als meine Lieblingsband waren sowieso gesetzt – aber zu denen gleich mehr.
Marcell: Leider auch verpasst habe ich absolute Ruhrpott-Legenden: hast du dir die vermeintliche Abschiedsshow der Lokalmatadore angeschaut?
Sven: Nein, die Lokalmatadore sind bei uns auch einer Erholungsphase zum Opfer gefallen.
Marcell: Verdammt haha, dann ist uns ja beiden das Hochkultur-Highlight des Wochenendes verloren gegangen. Die (fast) jährlichen Shows dieser Legenden werden mir schon etwas fehlen. Aber vielleicht geschieht ja ein Wunder und die Band macht den alten Scorpions-Move: länger auf Abschiedstour sein als die eigentlich Karriere ging. Vermutlich würden sie das auch deutlich eleganter machen.
Marcell: Für mich stand ja wie gesagt ganz fett Bad Religion im Kalender: wie fandest du ihre Headliner-Show? Und wie hast du die Stimmung im Publikum wahrgenommen?
Sven: Bei älteren Bands, die ich schon lange höre, bin ich oftmals skeptisch. Bad Religion war auch so ein Fall. Aber ich muss sagen, das war eine äußerst stabile Show und auch die Songauswahl hat gepasst. Die Stimmung war super und ich habe nichts Schlechtes gehört.
Marcell: 100% Zustimmung! Ich setze sogar noch einen drauf und nehme vorweg, dass es für mich die beste Show des Wochenendes war. Gut, ich bin etwas voreingenommen, da Bad Religion so oder so meine Lieblingsband ist und ich außer den Broilers keine Kapelle öfters live gesehen habe, aber das Konzert war einfach geil. Ich habe mich direkt ins Getümmel gestürzt und fand den Mix der Setlist richtig stark. Songs wie Dearly Beloved, New Dark Ages oder Supersonic gegen Anfang, die alten Mega-Songs Suffer, No Control und Do What You Want in der Mitte und zum Finale natürlich 21st Century (Digital Boy), Punk Rock Song und American Jesus – einfach nur geil! Man merkt schon extrem, wie sehr die Band auf sich achtet und in welche starker körperlicher Verfassung alle Bandmitglieder sind. So machen sie hoffentlich auch in 10 Jahren noch den Headliner beim Rodeo!
Samstag
Marcell: Samstagmorgens merkt man dann ja oft erst, dass man auf einem Festival und nicht in den eigenen vier Wänden ist: man besucht die Keramik, sucht sich ein kleines Frühstück und kümmert sich um die Körperhygiene (einige zumindest). Wie hast du das ganze Toiletten- und Duschthema dieses Jahr wahrgenommen?
Sven: Darauf darf ich ja eigentlich gar nicht antworten. Lass es mich so formulieren: es ist schon äußerst geil, wenn man morgens aufsteht und eine heiße Dusche im Wohnmobil nehmen kann. Ist das noch Punk? Ich glaube nicht. Ansonsten fehlten die Duschen auf dem WoMo Platz, aber dafür waren dann glaube ich mehr auf dem Zeltplatz. Toiletten waren super. Nigelnagelneue Dixies standen bei uns und auch ein paar Spültoiletten gab es. Da waren aber wohl nicht immer alle offen. Das hat kurzzeitig mal zu kleinen Warteschlangen geführt. Wie hast du es auf dem Zeltplatz wahrgenommen?
Marcell: Klingt geil haha, fürs Duschen wird es wohl Zeit, sich einen Caravan zuzulegen! Aber auch so war alles bombe. Klar, mal ist das Wasser wärmer und mal nahe dem Nullpunkt aber allein, dass die Dinger funktionieren, meistens sehr sauber sind und sich auch um die Toiletten gut gekümmert wird, ist absolut nicht kleinzureden. Ich weiß es sehr zu schätzen, dass hier nicht wie bei anderen Festivals gegeizt wird und man sich darum bemüht, alles sauber zu halten. Von daher ein großes Dankeschön, dass das Rodeo hier jedes Jahr dafür sorgt, dass man nicht wie in der Steinzeit leben muss.
Marcell: Wie verhält es sich bei dir mit Essen? Isst du viel auf dem Gelände oder gehörst du eher zur Grill-Fraktion?
Sven: Wir haben gegrillt, aber auch was auf dem Gelände gegessen. Die Qualität ist ja bei vielen Ständen echt gut. Meistens trennen sich unsere Wege dann kurz, da meine Frau sich Vegan ernährt und ich nicht, aber dann sitzen wir gemeinsam an einem der vielen Tische. Das möchte ich mal erwähnen, Sitzmöglichkeiten gibt es ausreichend. Das ist häufig nicht so. Wie sah den der Speiseplan bei dir aus? So wie wir früher? Kalte Ravioli aus der Dose?
Marcell: Die Zeiten der Ravioli sind Gott sei Dank vorbei – bevor das wieder los geht, bleibe ich lieber Zuhause haha. Bei mir war es, wie schon erwähnt, auf dem Zeltplatz brilliant. Meine Freunde Dennis und Thorsten haben einen geilen neuen Kugelgrill gekauft, der ungelogen 24 an war haha. Dort haben wir dann immer wieder die feinsten Speisen zubereitet und es uns richtig gut gehen lassen – Punk Rock-Urlaub könnte man meinen. Dank diesen Typen lebe ich beim Rodeo fast schon besser als in meiner Studentenbude haha. Gelände fand ich wie immer aber auch super. Eine schöne Auswahl für alle Essgewohnheiten und Geschmäcker. Und gut, dass du die Sitzmöglichkeiten ansprichst: auch diese erhöhen den Wohlfühlfaktor ungemein!
Marcell: Nach dem Mittagessen habe ich mir dann auch endlich mal die Zeit genommen, das Festivalgelände zu erkunden. Abgesehen vom groß angekündigten Riesenrad sind mir ein paar Dinge aufgefallen: u.a. dass es anscheinend ein neues Security-Team gibt, zum anderen natürlich dass nach 2018 erstmals wieder die Bühnen getauscht wurden. Wie fandest du das Gelände in diesem Jahr?
Sven: Da du es ansprichst, dass es ein neues Security Team gab: ist mir auch sofort aufgefallen und nicht nur mir. Und bevor das jetzt falsch rüberkommt, grundsätzlich war das neue Team auch gut und auf vielen anderen Festivals wären sie auch großartig gewesen. Aber die letzten Jahre mit dem OKS Team waren eben Weltklasse. Dass die Bühnen wieder getauscht wurden, fand ich tatsächlich nicht so gut. Aber das ist Geschmackssache denke ich. Riesenrad war für mich bis zur Ankunft eher ein Gag, aber dann steht da wirklich ein Riesenrad, wobei es nicht riesig war. Ist, glaube ich, auch sehr gut angekommen, waren irgendwie immer Leute drinnen.
Marcell: Ja total! Bei den Securities stimme ich dir zu: die haben einen stabilen Job gemacht und sind auch nicht groß unangenehm aufgefallen (andere Festivals, wie ein besonders großes in der Eifel, lassen grüßen). Trotzdem war es früher natürlich immer der Hammer, wenn die Securities im Bühnengraben mitgefeiert haben und bei allem Spaß trotzdem den Laden voll im Griff hatten. Naja, vielleicht kommt OKS ja irgendwann wieder. Das Riesenrad fand ich dann am Ende auch irgendwie süß. Ein paar Menschen meinten ja im Vorhinein, dass sowas nicht aufs Rodeo gehört. Ich finde, es tut niemandem weh und gerade für die Nachwuchspunks ist es noch cooler, das Gelände von ganz oben, also noch höher als von Mamas und Papas Schultern, zu sehen. Von daher kann es gerne nächstes Jahr wieder eins geben.
Marcell: Am Ende geht es aber natürlich um die Bands. Und ich muss sagen, dass ich das Line-Up am Samstag aus vielerlei Gründen sehr spannend fand. Was stand bei dir auf dem Zettel?
Sven: Auf Pussy Riot habe ich mich am Samstag sehr gefreut. Nicht auf die Musik aber generell auf Pussy Riot. Musikalisch war es dann auch nochmal ganz anders als erwartet. Vorher war Butterwegge angesagt und wie zu sehen, wächst die Fangemeinde rasend schnell. Wenn sie so weitermachen, sind sie in ein paar Jahren Co-Headliner. Ein schöner Abriss zum warm werden. Oxo86 hat auch richtig Spaß gemacht. Ich finde es immer geil, wenn der Sänger die Nähe des Publikums sucht und den Bühnengraben überwindet. Einer von uns! Highlight waren aber definitiv Napalm Death am Samstagabend. War auch eher Kategorie mal schauen was bei denen noch geht, aber auch Napalm Death haben einen Megaabriss abgeliefert. Direkt an der Bühne hatte ich kurz das Gefühl, ich bekomme Herzkammerflimmern durch den Druck, der durch die Boxen kam. Auch die Toy Dolls haben mich zuvor überzeugt. Schöne Show. Fun-Punk is not dead!
Marcell: Super spannend! Ich kann mir auch vorstellen, dass gerade der Butterwegge noch eine ganz steile Laufbahn vor sich hat. Und wie cool war es bitte, dass er seinen Nachwuchs die ganze Zeit auf der Bühne hatte?! Für die Zukunft von Punkrock scheint also auch gesorgt.
Marcell: Pussy Riot hast du ja schon erwähnt – habe ich leider verpasst. Hast du dir auch den anderen musikalisch etwas „ausgefalleneren“ Auftritt von Money Boy gegeben?
Sven: Ich habe einen vielseitigen Musikgeschmack aber Money Boy gehört nicht dazu, war aber eine mehr als willkommene Pause um was zu essen. So wie ich dich kenne, wirst du aber gleich was zu Moneyboy sagen. Ich hoffe es war nicht dein Highlight am Samstag. Was wahr für dich Samstag Trumpf und gab es Überraschungen für dich?
Marcell: Haha, Money Boy hat mich zu Schulzeiten lange begleitet und ich hatte ihn gegen 2016 zwei Mal in Köln gesehen – beides wahren wohl die schlechtesten Shows, die mir je vor die Augen gekommen sind. Trotzdem bin ich dieses Jahr hingegangen und muss sagen, dass ich ihn hoch unterhaltsam fand. Klar, das ist wirklich nicht für jeden was, aber wie du sagst, zwischendurch was essen ist ja auch mal gut. Ich habe ihn danach noch kurz hinter der Bühne gesehen und hatte das Gefühl, dass er das Festival sehr genossen hat – zumindest schien der Wodka sehr zu schmecken. Coole Aktion also, ihn zu buchen – gerne mehr von solchen Acts! Andere Highlights waren auch bei mir Oxo86 mit ihrer coolen Mischung aus Oi! und Ska und selbstverständlich auch Napalm Death. Wie geil war es bitte, dass die gebucht wurden?! Es ist einfach immer schön, ein paar romantische Liebeslieder vor dem Schlafengehen zu hören und die liebliche Stimme von Barney im Ohr zu haben. Einfach nur geil!
Sven: Ja, wie schon gesagt, Napalm Death war mein Highlight am Samstag. Sie sind ja auch bekannt für ihre Liebeslieder zu denen man auch toll tanzen kann, wenn man will.
Marcell: The Toy Dolls hast du schon angesprochen. Der andere große Name war Me First and the Gimme Gimmes. Wie fandest du ihr Konzert?
Sven: The Toy Dolls fand ich super, das hat richtig Spaß gemacht. Ehrlicherweise muss ich sagen, dass mich die Gimme Gimmes live nicht abholen. Ich mag einig Stücke auf Platte echt gerne, aber mir ist da zu viel Gelaber und Getue dabei. Aber das scheint die Meisten nicht zu stören und Geschmäcker sind ja zum Glück verschieden. Auf jeden Fall war die Stimmung bestens, als ich mich dann relativ früh vom Gelände geschlichen habe, um im Camp noch das eine oder andere Kaltgetränk zu mir zu nehmen.
Marcell: Ich glaube, da sind wir einer Meinung. Gimme Gimmes sind natürlich irgendwo cool und haben absolut ihre Daseinsberechtigung. Aber ich muss sagen, dass ich sie die letzten Male auch etwas belanglos fand, weshalb dies meine Band zur Essenspause war. Aber wie du sagst, Geschmäcker sind verschieden und solange die Leute Spaß haben, ist sowieso alles super!
Sonntag
Marcell: Sonntag war, meiner Meinung nach, auf dem Papier der stärkste Tag. Was stand für die letzte Runde auf deinem Zettel?
Sven: Da stimme ich dir zu. Am Sonntag war es schwierig, Lücken zu finden, in denen man mal was essen konnte. Ganz vorne auf meinem Zettel waren The Casualties und natürlich Suicidal Tendencies
Marcell: Eine der coolsten Shows war für mich Booze & Glory. Hast du sie gesehen?
Sven: Booze & Glory war wirklich eine gute Show. Die haben mir auch mal wieder richtig gut gefallen. Ich sag nur Forever Blowing Bubbles. Wie hat dir denn Bluthund gefallen? Ich kannte die vorher nicht und bin immer noch hin und hergerissen. Zum Teil waren die richtig gut. Ich muss die mir nochmal anhören.
Marcell: Bluthund sind eine spannende Band und auch hier finde ich es cool, dass man auch so etwas bucht. Ist zwar auch nicht zu 100% mein Fall aber ich kann mir vorstellen, dass die noch ordentlich abgehen werden. Wen ich sonst noch absolut überragend fand, war die Backyard Band aus Köln. Die haben als erstes gespielt und mit der Show quasi ihr neues Album vorgestellt, das zwei Tage vorher rauskam. Dieser Mix aus Rock’n’Roll, Old School-Punk und Blues ist richtig richtig cool und für mich vor allem total einzigartig. Ich hab die Jungs danach auch noch zum Interview getroffen und muss wirklich sagen, dass ich total hoffe, dass sie weiterhin so durchstarten. Für mich ein ganz großes Highlight des Wochenendes und eine absolute Empfehlung an alle, hier mal reinzuhören!
Marcell: Aus irgendeinem Grund war ich von der Dritte Wahl-Show dann nicht so ganz überzeugt wie sonst – und das obwohl ich diese Band wirklich liebe. Wie fandest du ihr Konzert?
Sven: Dritte Wahl waren solide wie immer. Vielleicht hast du sie einfach schon zu oft gesehen.
Marcell: Das kann tatsächlich sein. Dürfte schon Nummer 12 oder 13 für mich gewesen sein und vielleicht war ich deshalb etwas raus. Würde ich mir aber natürlich jedes Mal wieder anschauen, denn Dritte Wahl sind selbstverständlich eine der besten Bands, die wir in diesem Land haben.
Marcell: Ich weiß, dass manche Die Hard Rodeo-Fans Sum 41 etwas belächelt haben. Ich persönlich fand sie klasse und die unzähligen Tageskartenkäufer würden mir wohl zustimmen. Hast du die Show gesehen und wie fandest du sie?
Sven: Die kommen nach wie vor bei den jungen Leuten richtig gut an. Natürlich auch bei denen, die sie schon als junge Menschen gehört haben. Ich kenne tatsächlich bewusst nur zwei Songs von ihnen. Die haben mich nie so richtig in ihren Bann ziehen können. War auch nicht schlecht, die können schon was, aber ich hätte auch darauf verzichten können. Hast du eigentlich ABER noch gesehen? Wir sind nach ST abgereist.
Marcell: Spannende Einschätzung! Klar, dass war totales Ami-Geballer von Sum 41 (bzw. Kanadier-Geballer) mit dem ganzen Feuer und der Publikums-Animation. Cool fand ich, dass sie No Reason ausgepackt haben – das ist wirklich ein richtig geiler Song! Danach bin ich aber tatsächlich auch gefahren und habe sowohl ST als auch ABER verpasst. Aber die Idee, ABER das Ding zumachen zu lassen, fand ich absolut geil! Von daher hoffe ich sehr auf ein Rodeo-Comeback.
Marcell: Mal zusammen gefasst: die beste Show haben meiner Meinung nach Bad Religion gespielt. Was war für dich das beste Konzert des Wochenendes?
Sven: Napalm Death, Bad Religion, Butterwegge. In der Reihenfolge. Neu-Entdeckung war für mich The Pill.
Marcell: Ich ergänze dann noch die Backyard Band und Booze & Glory und ich glaube, wir haben eine starke Liste aufgestellt.
Marcell: Sonntag-Abends bin ich ja immer schockiert, wie schnell so ein Rodeo-Wochenende vorbei geht. Umso mehr freue ich mich aufs nächste Jahr. Hast du Wünsche für das Ruhrpott Rodeo 2025? Sehen wir uns nächstes Jahr?
Sven: Ja, dann geht auf einmal alles viel zu schnell vorbei, das empfinde ich auch immer so. Was wünsche ich mir für das Ruhrpott Rodeo 2025? The Distillers, The Baboon Show und/oder The Interrupters würden mal schöne Frauen-Power mitbringen – gerne alle drei. Auf jeden Fall mehr Hardcore, das war dieses Jahr zu wenig! Misfits sind wohl utopisch, würden aber mal gut passen. Horror Punk im Allgemeinen könnte auch mal wieder was kommen. Der Alex wird aber schon ein gutes Lineup zaubern. Bin gespannt, welche Metal Band er nächstes Jahr aus dem Hut zaubert. Bisher waren die immer mega! Natürlich wünsche ich mir im nächsten Jahr auch ein Wiedersehen mit dir. Also ich bin dabei!
Marcell: Dann sind wir zwei schonmal auf dem Zeltplatz-Lineup gebucht – perfekt! Bei deinen Vorschlägen gehe ich mit: gerade The Interrupters sollen endlich mal ihr Rodeo-Debüt feiern – am besten als Headliner! Und auch ansonsten bin ich mir sehr sicher, dass der Alex da wieder ordentlich zaubern wird – irgendwie ist es ja immer geil! Ich freue mich auf jeden Fall tierisch aufs nächste Jahr und muss immer wieder festhalten, dass das Rodeo einfach das beste Festival ist, das ich kenne. Sollte jeder mal gesehen haben!
Sven: Was ich noch loswerden muss: Ein herzlicher Gruß geht raus an Mutter Schwers. Genießen Sie den Ruhestand! Ich würde mich aber auch freuen, wenn wir uns nächstes Jahr doch wieder an der Band-Ausgabe sehen.