Ja, lohnt sich sicherlich, heute ein Review zu Fjørt zu schreiben, denn schließlich hat die Band heute die deutschen Albencharts erreicht. Platz 24 ist es geworden. Nicht schlecht für die Aachener Band mit dem skandinavisch klingenden Namen (Fjord wird in keiner Sprache Fjørt geschrieben). Es handelt sich um das insgesamt dritte Album der Ausnahmeband und nach dem 2016 veröffentlichten Kontakt das zweite Album für Grand Hotel Van Cleef.

Im Vergleich zum Vorgänger hat man wieder ordentlich an Härte draufgelegt. Das Trio ist schneller und etwas härter in ihren Hardcore-Punk-Passagen, die an Yage erinnern. Btw. ir wurde mal gesagt, ich soll nicht jede deutsche Punkband mit Yage und Sabeth vergleichen, aber hier tuts der Promozettel ja auch). Die etwas ruhigeren Passagen erinnern dagegen frappierend an Turbostaat, sicherlich kein schlechter Pate. Neben Punk und Hardcore gibts noch viel Postrock auf die Ohren. Textlich will man sich nicht so recht entscheiden: ist das reine Kunst oder wollen wir auch politische Statements machen? Nun, das Album ist sicherlich sehr politisch geworden. Das Maul halten will die Band sicherlich nicht. „Ich bin so müde vom Zählen/ich habe 1933 Gründe schwarz zu sehen“ sind sicherlich als politische Statements zu sehen.

Viel Hoffnung strahlt die Band nicht aus. Die Titel sind sämtlich ziemlich depressiv gehalten und getragen von einer tiefen Verzweiflung. Dennoch wollen Lieder wie das eben zitierte Raison aber auch Hoffnung geben und zum Verändern animieren. Andere Songs wie Windschief klingen tatsächlich oberflächlich wie Liebeslieder, wobei der text eigentlich von depressiven Phasen. Solche Kunstgriffe sind häufig und machen das Album zu etwas besonderem im Bereich deutschsprachiger Indiepunk-Kultur.

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Abgerundet wird das Album von einem wirklich gelungenen Artwork mit s/w-Fotos und allen Songtexten. Die CD-Version kommt im Digipak, die LP-Version mit Download-Code.

Die Produktion ist sauber und unter der Regie von Phil Koch von der Band Heisskalt entstand ein Album, das mit Sicherheit ein Klassiker wird.

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So, jetzt noch die Tracklist, Tourdaten und ein schnieckes Bandfoto:


01. Südwärts
02. Couleur
03. Eden
04. Mitnichten
05. Raison
06. Windschief
07. Fingerbreit
08. Magnifique
09. Bastion
10. Zutage
11. Karat

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– Playlist: Happy Release Day
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Gripweed
Gripweed ist Wikipedianer mit Leib und Seele und das, was man gemeinhin als Musiknerd bezeichnet. Musikalisch ist er in vielen Genres beheimatet, wobei er das Exotische und Unbekannte den Stars und Sternchen vorzieht. Eine Weile bloggte er auch auf blogspot.de und war Schreiberling des leider eingestellten saarländischen Webzines Iamhavoc. nach dessen Einstellung wechselte er mit Max zu AWAY FROM LIFE.
fjort-couleur-review-2017Machen wir uns nichts vor: das Album wird ein moderner Klassiker!

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