Fornhorst stammen aus Kiel. Eigentlich bezeichnet der Bandname ein altes Bauernhaus, in dem Sänger und Gitarrist Normen lebt. Normen kennt man wohl von EU!-Krampf und Aside. Die Band versteht sich eher als DIY-Punkrockkollektiv und besteht aus wechselnden Mitgliedern. Mit Leben ohne Scheiss erschien nun das Debütalbum als DIY über Bitzcore.
Ein fulminantes Debütalbum ist es geworden. Ironisch-sarkastische Gesellschaftskritik trifft auf ironisch-sarkastische Szenekritik. Absolutes Highlight ist für mich das Lied Tommi über eine wenig angepasste Szenefigur, die nicht P.C. ist, aber da ist, wenn die Nazis aufmarschieren. Pointiert wird hier aufgezeigt, das es einfacher ist in Hamburg-Mitte ein solides Szeneleben zu führen, als im braunen Osten der Republik. Auch die linke Szene ist nicht frei von gewissen Privilegien, die sich nun mal leichter auf dem Szenekiez ausleben lassen. Und direkt danach kommt dann ein Song für alle Väter mit Töchtern. Ich weiß nicht, ob es autobiografisch geprägt ist, aber im Song wird das Mädchen „laut und unbequem“ erzogen, abends gibt es Lieder über Lieselotte Meyer (New Yok/Quetschenpaua anyone?) und als Bettlektüre Laurie Penny.
Musikalisch handelt es sich um durchaus härteren Punkrock, der aber immer melodiös und nach vorne geht. Ab und an kann man auch Metal-Riffs vernehmen oder bei Tommi die typischen Ska-Riffs.
Ein absolut großartiges Album, das sehr viel Aufmerksamkeit verdient hat.
Mit dem Laden des Videos akzeptierst du die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren
1. Vielen Dank für deine Angst
2. Alles so schön ruhig hier
3. Ein bisschen traurig, aber hey
4. Juli im August
5. Tommi
6. Sei laut und unbequem
7. Leben ohne Scheiss
8. Angepisste People
9. Sauflied
10. Warum du wütend bist
11. Ursache des Problems
12. Liebeslied
Mit dem Laden des Videos akzeptierst du die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren
