G31 verpassen ihrem zweiten Longplayer Die Insel der versunkenen Arschlöcher nicht nur einen fetten Namen, sondern auch eine gehörige Portion Straße. 14 erdige Songs bringen es dabei auf 45 Minuten Spielzeit.
Stilistisch würde ich Band am ehesten als melodischen Schrabbelpunkrock bezeichnen. Für Deutschpunk etwas zu catchy und nicht kantig genug, für klassischen Punkrock wiederum zu nah an der Straße. Und diese Nähe zur Straße zieht sich eigentlich durch die Gesamterscheinung des Albums: Das Plattencover ist schön schnoddrig, der Sound solide und weit entfernt von einem gekünstelten Highclass-Major-Label-Sound. Gegen letztgenanntes ist grundsätzlich ja nichts einzuwenden. Hier wäre er jedoch höchstwahrscheinlich eher deplatziert. Auch wird vielleicht nicht jede Tonlage bei jedem Song perfekt getroffen, dafür ist die Stimme von Frontsängerin Mitra eine echte Trademark geworden.
Textlich wird auf Die Insel der versunkenen Arschlöcher nicht nur stumpf gegen Staat und Bullen geschossen (was selbstverständlich auch spaßig sein kann), sondern auch klare Kante gegen rechtspopulistische Klappspaten gezeigt oder düstere Zukunftsaussichten thematisiert. Zudem wird das bereits auf dem Debütalbum erschienene Sexistische Frauen neu aufgelegt. Auch hier lohnt es sich einfach mal zuzuhören!
Im Gesamten erweckt das zweite Album von G31 einen positiven Gesamteindruck. Das liegt vor allem daran, dass die Band gar nicht erst zu versuchen scheint, sich zu verbiegen, sondern ihren „straßennahen“ Status straight weiter durchzieht. Wer eine cleane Punkrockplatte erwartet ist hier definitiv falsch. Auf Die Insel der versunkenen Arschlöcher wird geschrabbelt, geröhrt, gerotzt. Mit G31 geht man eben punkern und nicht cornern.
Wer sich am 17.06. in Hamburg aufhält und Bock auf eine Ladung Schrabbelpunk hat: Im Molotow steigt gemeinsam mit Restmensch die Record-Releaseparty. Hin da!