Gas Wasser Indiepop - 15 Zoll Maul (2024)

Gas Wasser Indiepop ist nach Interna nun das nächste Projekt von Jochen Gäde, seines Zeichens ehemaliger Sänger der Band Keine Zähne im Maul aber La Paloma pfeifen, die den gigantischen Szähne-Hit (sorry, der musste sein) Leb so, dass es alle wissen wollen hatten. Nun also heißt das Album 15 Zoll Maul, erschien auf Broken Silence. Die Bullen stellen im Übrigen hier die Backing-Band. Ursprünglich wollte Jochen Gädde  eigentlich nur alleine mit Drumcomputer aufnehmen, dann wurde es doch ne richtige Band.

Die Musik lebt diesmal von den Post-Punkigen Indiepop-Gitarrenriffs, die manchmal durch Keyboard-Passagen aufgehellt werden. Über allem thront wie immer Gädes Gesang mit seinen sonderbaren Texten, die zum Teil selbstreferentiell sind, dann auch zum Diskurspop werden. Wer ein bisschen in der Punkszene bewandert ist, findet hier zig Querverweise. Nicht nur auf die Punkszene, sondern auch auf die Popkultur der 1990iger bis heute.

Mittelpunkt des Albums ist die Autobiografie eines Heizlüfters, einmal die Geschichte von Gäde komplett durch, von der ersten Zigarette bis zur ersten Band. Etwas durcheinander erzählt und auch hier: mehr Querverweise als alles andere. 8:22 lang. Erinnert ein bisschen an Kettcar oder den guten alten Hannes Wader. Bei Und immer noch nicht gebumst wird er durch Rudi Freese unterstützt, der mal die experimentelle Popband The Strangemen hatte. Der raucht allerdings nur auf der Scheibe beziehungsweise zündet sich eine Zigarette an.  Den Gesang hat Gäde wieder alleine. Hannes von Die Bullen darf im Übrigen auch die Textzeile „Gucke ich lieber einen Affenmesserkampf“ (eine Anspielung auf die gleichnamige Band) singen und versucht sich im Mobbing-Mambo Number five an einem Duett. Dann gibts noch Nina, die bei Einsames Mulero mitsingt. Ihre Band heiß Linhay.

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Insgesamt ein sehr lohnendes und spannendes Album. Eher melancholisch, düster, zynisch und öfter mal irritierend. Die LP kommt mit  bedruckter Innenhülle, Poster und Sticker und ist wahnsinnig gut aufgemacht.

  1. 20 Jahre in der Werbung (4:07)
  2. Mobbing-Mambo Number Five (1:50)
  3. Einsames Mulero (3:07)
  4. Zitat Ende (3:06)
  5. Autobiographie eines Heizlüfters (8:22)
  6. Jemand kommt hierher (3:19)
  7. Heimlich Bluez (3:44)
  8. Der Prominente im Sack (3:10)
  9. Und immer noch nicht gebumst (4:02)
  10. Baltisches Radiofeuer (5:10)
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– Playlist: Happy Release Day
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Gripweed
Gripweed ist Wikipedianer mit Leib und Seele und das, was man gemeinhin als Musiknerd bezeichnet. Musikalisch ist er in vielen Genres beheimatet, wobei er das Exotische und Unbekannte den Stars und Sternchen vorzieht. Eine Weile bloggte er auch auf blogspot.de und war Schreiberling des leider eingestellten saarländischen Webzines Iamhavoc. nach dessen Einstellung wechselte er mit Max zu AWAY FROM LIFE.
gas-wasser-indiepop-15-zoll-maul-review-2024Lohnendes Produkt aus dem Hause Jochen Gäde und Die Bullen.

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