Hammerhead – Nachdenken über Deutschland (CD/MC/LP – Holy Goat Records – 2024)
Nach nur 26 Jahren waren Hammerhead in der Laune ein neues Album zu veröffentlichen. Zwischendrin kam eine Compilation, eine DVD, man hat sich mal aufgelöst, wieder zueinander gefunden, eine Single gemacht, und und und…
Mit David Schumann von KMPFSPRT, welcher den 2021 ausgestiegenen Norbert ersetzt, hat die Band einen neuen Gitarristen der erstmalig zu diesem Album mit im Studio war.
35 Jahre nach Gründung waren Hammerhead, zumindest nach außen, nie peinlich oder haben irgendwie sich angepasst. Dafür liebt man sie.
Man bekommt immer was man erwartet, so auch bei Nachdenken über Deutschland. 14 neue Songs werden präsentiert. Klingt alles nach Hammerhead, nur vielleicht einen Hauch melodischer als in der Vergangenheit. Die Texte sind auch gut zu verstehen, trotz des Köter-Gesangs von Tobias Scheisse.
Schnell und wütend beginnt das Album mit Kinderstrafe.
Besonders mag ich bei der Band Songs wie Im Sommer, welche, für die Band, eher langsam sind. Hier kommt die Band nochmal druckvoller rüber.
Auch ganz stark ist Ich bin noch ganz der Alte. Kritisch wird hier das (eigene) Älter werden betrachtet.
Der Schlossbesitzer könnte auch vom Stay Where The Pepper Grows Album sein. Erst ein verdammt düsteres Intro, dann musikalische Backpfeifen im Stil von Bud Spencer! Hier wird mit mit rechten Idioten, Götz Kubischek namentlich genannt, abgerechnet.
Gesamtfazit: Vielleicht erscheint am 26. Januar 2024 bereits das absolute Highlight des Jahres. Hammerhead liefern wieder ein wahnsinnig gutes Album ab und machen genau das, weshalb ich sie seit Jahren liebe und schätze!
Tracklist:
- Kinderstrafe
- Autofahrerhose
- Im Sommer
- Alle pissen an den Dom
- Weg von da
- Ich bin noch ganz der Alte
- Bong und Billis
- Wozu sind Kriege da?
- Verschiedene Musiken
- Spaß und Politik
- Der Zukunft zugewandt
- Der Schlossbesitzer
- Die Leute und ich
- Krüppelmann
PS. Vielleicht ist es einigen von euch aufgefallen, dass das Cover-Artwork ausgetauscht wurden. Wie es dazugekommen ist, verrät euch die Band selbst:
„Tja, Panoramaprivileg, ein Begriff der Herzen höherschlagen lässt, vor allem unsere, nachdem wir lernen mussten, was es damit auf sich hat. Das ursprüngliche Cover zeigte eine real existierende Burg. Bewohner bzw. Besitzer von Burgen unterscheiden sich offenkundig kaum von Mitgliedern mittel-erfolgreicher Punkbands, die sich permanent selber googeln. Beim Ritt durchs Netz wurde unser ursprüngliches Cover aufgestöbert, wie ein Fasan im Unterholz. Statt Schrot gabs ein freundlich und bestimmt formuliertes Schreiben, in dem die bildliche Nutzung untersagt wurde. Dieser Aufforderung kommen wir selbstverständlich umgehend und vollumfänglich nach und haben ein anderes Cover erstellt, das mindestens genauso „cool“ ist. Daher verschiebt sich der VÖ-Termin auf den 09.02. Dann aber in echt. Wir bitten um Nachsicht, Verständnis und Geduld, bitte bleiben Sie und gewogen. Herzlichst, Hammerhead“