Nicht viele Bands in unseren Landen stehen so für Deutschpunk, wie die aus Nordrhein-Westfalen stammende Kombo Hass. Diese lärmt bereits seit 42 Jahren (mit einigen Unterbrechungen) gegen aufgestülpte Formen und faschistoiden Entwicklungen an.
Und das tun sie auch wieder auf ihrem aktuellen und neunten Album Macht kaputt, was längst kaputt ist (Review), welches am 25. September diesen Jahres via Aggressive Punk Produktion erschienen ist.
Leider wird das auch das letzte Album sein, auf dem Sänger Peter am Mikro stand, denn aus gesundheitlichen Gründen musste sich dieser zurückziehen und hat das Mikro bereits im Frühjahr an Marv übergeben.
Naja, was soll denn die Kids heutzutage auch noch daran reizen, ein Teil der Punkbewegung zu werden?
AFL: Es gibt nicht viele Bands wie euch, die man direkt nach den ersten Schlägen bzw. Akkorden erkennt. Lediglich bei WIZO oder RAWSIDE empfinde ich ähnliches.
Ist das eher Segen oder Fluch, denn schließlich könntet ihr als Band ja dadurch auch das Gefühl haben in eurem Sound gefangen zu sein.
Peter: Für uns ist es ein absolut positives Feature, wenn ein Band an ihrem Sound zu erkennen ist. Wäre doch schrecklich, wenn gesagt würde „die klingen wie z.B. Clash oder wie viele andere Bands“.
Karsten: Wenn es dem Wiedererkennungswert hilft, dann ist das doch eine gute Sache, denke ich. Ein Qualitätsmerkmal. Die Songs von Hass werden ja seit den Anfangstagen von Peters markantem Gitarrenstil geprägt. Seine Akkordfolgen, Riffs und Songstrukturen sind ja irgendwie zu unserem Markenzeichen geworden und ziehen sich wie ein roter Faden durch alle unsere Alben. Und dadurch, dass immer wieder mal durch personelle Wechsel der Gesang, die Drums und jetzt auch der Bass neu besetzt werden mussten, konnte sich trotzdem unsere Musik immer weiterentwickeln, und das ohne den Bezug zur ursprünglichen Idee, geradlinigen Punkrock zu machen, zu verlieren.
Ich kann mir auch vorstellen, dass es dadurch sehr schwer war einen neuen Sänger zu finden, denn schließlich ist die Stimme und der Sing-Sang von Tommy ja schon sehr einmalig. Oder habt ihr gar nicht probiert eine Tommy-Stimme zu finden und wart auch anderen Stimmen gegenüber offen?
B.H.: Es ist generell schwierig einen Gesang zu ersetzen, oder besser gesagt eine Frontperson, denn nur mit Singen alleine ist so ein Job ja auch nicht getan. Zudem muss es dann ja auch noch menschlich passen. Von daher mussten wir auf viele Dinge Wert legen.
Peter: Wir haben überhaupt nicht nach der perfekten Kopie von Tommy gesucht. Die Kriterien waren: Rotzig. Laut und aggressiv muss der neue Sänger klingen und natürlich menschlich zu uns passen. Wir haben ca. drei Leute mal zu einer unverbindlichen Probe eingeladen und uns dann für Marv entschieden.
Karsten: Das Marv gesanglich in eine ähnliche Kerbe schlägt wie Tommy ist purer Zufall. Aber auch Glück.
Marv: Ich habe es tatsächlich in den Recall geschafft! Jetzt müssen sich die Jungs wohl oder übel mit mir rumschlagen. So oder so passt die Chemie und hoffentlich geht es bald wieder auf die Bühne.
Meiner Meinung nach passt das auch wirklich wie die Faust aufs Auge. Beim Song Zum Scheißen zu doof, von eurem neuen Album, singen ja Tommy und Marv auch zusammen und gerade da merkt man, das passt stimmlich wirklich sehr. Wie seid ihr denn auf Marv aufmerksam geworden?
B.H.: Marv ist ein Kollege von mir, den ich unter anderem durch seine Band Fuck’it’Head kennengelernt habe. Marv war dann mal bei zwei Hass-Konzerten dabei und hat somit auch den Peter kennengelernt. Als es dann um die Sängersuche ging, haben wir uns gedacht, wir laden ihn mal ein.
Peter: Wir haben vor ca. zwei Jahren in Münster gespielt und da hing ein Typ im Backstagebereich rum, der uns vollgelabbert hat, dass wir unbedingt die Allesfresser-Platte wieder auf Vinyl rausbringen müssen, weil er die so geil findet.
Nebenbei hat er uns jede Menge vom Backstage-Bier weggesoffen. Bei all dem war er uns aber recht sympathisch und auffällig fit im Kopf. Burn kannte ihn schon vorher und erzählte später, dass er in einer Band singt, welche Fuck’it’Head heißt. Das war mein „Erstkontakt“ mit Marv. Als wir dann später einen neuen Sänger brauchten ist er uns wieder eingefallen und es kam dann wie es gekommen ist.
Marv: Stimmt, das war 2017 im Triptychon in Münster. Es haben Alarmsignal, Dismalfucker und natürlich HASS gespielt. Ein saugeiles Konzert, oder meine Wahrnehmung wurde nur durch den fehlenden Sauerstoffgehalt im Pogo getrübt.
Der Laden war auf jeden Fall rappelvoll und trotz Bändchen war es erst einmal ein riesen Akt sich durch die Meute zum Eingang zu kämpfen. Angekommen wollte mich bei Alarmsignal erst einmal der Türsteher rauswerfen, da er mein Shirt versehentlich für ein Freiwild-Shirt hielt. Als er erkannte, dass es sich um einen Joke mit der Schrift „Freibier – Saufen gegen rechts“ im Frei.Wild-Design handelte, gab es erstmal ein Umarmung mit den Worten „Wie geil ist das denn“ und ein Bier aufs Haus. Als auch diese Hürde überwunden wurde, ging es dann nach den Konzerten Backstage auf ein zweites Bierchen zu den Jungs. Hat auf jeden Fall tierisch viel Spaß gemacht und man hat sich auf Anhieb gut verstanden. Gelegentlich nerve ich den Pedda auch noch mit der „Allesfresser-Platte“.
An der Stelle auch noch einmal ein großes Lob an die Punkbar-Truppe aus Münster, die bevor Corona sich breit machte, monatlich Konzerte in der Baracke und jährlich ein Konzert im Tripychon organisieren. Ihr macht das super!
Wo wir auch schon bei eurem neuesten Werk Macht kaputt was längst kaputt ist wären. Dieses hat ja noch Tommy eingesungen, obwohl Marv bereits seit Anfang 2019 mit an an Bord ist. Wie kam es dazu, dass Marv auf eurem neuesten Werk nicht mehr mit übernommen hat?
Peter: Die ganze Arbeit für die Platte hat sich über zwei Jahre hingezogen. Als klar wurde, dass Tommy für Liveauftritte nicht mehr fit genug ist, waren wir mitten drin in der Plattenproduktion und Tommy war da ja auch voll mit am Ball. Da war es für uns selbstverständlich, dass wir die Platte auch mit ihm zu Ende bringen. Es ist ja nicht so, dass er jetzt todkrank wäre und gar nicht mehr singen konnte. Es hat halt gesundheitlich für Livekonzerte nicht mehr ganz gereicht.
Der ganze Sängerwechsel ist dann auch sehr friedlich und freundschaftlich abgelaufen, was ja oft eher nicht so ist. Daraus entstand dann die Idee, dass bei einem Song beide Sänger singen, der Alte und der Neue. Quasi demonstrative, friedliche Mikrofonübergabe, wie im aktuellen Video zu sehen.
B.H.: Seit Mitte 2019 ist Marv dabei, oder irre ich mich ? Naja, das Album war zu diesem Zeitpunkt einfach schon fertig, vom Gesang her…..
Karsten: Die Arbeiten am neuen Album hatten schon begonnen bevor Tommy die Band verlassen hat. Wir haben uns gemeinsam mit ihm dazu entschlossen die neue LP zusammen fertig zu stellen. Schließlich war er über 30 Jahre lang dabei und so konnten wir das Kapitel respektvoll abschließen.
Marv: Als ich dazugestoßen bin, war die Platte ja in den wesentlichen Bestandteilen bereits fertig und wir wollten jetzt das Ganze nicht noch weiter unnötig in die Länge ziehen. Mit dem Song Zum Scheissen zu doof durfte ich ja bereits einen Teil zum Kuchen beitragen und ein bisschen reinschnuppern. Peter hat es mit der friedlichen Mikrofonübergabe eigentlich ganz gut auf den Punkt gebracht und wir arbeiten bereits an neuen Songs. Also lasst euch überraschen.
Ihr seid eine der mit dienstältesten Deutschpunk-Bands und ihr habt viele Menschen auf ihrem Weg der musikalischen Sozialisation begleitet. So war eure Scheibe Gebt der Meute was sie braucht mit eine der prägendsten meiner Jugend. Erfüllt euch so etwas auch mit einer Art stolz und für die neueren Mitglieder, wie fühlt es sich an Teil einer solchen Band geworden zu sein?
Peter: Stolz würde ich es jetzt nicht nennen, aber ich freue mich schon über so anerkennende Worte wie von dir.
Karsten: Was mir immer wieder bei unseren Konzerten auffällt ist, dass nach den Shows langjährige Fans davon berichten, wie viel ihnen unsere Musik bedeutet und dass diese oft der Soundtrack zu ihrem Leben ist. Oder wenn man zu hören bekommt, dass jemandem ein bestimmtes Album durch eine schwierige Zeit hinweg geholfen hat…
B.H.: …und dann ist das natürlich etwas ganz Besonderes, in einer Band spielen zu dürfen, welche solch einen Einfluss auf die Punkszene hatte und die so eine weitreichende Geschichte mit sich bringt.
Ihr habt sehr früh euer eigenes Label Hass-Produktion gegründet. Was waren seinerzeit die Gründe dafür und warum veröffentlicht ihr jetzt nicht mehr unter dem Label?
Peter: Bei unserer ersten Platte haben wir, weil wir jung und unerfahren waren, so ziemlich alles falsch gemacht was man als Band falsch machen kann. Einschließlich der Deal mit Ariola. Aber wir haben daraus auch gelernt. 1989 haben wir dann unser zweites Album völlig unabhängig auf dem Bandeigenen Label ‚Hass Produktion‘ rausgebracht, damit uns sowas wie mit der ersten LP nicht nochmal passiert. War auch ein gute Entscheidung, aber auch sehr viel Arbeit. Und finanziell ist da auch nicht viel bei rumgekommen. Alles was wir eingenommen haben wurde in die nächste Platte investiert. Wenn dann noch was übrig war haben wir mit befreundeten Bands Platten gemacht. Wie gesagt, alles viel Arbeit und Stress, insgesamt gab es ca. 25 Veröffentlichungen auf Hass Produktion. Ende der 90er habe ich gefühlt 80% meiner Zeit Label-Arbeit gemacht und nur noch 20% Musik.
Als wir dann 2013 die Kacktus-Platte aufgenommen haben wollte ich mir das nicht nochmal antun und mich nur auf’s Musik machen konzentrieren.
Und da sagst du es ja auch schon, seit Kacktus veröffentlicht ihr auf Aggressive Punk Produktionen. Was schätzt ihr dort so und wie kam es damals zu dem Kontakt?
Peter: Bei den Aggropunks läuft alles gelassen, aber auch sehr professionell ab. Die machen es so wie ich es ähnlich auch machen würde. Durch meine Erfahrungen mit Hass Produktion habe ich ein ganz gutes Verständnis für ihre Sicht der Dinge und habe mich bisher auch immer gut von denen verstanden gefühlt. Und die sind absolut auf der Höhe der Zeit. Der ganze Musikmarkt (Scheißwort) hat sich ja mittlerweile total gewandelt.
Ich stelle auf den Konzerten immer wieder fest, dass der Deutschpunk ein Nachwuchsproblem hat. Seht ihr das ähnlich und wenn ja, was ist eurer Meinung nach die Lösung für diese Misere?
B.H.: Naja, was soll denn die Kids heutzutage auch noch daran reizen, ein Teil der Punkbewegung zu werden? Diese Subkultur hat deutlich an Biss verloren und hat mit dem, worum es im Punk mal ging, nicht mehr viel zu tun. Klar verändern sich Dinge im Laufe der Zeit, doch diese Szene hat sich leider damit selbst zerstört, aber da gehe ich besser nicht drauf ein, sonst mach ich hier noch ein riesen Fass auf.
Marv: Das sehe ich mit geteilter Meinung. Auch wenn es im letzten Jahrzehnt schon etwas abgenommen hat, so habe ich schon das Gefühl, dass gerade in der Jugend eine Bewusstseinsveränderung stattfindet. Es gibt wieder mehr junge Punkbands, mehr bunte Haare und auch eine Politisierung. Letztens war ich auf einer Fridays for Future Demo in Dortmund und ich war verblüfft, wie viele junge Punks sich dort rumgetrieben haben. Die Bandshirts waren zwar jetzt nicht mit Male, Slime, oder Loikaemie bedruckt, sondern mit Broilers, Feine Sahne und Swiss und die Anderen, aber so fängt der Einstieg an – in die wunderschöne Droge des Punks.
Aber nochmal zurück zum Album. Worüber freut ihr euch, in Bezug auf euer neuestes Werk, am meisten?
B.H.: auf die Kritiken… (lach)
Karsten: Das es endlich fertig geworden ist, wir haben nämlich sehr viel Zeit ins Songwriting und in die Aufnahmen investiert und haben viel ausprobiert und herumexperimentiert, bis wir alle mit dem Ergebnis zufrieden waren.
Peter: Das Feedback aus der Szene ist ja recht positiv. Das bedeutet dass wir erstmal weiter für Konzerte gebucht werden und live spielen dürfen. Darum geht es mir persönlich am meisten.
Marv: Die Songs endlich live auf der Bühne performen zu dürfen, ist auch mein größtes Anliegen. Je früher desto besser, aber natürlich nur wenn die Lage es zulässt.
Ganz besonders habe ich mich über euer Cover gefreut, denn seit ich ihn durch das großartige Nicht zynisch werden?! von …but alive kennen gelernt habe, liebe ich die Bilder von Eric Drooker. Wer kam denn auf die Idee auf ein Bild von ihm zurück zu greifen und warum?
B.H.: Das Bild hat halt wie Arsch auf Eimer zum Albumtitel gepasst…
Peter: Martin von Rasta Knast ist ja seit der Kacktus-Platte unser Hausgrafiker. Der hat mir als Anregung fürs Cover ein Bild von Eric Drooker geschickt welches ich gut aber nicht so richtig passend fand. Dann habe ich mir auf der Drooker-Webseite mal andere Sachen von ihm angesehen und bin dann am dem Bild „The Wall“ hängen geblieben und habe festgestellt, dass es perfekt zu dem angedachten Albumtitel passen würde. Dann haben wir bei Herrn Drooker nachgefragt und eine Genehmigung von ihm bekommen.
Wir sitzen ja derzeit alle auf der Konzertlosen-Insel fest. Was glaubt ihr, wann dürft ihr als Band wieder auf die Bühne und wann darf ich wieder davorstehen?
B.H.: Na, das ist eine Frage, die uns auch beschäftigt. Leider haben auch wir diesbezüglich nur ein großes Fragezeichen über unseren Köpfen.
Wir hoffen natürlich, wie wahrscheinlich alle, so bald wie möglich.
Peter: Keine Ahnung. Habe gerade was vom mutierten Covid Virus auf dänischen Nerzfarmen gelesen. Muss nicht – könnte aber auch bedeuten, dass alles noch schlimmer kommt. Wir haben alle unsere Gigs, wie viele andere Bands auch, von 2020 fast 1:1 auf 2021 verschoben und hoffen das Beste. Ob wir die wirklich spielen können bleibt abzuwarten.
Karsten: Bestimmt muss man noch einige Monate, vielleicht sogar noch etwa ein Jahr lang warten, bis es wieder richtig losgehen kann. Wenn genügend Impfstoffe vorhanden sind, oder es praktisch umsetzbare Massnahmen gibt, die ein unbeschwertes Miteinander wieder möglich machen.
Marv: Wir hoffen auf jeden Fall, dass die Lage sich im kommenden Jahr wieder normalisiert und die ganze Kunst- und Musikbranche wieder etwas aufatmen kann. Wir machen das ganze zum Glück nur nebenbei, aber gerade in der Veranstaltungsbranche, sowie in Musik- und Konzertläden brechen gerade haufenweise Existenzen weg. Die ganzen Mitarbeiter*innen im Organisations-, Aufbau- und Sicherheitsbereich werden oftmals leider komplett vergessen. Die Bundesregierung hält die Rettung der Lufthansa ja leider für wichtiger, als die Rettung eines der größten wirtschaftlichen Teile unserer Gesellschaft.
Wie vertreibt ihr euch so die Zeit im Moment und gibt es etwas, dass nun anstelle der Musik in euer Leben mehr nach vorne gerückt ist?
Marv: Gute Frage, also ich lese deutlich mehr. Ansonsten wurde der musikalische Bereich einfach von Livekonzerten auf die kreative Phase umgemünzt. Mit den Fuck’It’Heads waren wir gerade bei einen Musikvideodreh bis der zweite Lockdown uns einen Strich durch die Rechnung gemacht hat. Auch Proben ist damit erst einmal nicht möglich, mal gucken was die kommenden Wochen noch bringen.
Peter: Eigentlich hatten wir gerade angefangen an neuen Songs zu arbeiten. Dann kam leider der November-Lockdown und wir können jetzt erstmal nicht mehr proben. Über die ganzen, teilweise sinnfreien, Beschränkungen kann man ja durchaus verschiedener Meinung sein. Zur Zeit dürfen sich nur max. zwei Haushalte treffen. Ich gehöre aufgrund meines Alters zur Risikogruppe und ziehe es deshalb vor mich daran zu halten.
B.H.: Ich bin sehr oft in meinem Proberaum und nehme Musik auf.
Karsten: Wir haben alle das Glück unseren Hauptbeschäftigungen nachgehen zu können und nicht finanziell auf die Band angewiesen zu sein. Aber ich kenne leider auch Fälle wo das nicht so ist und viele im Moment vor einem finanziellen, „schwarzen“ Loch stehen.
Wie ihr schon angesprochen habt, habt ihr ja eure Shows soweit alle verschoben. Habt ihr dahingehend auch kurz einmal überlegt euer Release zu verschieben?
Peter: Eigentlich nicht. Ist ja eher positiv, wenn schon keine Konzerte stattfinden, dass wir dann wenigstens was aus der Konserve in Petto haben.
Karsten: Der Gedanke stand zwar kurz im Raum, aber was hätte das gebracht? Plattenverkäufe und Konzertauftritte gehen mittlerweile nicht mehr so sehr Hand in Hand wie das früher der Fall war. Und, die Themen die wir auf dem neuen Album ansprechen sind ja immer noch aktuell, wenn man die Corona-Pandemie mal aussen vor lässt. Schliesslich dreht sich die Welt ja weiter und es gibt ja noch genug andere Dinge die einen betroffen machen und über die man sich mal Luft machen muss. Also, warum mit dem Release warten, wenn wir genau jetzt etwas mitzuteilen haben?!
Ihr habt es ja schon angesprochen, aber wie lange müssen wir denn warten, bis wir neue Songs von euch zu hören bekommen?
Karsten: Aktuell arbeiten wir an tatsächlich an ein paar neuen Songs. Die Idee ist, dass wir möglichst bald eine EP, die dann endlich Marv als Sänger featured, raushauen können.
Ihr leitet den Song „Zum Scheißen zu doof“ mit Oliver Kalkhofe ein. Was verbindet euch mit ihm bzw. wie ist das Zitat auf dem Album gelandet?
Karsten: Das Zitat ist ein Audioauszug aus seiner Satiresendung, das zufällig genau zum Song gepasst hat. Peter hatte die Sendung gesehen und spasseshalber diese Teile in unseren Song eingebaut. Unser Soundman Oli hatte Bela B von den Ärzten getroffen, der wiederum mit Oliver Kalkofe befreundet ist und der dann für uns den Kontakt zum Kalkofe-Management hergestellt hat, die uns schließlich die Nutzung erlaubt und grünes Licht für die Verwendung gegeben haben.
Und als abschließende Frage: Was glaubt ihr, warum braucht das Jahr 2020 immer noch Hass?
Karsten: Es gibt so viele Ungerechtigkeiten auf der Welt, da muss man einfach weitermachen und den Frust in Songs verpacken.
B.H.: Keine Ahnung ob uns wer braucht, aber warum aufhören? Nur weil einige Leute meinen, das Bands sich irgendwann besser aufzulösen haben? Das ist doch anmaßend. Solange wir Spaß haben und etwas Produktives dabei rumkommt, solange gibt es immer was Neues von uns. Man hört nun mal nicht mit Dingen einfach so auf, welche man sein Leben lang gemacht hat.
Marv: Das sollten schlichtweg die Zuschauer*Innen entscheiden.
Vielen lieben Dank und beste Grüße natürlich auch an Tommy. Wir wünsche euch und ihm für seine Gesundheit nur das Beste.